Niederzell gewinnt deutlich
Atzlers Jungs wie das Kaninchen vor der Schlange
Relegation zur KOL Süd: Niederzell mit einem Riesenschritt
Auf einen ähnlichen Verlauf hatte Maik Weidlein zwar gehofft, dass aber alles so früh in Richtung der Hausherren laufen würde, übertraf die Erwartungen des Niederzeller Coaches. „Besser hätte man es fast nicht machen können. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient, wenn wir nach der Pause unsere Konter besser ausgespielt hätten, wäre er sogar noch höher ausgefallen“, so der Trainer des SVN.
Der starke Sturm, der in den vergangenen beiden A-Liga-Jahren je fast 100 Mal erfolgreich war, konnte in der ersten Halbzeit fast machen was er wollte, Löschenrod leistete sich in der Hintermannschaft kapitale Schnitzer. Schon nach fünf Minuten kam ein Abstoß von Maximilian Heitz wie ein Bumerang zurück, Dennis Madaus wurde zwar weit abgedrängt, traf aus spitzem Winkel aber unter Mithilfe des Keepers. Heitz hatte auch bei Gegentreffer Nummer zwei seine Aktien, jeder der rund 650 Zuschauer hörte den Schlussmann brüllen, an die Ecke kam aber nur Madaus mit seinem Kopf (24.). Der Negativhöhepunkt folgte, als Marvin Gaul Johannes Egner völlig ohne Not umrannte und Daniel Keim vom Punkt schon vor dem Wechsel alles klar machte (37.).
Atzler verzichtet auf die Kampfansage
„Wir waren heute nicht reif genug. Wir waren wie das Kaninchen vor der Schlange“, haderte Löschenrods Trainer Frank Atzler, am meisten aber mit der Szene nach 16 Minuten: Frederich Dalitz hatte Tony Rausch geschickt, der ehemalige Spielertrainer, der wenige Wochen nach seiner Freistellung erstmals wieder für die Hermania spielte, hatte Keeper Maximilian Lotz schon umkurvt, strauchelte dann aber und verpasste so den sicheren Ausgleich. „Wenn wir da das Tor machen, fällt die ganze Anfangsnervosität wahrscheinlich ab“, konstatierte Atzler.
Der sah in Hälfte zwei immerhin ein anderes Gesicht seiner Mannschaft, an eine große Aufholjagd glaubte aber keiner mehr so recht. Stattdessen legte Sven Bernt nach guter Vorarbeit von Rechtsverteidiger Nicolas Kluson noch das vierte Tor nach (63.). Löschenrod kam nur noch durch Kapitän Silvan Gaul, der in einen Rausch-Freistoß seinen Kopf reinhielt, zum Ehrentreffer (70.). Die SGL empfängt nun am Sonntag (15 Uhr) das dritte Team der Dreierrunde, die Spvgg. Bimbach, während Niederzell am Mittwoch (19 Uhr) in Bimbach zum „Endspiel“ zu Gast ist. Während Weidlein hoffte, dass seine angeschlagenen Spieler bis dahin wieder fit sein werden, ergänzte Atzler ohne den Hauch einer Kampfansage, „dass wir jetzt noch ein Spiel in dieser Saison haben, vor heimischer Kulisse. Das sollen die Jungs einfach genießen.“
Die Statistik:
SV Niederzell: Lotz - Kluson, P. Depta, Lisiecki, Brugger - Förster, Horschig, D. Keim, Bernt - Egner, Madaus (Knüttel, T. Keim, Koch).
SG Löschenrod: Heitz - M. Gaul, F. Roth, Nüchter, Werner - Schäfer, Dalkmann - Laube, Ristevski, Rausch - S. Gaul (D. Roth, Vogel, Phitnok).
Schiedsrichter: Gahis Safi (Erlensee).
Zuschauer: 650.
Tore: 1:0, 2:0 Dennis Madaus (5., 24.), 3:0 Daniel Keim (37., Foulelfmeter), 4:0 Sven Bernt (63.), 4:1 Silvan Gaul (70.).


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