Aufbruchstimmung vor der Winterpause?

10. November 2023, 09:54 Uhr

Im Hinspiel gewann die SG Johannesberg um Kapitän Torben Grosch mit 3:1 gegen die SG Kerzell um Spielertrainer Christian Kreß (rechts). Wie geht das Rückspiel am Sonntag aus? © Charlie Rolff

Mit dem Eröffnungsspiel zwischen Johannesberg und Kerzell startete die Gruppenliga-Saison – und genau mit dieser Partie, diesmal in Kerzell, geht die erste Halbserie beider Teams zu Ende. Allerdings unter ganz anderen Vorzeichen als vor drei Monaten.

Mit 3:1 gewann Absteiger Johannesberg gegen ambitionierte Kerzeller und wurde nicht nur von Helvetia-Trainer Christian Kreß als Meisterschaftsfavorit angesehen. 16 Spieltage später stehen beide Mannschaften Seite an Seite im Tabellenkeller, Kerzell ist Drittletzter, Johannesberg liegt einen Platz davor. „Bei Johannesberg ist es sicherlich noch überraschender als bei uns. Für beide Mannschaften ist dieses letzte Spiel verdammt wichtig“, weiß Kreß.

Gruppenliga: Kellerkind SG Kerzell braucht Erfolgserlebnis

Unbedingt durchziehen will der Spielertrainer die Begegnung, um mit einem positiven Gefühl in die Winterpause zu gehen. „Ein Sieg könnte eine Aufbruchstimmung erzeugen“, hofft der 29-Jährige, dessen Team sich aber gegen die Kellerkinder extrem schwertut. Die einzigen beiden Saisonsiege wurden gegen Schlüchtern und Aulatal eingefahren – den Zweiten und Vierten. „Sicherlich spielt der Kopf eine Rolle. Den Willen kann ich nie absprechen, aber vielleicht setzen sich einige zu sehr unter Druck.“

Beim Blick auf die Tabelle fällt auf, dass der Drittletzte genauso viele Gegentore wie der Dritte kassiert hat – aber eben auch, dass Kerzell die mit Abstand wenigsten Treffer erzielt hat. Höherklassig erfahrene Spieler wie der derzeit angeschlagene Darko Lazarevski, der lange verletzte Marc Röhrig und Marc Götze bringen es zusammen gerade mal auf vier Törchen. „Das ist definitiv ausbaufähig und wird ein Augenmerk unserer Vorbereitung werden. Von der Spielanlage sind wir keine schlechte Mannschaft, aber wir müssen im Kreieren von Torchancen zulegen“, betont Kreß.

Szilagyi: „Die vergangenen Wochen nur auf die Fresse bekommen“

Das Glück müsse Kerzell wieder erzwingen, betont der Spielertrainer. „Die Jungs müssen abrufen, was sie können. Alle sind heiß, jetzt müssen wir einfach liefern.“ So wie das zuletzt der RSV Petersberg getan hat, der dank zwei Siegen in Serie wieder Morgenluft geschnuppert hat. „Ich habe schon vorher gesagt, dass man niemanden abschreiben darf, auch Petersberg nicht. Aber das 5:1 gegen Bad Soden II war ein Brett. Das hat mich schon sehr überrascht“, ordnet Kreß den Sieg des Tabellenletzten ein.

Der ist ebenfalls am Sonntag (14.30 Uhr) im Einsatz, wenn es zum Derby in Künzell kommt. Zuletzt wich der TSV auf den Kunstrasenplatz am Noppen aus, weshalb davon auszugehen ist, dass auch an diesem Wochenende gespielt werden kann. Was Petersbergs Trainer Stanislav Szilagyi nach den jüngsten Erfolgen ziemlich gelegen käme. „Wir wollen das positive Gefühl nach den vergangenen beiden Spielen mitnehmen“, unterstreicht der 42-Jährige, der den Stimmungsumschwung so beschreibt: „Wir haben die vergangenen Wochen nur auf die Fresse bekommen, waren abgeschlagen. Wir brauchten diesen Befreiungsschlag gegen Kerzell und sind froh, dass wir gegen Bad Soden II das nächste Lebenszeichen senden konnten.“