„Ich habe meinen Jungs gesagt: Alles ist gut, macht euch keine Sorgen. Wir haben es in der eigenen Hand, müssen nur unsere Spiele gewinnen, das mussten wir vorher aber auch. Insofern hat sich nichts geändert“, sagte Huttengrund -Trainer Erich Dietz nach einem intensiven „Endspiel um Platz zwei“, das reichlich Diskussionsstoff bot.

Kontrovers diskutiert wurde die Rote Karte nach gut einer halben Stunde gegen Huttengrunds Mittelstürmer Tobias Buchhold, der tief in des Gegners Hälfte und ohne erkennbare Not den starken Vogelsberger Innenverteidiger und späteren Traumtorschützen zum 2:1, den Engelroder Niklas Hansel, von den Beinen holte. „Eine bodenlose Entscheidung“, schimpfte Erich Dietz. „So eine Szene kommt in jedem Spiel hundert Mal vor. Ich war total überrascht, dass es dafür Rot gibt.“

Kreisoberliga Süd: Rote Karte „eine bodenlose Entscheidung“

Zu diesem Zeitpunkt führte Huttengrund mit 1:0 durch Leon Dietz. Nach einem Freistoß war der Ball an die Latte gesprungen, Dietz setzte einmal nach, Dietz setzte zweimal nach und stocherte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie (5.). 

Kritik an dem renommierten Schiedsrichter Matthias Kristek gab es auch nach dem Vogelsberger Ausgleichstreffer kurz vor dem Seitenwechsel (43.). Der Freistoßpfiff, der zwei Ecken und das Kopfballtor von Lars Bourscheidt zur Folge hatte, dürfte eine Fehlentscheidung gewesen sein.

Sahen rund 120 Besucher eine zerfahrene, fußballerisch mäßige, von Fehlern und Zweikämpfen geprägte erste Halbzeit, nahm das Spiel mit Wiederbeginn mächtig Fahrt auf. Spielerisch zwar weiterhin limitiert, erhöhten beide Mannschaften Tempo und Intensität. Und beinahe wäre der SGH in Unterzahl das 2:1 gelungen. Herrlich der Schnittstellenpass von Philipp Dietz auf Luca Härtel, der von der linken Grundlinie scharf auf den langen Pfosten flankte, wo Maximilian Muth mit langem Bein und Direktabnahme den Kasten aus kurzer Distanz verfehlte (57.).

Kreisoberliga Süd: FSG Vogelsberg schlägt SG Huttengrund

Die lange Zeit sichere, aufmerksame und kompromisslose Huttengrunder Hintermannschaft geriet mit zunehmender Spieldauer unter Druck, leistete sich Fehler gegen eine Vogelsberger Elf, die nun mit weiträumigerem Spiel, zügiger und passsicherer als zuvor, die Oberhand gewann. Als SGH-Abwehrchef Tim Dietz zu kurz und vor die Füße vom Hansel klärte, traf der mit einem unhaltbaren 30-Meter-Schuss zum 1:2. Apropos Tim Dietz: Glück hatte der von Gruppenligist SG Freiensteinau umworbene Trainersohn, dass es für das Foul als letzter Mann an Lehmann nur Gelb gab (60.).

Ein Fehlpass aus dem defensiven Mittelfeld heraus bescherte schließlich dem Vogelsberger Sturmführer Fabian Lehmann freie Bahn. Souverän nutzte der spielende Co-Trainer die Vorlage zu einem unterm Strich verdienten 3:1-Sieg über eine Huttengrunder Elf, der es zu selten lang, mit spielerischen Mitteln Kontrolle auszuüben.

Die Statistik: Schiedsrichter:  Matthias Kristek (Aulendiebach).  Zuschauer:  120.  Tore:  1:0 Leon Dietz (5.), 1:1 Lars Bourscheidt (43.), 1:2 Niklas Hansel (76.), 1:3 Fabian Lehmann (83.).  Rote Karte:  Tobias Buchhold (33., SGH) wegen groben Foulspiels.