Wenn Offensivkünstler zu Grätschmonstern werden

18. April 2024, 18:14 Uhr

Torben Grosch kann wieder lachen. Der Kapitän ist mit der SG Johannesberg auf einem guten Weg schon zeitig den Klassenerhalt in der Gruppenliga einzutüten. © Charlie Rolff

In der Winterpause drohte der SG Johannesberg noch der zweite Abstieg in Folge. Nach dem Trainerwechsel hin zu Meik Voll gehört die Mannschaft inzwischen aber zu den formstärksten in der Gruppenliga.

Die vergangenen vier Partien konnte Johannesberg allesamt gewinnen, darunter die jüngsten drei Heimspiele ohne ein Gegentor. Was besonders beim Blick auf das zurückliegende Spiel einigermaßen bemerkenswert ist. Schließlich gastierte mit Oberzell/Züntersbach die beste Offensive der Liga um die Ankert-Brüder in Johannesberg. „Unser Ziel ist es, aus einer stabilen Defensive heraus zu agieren. Die Kette steht gut, wir spielen einfacher und effizienter. Und inzwischen haben die Jungs verstanden, um welche Werte es geht“, erklärt Kapitän Torben Grosch.

Gruppenliga Fulda: SG Johannesberg formstark unterwegs

Kampfgeist, Einsatzwille und eine gewisse Dreckigkeit – Tugenden, die laut Grosch in der Gruppenliga wichtig seien und in der Hinrunde auf der Strecke blieben. Etwas, das sich auch dank des neuen Trainers Meik Voll geändert hat. „Meik hat als externe Person einen ganz anderen Zugriff auf die Spieler gehabt. Er lebt diese Werte und überträgt sie auf die Mannschaft“, unterstreicht Grosch und berichtet vom Beispiel Jan-Henrik Wolf: Der fußballerisch zweifellos äußerst begabte Offensivkünstler habe beim 1:0 gegen Oberzell/Züntersbach gleich viermal zur Grätsche angesetzt. „Dazu kommt, dass Niklas Odenwald ohne seine Aufgabe als Spielertrainer befreiter aufspielen kann.“

Obwohl die SG Johannesberg dank der jüngsten Siegesserie nun einen genauso großen Vorsprung vor dem Abstiegsrelegationsplatz wie Rückstand auf Rang zwei hat – in beide Richtungen sind es zehn Punkte – möchte Grosch noch keinen Haken an den Klassenerhalt machen. „Aber natürlich ist die Lage jetzt etwas entspannter. Wir wollen das Maximale herausholen und unseren positiven Trend fortsetzen“, macht der 23-Jährige vor dem nächsten Heimspiel gegen Teutonia Großenlüder (Sonntag, 15 Uhr) klar.

Gruppenliga Fulda: Offensivspieler werden zu Grätschmonstern

Spiele wie im alten Jahr, als späte Unkonzentriertheiten gegen Kerzell oder Oberzell/Züntersbach zu unnötigen Punktverlusten geführt haben, sollen der Vergangenheit angehören. „Es ist kaum auszudenken, was wir in dieser Saison für Punkte liegengelassen haben. Es ist schon ärgerlich, wenn man sich anschaut, was für ein Potenzial wir haben und was dabei rumgekommen ist“, sagt Grosch – wohlwissend, dass die SGJ als Absteiger eigentlich ein heißer Titelkandidat war.

Diese Rolle hat nun die SG Aulatal eingenommen, die zeitgleich in Künzell zu Gast ist. Spannung verspricht zudem das Duell zwischen Tabellenschlusslicht Petersberg und zuletzt erstmals in 2024 siegreichen Horasern.

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