Koblenz-Kapitän hilft jungen Spielern beim USA-Traum

27. April 2023, 20:57 Uhr

Robin Afamefuna, Kapitän bei Rot-Weiß Koblenz, gründete eine Agentur, die Talenten den Weg in die USA ebnen soll. © René Weiss

Robin Afamefuna lebte den „American Dream“. Seine Erfahrungen sollen auch andere sammeln. Dafür gründete der 26-jährige Kapitän von Rot-Weiß Koblenz eine Agentur, die Talenten den Weg in die USA ebnen soll.

Von 2016 bis 2020 spielte Afamefuna in den USA, führte sein College als Kapitän in das Finale der nationalen Meisterschaft und wurde anschließend im MLS-Draft von den Colorado Rapids ausgewählt. „In die USA zu gehen, war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe“, sagt der 26-Jährige, der an der University of Virginia, eine der besten Universitäten des Landes, studierte. Dort absolvierte er den Bachelor in Global Development Studies, ehe der Profi-Traum für kurze Zeit näher rückte.

Robin Afamefuna spielte beim MLS-Team Colorado Rapids

Mit dem MLS-Team Colorado Rapids bestritt Afamefuna Freundschaftsspiele gegen andere MLS-Teams wie Chicago Fire oder New England Revolution. Als die Corona-Pandemie ausbrach, flog Afamefuna zurück nach Deutschland – auch, weil Colorado ihn nicht mit einem Vertrag ausstattete. „Sehr schade, weil es auch schnell in eine andere Richtung hätte gehen können. Aber ich blicke mit Freude zurück.“ Afamefuna wurde ein wenig „Opfer“ der Regelung, dass nur vier ausländische Spieler im Kader sein dürfen – meist teure Profis.

Seine Erfahrungen in den USA waren Grund, warum Afamefuna mit seinen Geschwistern eine Agentur gründete, die jungen Talenten den Weg in die Vereinigten Staaten ermöglichen soll: „Ich kann es nur empfehlen, das zu machen. Ich habe gemerkt, dass ich persönlich sehr viel weitergeben kann. Als Mensch bin ich dort gereift, weil ich alleine auf einem anderen Kontinent gelebt habe.“

Zurück in Deutschland spielte Afamefuna, der bei Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurde, für den Bonner SC und nun Rot-Weiß Koblenz. Die Wege werden sich zum Saisonende trennen, der 26-Jährige schließt sich zur neuen Saison Alemannia Aachen an. Afamefunas Geburtsort Würselen liegt nur fünf Autominuten von Aachen entfernt. „Die Heimatnähe war ein großer, aber nicht der wichtigste Faktor. Ich habe dort große Teile als Spieler und Fan verbracht, hatte teilweise eine Dauerkarte. Dort kämpft man um andere Ziele“, begründet der 26-Jährige, dessen voller Fokus noch auf Koblenz liegt: „Solange der Klassenerhalt möglich ist, sollte es für jeden die wichtigste Sache sein. Wir haben eine Verantwortung dem Verein gegenüber, der es uns ermöglicht hat, in der Regionalliga zu spielen.“

Wir haben eine Verantwortung dem Verein gegenüber, der es uns ermöglicht hat, in der Regionalliga zu spielen. Robin Afamefuna

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