Gelhard wurde direkt in der Stammformation aufgeboten und sollte im defensiven Mittelfeld die Fäden ziehen. „In den ersten zehn Minuten musste ich erst einmal reinkommen“, gesteht die 21-Jährige, die sich zunächst an die neuen Mitspieler, das neue System und die neuen Gegebenheiten gewöhnen musste. Gerade in Sachen Zweikampfhärte stellte Gelhard große Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball fest, dennoch wusste sie sich durchzusetzen.

Priscilla Gelhard feiert erfolgreiches Debüt im Männerteam

Erstmannschaftstrainer Jan Kolbe zeigt sich jedenfalls zufrieden: „Man kann schon nach dem ersten Spiel sagen, dass sie ein fester Bestandteil der Mannschaft geworden ist“, sagt Kolbe, der getreu dem Leistungsprinzip aufstellen und nicht zwischen Männern und Frauen unterscheiden möchte. „Es sollen die Besten spielen. Ob das eine Dame oder ein Mann ist, spielt keine Rolle.“

Auch im logistischen Bereich stellte Gelhards Debüt keine Probleme dar. Bei den Trainingseinheiten kann sich die neue Spielerin in der Schiedsrichterkabine umziehen. Bei den Spielen darf sie vor ihren Mitspielern die Umkleide benutzen und duscht dann später in der Schiedsrichterkabine, sobald der Referee diese verlassen hat.

„Ich wurde hier sehr gut aufgenommen, es hat viel Spaß gemacht. Ich habe auf jeden Fall vor, öfter mitzuspielen und wenn es passt, an den Trainingseinheiten teilzunehmen. Hier lerne ich andere Sachen als in der Damenmannschaft“, erklärt Gelhard. Die 21-Jährige weiß, dass sie eine Vorreiterin für weitere Fälle sein könnte. Die Reaktionen auf den ersten Artikel waren jedenfalls „durchweg positiv. Es haben mir andere Frauen geschrieben, die sich das mal anschauen möchten, um dann vielleicht einen ähnlichen Weg zu gehen.“

Wir haben Priscilla Gelhard mit der Videokamera begleitet. Unter diesem Link könnt ihr euch das Spiel und das Interview mit der 21-Jährigen anschauen.