Vorne hui, hinten pfui: Kurioses A-Liga-Spiel

09. August 2023, 18:00 Uhr

Dennis Schneider (links) und Mike Eisengardt erlebten mit dem VfL Philippsthal ein äußerst kurioses Spiel bei der SG Nentershausen/Weißenhasel/Solz. © Verein

Spiele in der A-Liga können mitunter sehr kurios verlaufen. Die SG Nentershausen/Weißenhasel/Stolz und der VfL Philippsthal haben das am ersten Spieltag der A-Liga Hersfeld/Rotenburg eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Abpfiff. 6:6. Zwölf Tore gleichmäßig verteilt. Schon nach den ersten 90 Minuten haben die SG Nentershausen/Weißenhasel/Solz und der VfL Philippsthal womöglich die Geschichte der Saison geschrieben. Was beide Teams zuvor erlebten, war eine reine Achterbahnfahrt. Pure Freude, dann Ernüchterung. Nicht nur einmal erlebten die beiden A-Ligisten diese Gefühle während der Partie. „Irgendwann hast du gemerkt, dass du dir bei keinem Ergebnis sicher sein kannst. Es ging hoch und runter“, erläutert David Urff, Spielertrainer des VfL.

Allein die Torfolge lässt die Stimmungsschwankungen erkennen. 0:3 nach sieben Minuten, 1:4 nach 19 Minuten, 4:4 nach 56 Minuten, 4:5 nach 59 Minuten, 5:5 nach 65 Minuten. Und dann: Urff trifft zum 5:6 (90.). „Alle rennen auf den Platz, alle jubeln zusammen. Du denkst: Diesen Sieg hast du. Jetzt nur noch den Ball nach dem Anstoß wegschlagen“, schildert der vermeintliche Siegtorschütze die Momente. Doch es kam anders. Die Gäste verursachen einen Freistoß, klären den Ball, doch direkt vor die Füße von Kevin Adler. Der NWS-Akteur zieht aus 20 Metern ab – und trifft durch alle anderen 21 Spieler im Strafraum hindurch zum 6:6. War die Jubeltraube Sekunden vorher noch bei Philippsthal, feierte nun der Gegner.

A-Liga: Kurioses Spiel zwischen SG NWS und VfL Philippsthal

Für Urff eines der spektakulärsten Spiele seiner Laufbahn. 6:6 spielte er schon einmal, holte dabei aber ein 3:6 auf und war der moralische Sieger. Am Sonntag war es umgekehrt. „Eigentlich dachtest du schon nach sieben Minuten und dem 3:0, dass das Ding durch sein müsste. Zumal wir in der Vorbereitung fast durchweg höherklassige Gegner hatten und allen voran unser Defensivverhalten gefordert wurde. Da bist du der Meinung, dass wir davon was mitgenommen haben. Aber auf dem kleinen Platz in Weißenhasel ist alles ein bisschen anders“, resümiert der Philippsthal-Trainer. Ein reines „Kick and Rush“ sei die Partie gewesen. „Von der Außenlinie bis zum Strafraum sind es nur drei Meter und sobald du über die Mittellinie warst, war es schon eine Torchance“, sagt Urff.

Als Fingerzeig für die weitere Saison soll die Begegnung nicht dienen. „Ansonsten haben wir jede Woche ein Fest. Was die Jungs mitnehmen dürfen, sind unsere sechs Tore. Hinten soll‘s allerdings nicht so sein“, gibt Urff zu Protokoll und wünscht sich, dass die Mannschaft noch einige Prozentpunkte in Sachen Mentalität zulegt. „Wir haben das Potential und das Team möchte um den Aufstieg mitspielen. Aber was man sagt und was man macht, sind zwei verschiedene paar Schuhe. Gelingt es uns, Spiel für Spiel die nötige Körpersprache auf den Rasen zu bringen, ist ein Platz weit oben möglich“, blickt der VfL-Coach voraus.

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