Schon zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte kommt der TSV Neuenberg wieder. Bereits 1933, 2001 und 2022 musste der TSV den Spielbetrieb zwischenzeitlich einstellen. Beim ersten Mal dauerte es 29 Jahre bis 1962, ehe es weiterging. Wie nach der Einstellung 2001 meldet sich der Verein nun nach dem Rückzug im August 2022 bereits nach wenigen Monaten wieder zurück.

TSV Neuenberg steht nach drittem Rückzug wieder auf

Den Hauptanteil an der Wiederaufnahme haben Kai Heß und Michel Jenchen. Das Duo „flüchtete“ 2022 zu Frischauf Fulda, war mit den damaligen Gegebenheiten in Neuenberg unzufrieden . Wie auch Urgestein Peter Henrich. „Es hat damals einfach keinen Spaß mehr gemacht. Wir waren kein Verein mehr. Die Gründe dafür lagen auf der Hand. Letztlich war ich froh, dass es dann zum Rückzug gekommen ist, denn niemand wollte sich mehr auf der Nase herumtanzen lassen“, schaut Henrich zurück.

Umso froher war er, als Heß und Jenchen mit ihm im Winter Kontakt aufnahmen. „Beide haben ein Konzept vorgestellt und ich kenne die zwei seit vielen Jahren. Von daher wusste ich auch gleich, dass das alles Hand und Fuß haben würde“, sagt Henrich. Das angesprochene Konzept erklären Jenchen und Heß gemeinsam: „Wir wollen wieder ein Vereinsleben haben. Deshalb haben wir viele ehemalige Neuenberger angesprochen und Leute, von denen wir wissen, dass sie passen. Ziel ist es, dass wir Familien ansprechen. Wir wollen nicht nur spielen, sondern danach auch zusammensitzen. Der TSV Neuenberg soll wieder eine Einheit werden“, so die beiden. Klar ist eines: Spieler, die finanzielle Interessen haben, laufen in Neuenberg an die Wand. „Hier wird es keinen Cent geben. Spieler, die für Fußballspielen Geld haben wollen, wird es bei uns nicht geben“, so Jenchen.

In den letzten Wochen hat sich rund um das Gelände an der Bardoschule schon einiges getan. So traf sich die Mannschaft zum großen „Reinemachen“. „Wir haben erstmal Ordnung gemacht und nahezu die ganze Mannschaft war dabei. Dazu werden wir das Häuschen ein bisschen frisch gestalten. Die Gardinen aus Verbandsligazeiten kommen weg und ein neuer Anstrich muss her. Dazu saßen wir diese Woche nach dem Training schon bis nach 22 Uhr zusammen. Genau das sind die Dinge, wo wir wieder hin wollen“, sagt Jenchen.

Auch das Umfeld nimmt den TSV Neuenberg schon wieder an. Über 100 Zuschauer kamen zum ersten Testspiel vergangenes Wochenende, als die Neuenberger beim 4:1 gegen den Ligarivalen DAFKS Fulda ein erfolgreiches Comeback auf dem grünen Rasen feierten. Das Stichwort, denn von Freitag bis Sonntag feiert Neuenberg sein Sportfest. Am Samstag (9.30 bis 12.30 Uhr) findet ein kleines E-Junioren-Turnier statt, danach steigt ab 14 Uhr ein Freizeitturnier. Für Sonntag ist ein Senioren-Mini-Turnier angesetzt, an dem neben Neuenberg auch die Reserven von Germania und Borussia Fulda teilnehmen.

Traditionsspiel zwischen TSV Neuenberg und Borussia Fulda

Bereits am Freitagabend findet ein echter Leckerbissen statt. Denn ab 19 Uhr treffen an der Bardoschule die Traditionsmannschaften des TSV Neuenberg und von Borussia Fulda aufeinander. Neuenbergs Team, das weitgehend aus Akteuren der Verbandsligazeit von 1996 bis 2001 besteht, wird von Thomas Reith betreut und wird mit Ikonen wie Torwart Uwe Klug, Markus Wingenfeld, Alexander Schuster, Marco Link, Achim Winkow, Roland Vogler oder Tamer Alipek auflaufen. Borussia wird von Herbert Bock und dem Ex-Neuenberg-Coach Günter Seifert (unter ihm holte der TSV im Jahr 2000 mit Rang sieben in der Verbandsliga die beste Platzierung aller Zeiten) aufgestellt. Mit dabei sind Leute wie Torwart Mario Gerstung, Eldar Hasic, Marc Diegmüller, Peter John und Karl-Heinz Müller. Bereits ab 17 Uhr läuft das Vorspiel zwischen dem TSV Neuenberg und der Zweiten der SG Oberrode.

Letztlich war ich froh, dass es dann zum Rückzug gekommen ist, denn niemand wollte sich mehr auf der Nase herumtanzen lassen. Peter Henrich