Dass es vor mehr als 10.000 Zuschauern eine schwarz-weiße Party werden sollte, war von der ersten Minute an zu sehen. Der SSV Ulm begann druckvoll, erspielte sich nach sechs Minuten schon vier vielversprechende Standardsituationen. Nach einer Viertelstunde wurde es erstmals richtig gefährlich, Nicolas Janns Heber nach Aufbaufehler von Robin Fabinski landete aber neben dem Kasten. Der Jubelschrei folgte nach einigen vielversprechenden Situationen in Minute 33. Der früh eingewechselte Dennis Chessa hatte aus 16 Metern zu viel Platz und ließ sich die Chance nicht entgehen. Chessa frei vor Tobias Wolf (37.) und Romario Rösch (44.) verpassten ein besseres Ergebnis, für das erst Lucas Röser in der 45. Minute sorgte. Der Gast bekam einen weiten Einwurf nicht geklärt.

Kantersieg gegen Barockstadt: SSV Ulm steigt in die Dritte Liga auf

Und die SG Barockstadt , die erstmals in dieser Saison mit dem blauen Ausweich-Trikot auflief? Obwohl Stürmer Dominik Rummel nach exakt neun Monaten (!) sein Startelfcomeback in der Regionalliga feierte, kamen die Fulda-Lehnerzer offensiv – auch ohne den gesperrten Flügelflitzer Marius Löbig – gar nicht zur Geltung. Den ersten Abschluss hatte besagter Rummel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, richtig gefährlich wurde es aber nicht.

So konnte der Blick frühzeitig nach Balingen wandern. Dort spielte Ulms Verfolger Hoffenheim II, der mit einem Sieg die Titelfeier des SSV auf nächsten Samstag vertagt hätte. Quasi zeitgleich mit den Spatzen ging die Bundesliga-Reserve in Führung, kassierte dann aber kurz vor der Pause den Ausgleich. Und fünf Minuten nach dem Seitenwechsel jubelten die SSV-Anhänger gleich doppelt. Erst sickerte die Nachricht durch, dass Balingen in Führung gegangen war – und Sekunden später traf Philipp Maier per Kopf nach einer Flanke, nachdem die SGB einen Einwurf erneut nicht verteidigen konnte.

Dominik Rummel feiert Startelfcomeback nach neun Monaten, Dennis Müller debütiert

Kurz darauf erhöhte Kapitän Johannes Reichert vom Elfmeterpunkt, nachdem Fabinski Chessa im Strafraum legte. Mit dem 4:0 schaltete der designierte Meister ein paar Gänge zurück und stellte sich moralisch auf die Aufstiegsfeier vor. Und um 15.54 Uhr war es dann soweit: Der Schlusspfiff in Ulm ertönte, als Hoffenheim II in Balingen noch spielte – aber kurz darauf stand fest: Balingen hatte 3:1 gewonnen. Die Feierlichkeiten des neuen Drittligisten Ulm, der durch Hendrik Hansens Kopfball nach einer Ecke noch auf 5:0 stellte (85.), hatten da schon längst begonnen.

Und ein Barockstädter erlebte ebenfalls noch ein Highlight: Dennis Müller wurde für die letzten 20 Minuten eingewechselt, der nach Hünfeld wechselnde Routinier schnupperte erstmals Regionalliga-Luft und hatte sogar den Ehrentreffer auf dem Fuß (78.).

Die Statistik SSV Ulm: Ortag; Geyer, Reichert (79. Hansen), Yarbrough (28. Chessa) – Stoll, Rösch, Maier, Ludwig (79. Ahrend), Allgeier – Röser (63. Rühle), Jann (63. Hannemann). SG Barockstadt: Wolf; Gaudermann, Fabinski (79. Pfalz), Frey, Göbel (73. Müller) – Ganime – Reinhard (79. Fuchs), Schaaf, Pomnitz, Owusu (73. Lüdke) – Rummel (56. Ziga). Schiedsrichter: Fabian Reuter (DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal). Zuschauer: 10.282. Tore: 1:0 Dennis Chessa (33.), 2:0 Lucas Röser (45.), 3:0 Philipp Maier (50.), 4:0 Johannes Reichert (56., Foulelfmeter), 5:0 Hendrik Hansen (85.).