Platzverweise, Dusel, Willensleistung: Bronnzell hat‘s in der eigenen Hand

29. Mai 2023, 17:57 Uhr

Christoph Sternstein leitete die Führung ein und bereitete das 2:0 für die SG Viktoria Bronnzell vor. © Charlie Rolff

Wie dramatisch der Fußball sein kann, wurde einmal mehr in der Heppeau deutlich. Die SG Viktoria Bronnzell schlägt den Lichtenauer FV mit 2:1 (0:0) und hat nun am letzten Spieltag die Relegation zur Hessenliga in der eigenen Hand.

Welch ein Finish legten die Beteiligten am Spielfeld hin. Und unglücklicherweise rückte Schiedsrichter Nico Konrad in den Fokus. In einem Spiel ohne strittige Szenen stellte Konrad in der Schlussphase mit Kevin Hohmann und Marco Weiss zwei Bronnzeller vom Feld, die nun im letzten Saisonspiel gegen Wabern passen müssen. Sah Hohmann für ein Allerweltsfoul am gegnerischen Strafraum die Ampelkarte (89.), machte Weiss in der letzten Aktion der Partie einen Schritt zu früh aus der Mauer (90.+5). Verstehen konnten diese Entscheidungen weder Akteure noch Zuschauer, weshalb Konrad beim Gang in die Kabine mit höhnischem Applaus verabschiedet wurde. Entsprechend aufgebracht war Bronnzells Coach Stefan Dresel, allen voran, da ihm zwei wichtige Zentrumsspieler am Samstag ausfallen.

Enthusiastisch äußerte sich Dresel indes zur Leistung seiner Elf in den vorigen 90 Minuten. „So kenne ich meine Mannschaft“, sagte er und meinte damit die Willensleistung der Viktoria. War Durchgang eins noch ereignisarm und von Bronnzeller Seite ein wenig nervös geführt, kamen die Hausherren nach Wiederbeginn mit einem anderen Auftreten gegen einen technisch guten Gegner aus der Kabine. Körperlich präsenter und zweikampfstärker war der Aufsteiger und erarbeitete sich binnen weniger Minuten mehrere Chancen. Der doppelte Marek Weber und Julian Pecks aus kurzer Distanz versiebten allerdings die Führung.

SG Viktoria Bronnzell hat Relegation zur Hessenliga in der eigenen Hand

Anschließend beruhigte sich das Treiben wieder. Maxim Soimu hatte Mitte der zweiten Halbzeit die Führung für Lichtenauer am Fuß, doch auf der Gegenseite machte Bronnzell binnen drei Minuten vermeintlich den Deckel drauf. Erst flankte Tim Horenkamp mit dem ersten Kontakt auf Webers Kopf (66.), ehe Horenkamp drei Minuten später eine Sternstein-Flanke im Fünfmeterraum gar mit der Brust annehmen durfte. Nach dem Samstagsspiel in Sand blieb fortan die Frage, ob die Kraft bei der Viktoria reichen sollte. Schien sie, zumal Sternstein noch an der Latte scheiterte (78.). Dann aber bekam Weiss die Kugel an den Arm, den Strafstoß versenkte Soimu (82.) und die ganze Heppeau zitterte. Denn Soimus (88.) und Mimbalas (90.) Kopfbälle klatschten ans Aluminium.

„Am Ende haben wir das Matchglück. Ich bin total zufrieden mit unserem Auftritt. Gegen den Ball haben wir gut agiert, nach der Pause auch offensiv unsere Szenen gehabt“, sagte Dresel, der mit Blick auf Wabern den Druck von seiner Elf nehmen möchte: „Wir haben die Relegation zur Hessenliga jetzt in der eigenen Hand. Ausreden gibt es einen Spieltag vor Schluss nicht. Dennoch ist es ein total positiver Druck. Wir können nur gewinnen und eine ohnehin schon überragende Saison krönen.“

Die Statistik:

SG Viktoria Bronnzell: Ritzel; Belaarbi, Ruppel, Pecks, Dugan (83. Jäger) – Sandner (89. Pfeiffer), Hohmann, Milenkovski (70. Weiss), Sternstein – Horenkamp, M. Weber. Lichtenauer FV: Bantis; Dietz, Urban (57. Mimbala), Cucu, Bursuc – Fondus (62. Koch), Orschel – Rusu (81. Venema), Antoniuc (62. Ott), Soimu – Gambetta (70. Gossmann). Schiedsrichter: Nico Konrad (Tuspo Rengershausen). Zuschauer: 260. Tore: 1:0 Marek Weber (66.), 2:0 Tim Horenkamp (69.), 2:1 Maxim Soimu (82., Handelfmeter). Gelb-Rote Karten: Kevin Hohmann (89.), Marco Weiss (90.+5, beide Bronnzell).

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