Rote Karte, drei Elfmeter und am Ende auch Relegationsfeeling

30. Mai 2023, 21:51 Uhr

Während die Fans auch nach Abpfiff noch schwungvoll unterwegs waren, sanken die Spieler des SV Willofs entkräftet zu Boden. © Tobias Konrad

Nach über 100 Minuten Spielzeit sind die SG Michelsrombach/Rudolphshan II und der SV Willofs so schlau wie vor Anpfiff, denn nach dem 2:2 (0:1) im Hinspiel fällt die Entscheidung in der Relegation zur B-Liga Lauterbach/Hünfeld am Freitag beim SVW.

Es brauchte eine gute Stunde, ehe die Teams für Relegationsfeeling auf dem Rasen sorgten. Dann aber waren die Emotionen aufgeladen, sowohl unter den Spielern als auch zwischen den Akteuren und Zuschauern. Einziges Problem von C-Ligist Willofs war, dass nach und nach die Puste immer weniger wurde. Hätte die Elf von Spielertrainer Christoph Döring ein wenig Energie der frenetischen Fans aufgesaugt, würde der SVW mit dem Vorteil ins Rückspiel gehen. So aber nutzte den Gästen die Zwei-Tore-Führung nach zwei Foulelfmetern wenig. Erst traf Döring selbst in der dritten Minute der Nachspielzeit von Durchgang eins, ehe kurz nach Wiederbeginn Fynn Kropmanns einschob (50.).

Entscheidung in der B-Liga Lauterbach/Hünfeld fällt am Freitag

Anschließend war die Luft raus, wie auch Döring erkannte: „In der C-Liga hat das gereicht, aber in der B-Liga sind die Teams dann doch fitter. Dennoch bin ich stolz auf unsere Leistung.“ Den Druck, den MiRoBa II fortan ausübte, konnte Willofs irgendwann nicht mehr verteidigen. So war der Anschluss durch Adrian Gerhardt (59.) sowie der Ausgleich mit dem dritten Foulelfmeter von Philipp Kollmann (86.) folgerichtig. Die Gäste schwammen dem Schlusspfiff entgegen, die Hausherren indes verpassten mehrfach in der achtminütigen Nachspielzeit den Siegtreffer.

Relegationsfeeling, drei Elfmeter und eine Rote Karte

„Wie wir nach dem 0:2 zurückgekommen sind, das macht Mut für das Rückspiel. Wir waren zwar über das ganze Spiel gesehen mit Vorteilen behaftet, konnten aber mit dem Ballbesitz nichts anfangen“, fasste Dominik Hillenbrand, Trainer der Reserve des wohl baldigen A-Liga-Meisters, zufrieden zusammen. Einziger Wermutstropfen war die Rote Karte gegen Adrian Jahn (77.). Bis dato zückte Referee Vincenz Notarangelo nicht eine Gelbe Karte, das Einsteigen Jahns auf Höhe der Mittellinie war unnötig. „Der Junge spielt sein erstes Seniorenspiel. Deshalb ist es schade. Vielleicht wäre es mit etwas mehr Feingefühl nur Gelb gewesen“, meinte Hillenbrand, während Gegenüber Döring sich schon diebisch auf das stimmungsvolle Duell vor heimischen Publikum freut: „Im Jossastadion geht es heiß her.“

Die Statistik: SG Michelsrombach/Rudolphshan II: Hein; Vogt, Jahn, Kollmann, Ilin, J. Möller, M. Gerhadt, A. Gerhardt, P. Möller, Riehle, Bienert (Fladung, Eckart, Dechant). SV Willofs: Euler; Rodemer, Lorenz, Kropmanns, Spieß, Blenishti, Brähler, Schmelz, Schmidt, Döring, R. Abrahim Kalil (Ziegler, H. Abrahim Kalil). Schiedsrichter: Vincenz Notarangelo (SV Kirchhasel). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Christoph Döring (45.+3, Foulelfmeter), 0:2 Fynn Kropmanns (50., Foulelfmeter), 1:2 Adrian Gerhardt (59.), 2:2 Philipp Kollmann (86., Foulelfmeter). Rote Karte: Adrian Jahn (Michelsrombach/Rudolphshan) wegen groben Foulspiels (77.).