„Du musst immer vom Schlimmsten ausgehen“

14. April 2024, 17:00 Uhr

Der SV Teutonia Großenlüder um Linus Gaube (rot) hat wichtige Punkte im Gruppenliga-Abstiegskampf eingefahren und die Sorgen der SG Kerzell um Fabius Schnopp vergrößert. © Jonas Wenzel

Der SV Teutonia Großenlüder atmet auf. Nach vier Pleiten in Folge und drei Spielen ohne eigenes Tor gelang gegen die SG Kerzell der Turnaround.

Held des Tages war Hendrik Auth, der nach rund einer Viertelstunde das einzige Tor per Foulelfmeter markierte. In welcher Lage die Teutonia zuletzt steckte, machte Trainer Francisco Martinez im Nachgang offen. Von einem „verkrampften Spiel“ sprach der scheidende Coach. Die Lockerheit fehlte Großenlüder komplett – und da Kerzell ganz tief im Abstiegskampf steckt war klar, dass Kleinigkeiten das Duell entscheiden würden. „Der Sieg ist schon verdient, weil wir die klareren Chancen besaßen. Aber zu unserer Situation hätte es gepasst, wenn am Ende durch irgendeinen Fehler doch noch der Ausgleich zustande kommt. Deshalb bin ich einfach froh über das Ergebnis“, sagte Martinez.

Gruppenliga: Im Abstiegskampf „immer vom Schlimmsten ausgehen“

Auf sämtliche Eventualitäten hat der Trainer keine Lust. „Ich möchte mich bei der Abstiegsregelung auf keinen anderen Verein verlassen. Du musst immer vom Schlimmsten ausgehen.“ Damit spricht er den nach wie vor knappen Vorsprung auf den viertletzten Tabellenplatz – dem möglichen Relegationsplatz – an. „Bei einer Durststrecke, wie wir sie jetzt hatten, bist du schnell dort angelangt. Wir haben uns in diese Situation gebracht und müssen uns rauskämpfen“, merkte Martinez an.

Mit 18 Punkten steht Kerzell punktgleich mit Thalau und Petersberg am Tabellenende. Der RSV konnte allerdings einen Punkt für die Moral aus Neuenstein mitnehmen und machte beim irren 4:4 einen zweimaligen Zwei-Tore-Rückstand wett, ehe in der Schlussphase der Sieg verspielt wurde. „Es fühlt sich aber nicht wie eine Niederlage an. Vielleicht ist ein Punkt zu wenig, aber es wird immer lustiger mit Blick auf die Tabelle“, konstatierte Trainer Stanislav Szilagyi, der für Petersberg stürmte und das junge Team anführte. Der Spielverlauf sei „verrückt“ gewesen. „Wir kamen schlecht rein, liegen schnell 0:2 hinten und sind erst wirklich im Spiel, als uns das 1:2 gelingt. In der Halbzeit sprechen wir die Dinge an, die es besser zu machen gilt – und dann kassieren wir prompt das 1:3. Anschließend haben die Jungs Moral und Kampf gezeigt.

Den ersten Sieg des Kalenderjahres feierte Horas gegen Bad Soden, während Schlüchtern im Kreis-Derby in Freiensteinau dreifach punktete und nun die besten Karten auf Platz zwei hat. Zum Künzeller Mann des Tages avancierte Louis Winkow mit seinem Dreierpack beim Auswärtssieg in Hönebach.

Die Statistik: SG Johannesberg – SG Oberell/Züntersbach 1:0 (1:0). Schiedsrichter: Felix Allendorf (TV Grebenau). Zuschauer: 180. Tor: 1:0 Abdi Shakur (21.). SV Teutonia Großenlüder – SG Kerzell 1:0 (1:0). Schiedsrichter: Carsten Dücker (TSG Mackenzell). Zuschauer: 150. Tore: 1:0 Hendrik Auth (16., Foulelfmeter). FV Horas – SG Bad Soden II 2:1 (1:0). Schiedsrichter: Mario Czieslick (JFV Bad Hersfeld). Zuschauer: 70. Tore: 1:0 Sedat Özdemir (28.), 1:1 Mike Weismantel (62., Foulelfmeter), 2:1 Daniel Wilde (67., Foulelfmeter). ESV Hönebach – TSV Künzell 0:3 (0:2). Schiedsrichter: Jonas Vock (SVWeidenhausen). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Louis Winkow (15.), 0:2 Louis Winkow (43.), 0:3 Louis Winkow (90.+5). SG Freiensteinau – SG Schlüchtern 0:1 (0:1). Schiedsrichter: AdamMuthig (SVPfaffenhausen). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Steven Mächtel (4.). SG Neuenstein – RSV Petersberg 4:4 (2:1). Schiedsrichter: keine Angabe. Zuschauer: 180. Tore: 1:0 Christian Pfeiffer (16.), 2:0 Dennis Galbas (17.), 2:1 Roman Sammet (33.), 3:1 Christian Pfeiffer (48.), 3:2 Florian Bott (67.), 3:3 Lennart Aschenbrücker (72.), 3:4 Johann Fuchs (84.), 4:4 Lukas Kolbe (89.).