Bittersüßer Punktgewinn beim Spitzenteam

25. November 2023, 19:35 Uhr

Akif Kovac brachte den SV Steinbach in Führung. © Memento36

Der SV Steinbach führte in der Hessenliga beim Aufstiegsaspiranten Türk Gücü Friedberg bis in die Nachspielzeit hinein, musste sich aber letztlich aufgrund des späten Ausgleichstreffers mit einem 1:1 (0:1) am Burgfeld begnügen.

Die Gäste boten im Kampf um den Klassenerhalt bei den favorisierten Gastgebern eine taktisch disziplinierte Vorstellung auf dem engen Kunstrasenplatz. Und das obwohl Topleute wie Alexander Reith, Max Stadler und Luca Uth nicht auf dem Spielfeld standen. Selbst Trainer Petr Paliatka stand auf dem Spielberichtsbogen, beschränkte sich aber darauf, sein Team lautstark an der Seitenlinie zu coachen. Friedberg war tonangebend und zu Beginn fast permanent im Ballbesitz. Die beste Chance hatte TGF nach 23 Minuten, als Toni Reljic seinen Sturmpartner Noah Michel steil schickte.

Hessenliga: Friedberg gleicht gegen SV Steinbach spät aus

Steinbachs Innenverteidiger Lukas Hildenbrand klärte auf der Linie, den Nachschuss von Mohamed Zouaoui parierte SVS-Tormann Philipp Bagus. Auf der Gegenseite konnte sich Steinbach vom Dauerdruck befreien und einen Abschluss von Routinier Michael Wiegand verzeichnen. In Führung gingen die Steinbacher durch einen sehenswerten Volleyschuss von Stürmer Akif Kovac (34.). Fortan verteidigten die Gäste mir noch mehr Intensität und Vehemenz, ließen die Offensivabteilung der Friedberger kaum zur Entfaltung kommen. Nach dem Seitenwechsel vergab erneut Michel aus aussichtsreicher Position (48.). Mit der Einwechslung von Flügelspieler Kamil Yikilmaz kamen mehr Ideen ins Spiel von Türk Gücü.

Es fehlte aber wie schon letzte Woche die letzte Konsequenz und die Entschlossenheit im Abschluss. Der einzige der es mal aus der zweiten Reihe probierte war Patrick Schorr, der in der 75. Minute die Latte traf. Schorr war es auch, der in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem Distanzschuss doch noch den Ausgleich markierte. „Sehr bitter“, fand Paliatka den späten Nackenschlag. „Wir hatten sechs oder sieben Ausfälle, das war unser letztes Aufgebot und selbst ich hatte Fußballschuhe an. Das sagt schon alles. Natürlich ist dieses 1:1 ärgerlich, weil wir nach unserem 1:0 an uns geglaubt haben. Die Spieler haben sich in jeden Zweikampf geworfen, haben es Friedberg schwer gemacht. Um so ärgerlicher der Ausgleich, aber auch mit dem Punkt sollte man zufrieden sein. Schade nur, dass wir uns für den Aufwand nicht mit drei Punkten belohnt haben“, kommentierte Paliatka den Spielverlauf.

Kurios war, dass die bescheidene Leistung von Türk Gücü Friedberg aufgrund der Niederlage des KSV Baunatal bei Hanau 93 (0:1) mit der Tabellenspitze belohnt wurde. Als der Stadionsprecher das durchsagte, reagierte TGF-Trainer Enis Dzihic genervt. Er war enttäuscht über die überschaubare Leistung: „Natürlich ist es auf so einem kleinen Kunstrasenplatz schwer gegen so einen tiefstehenden Gegner. Wir haben es nicht geschafft, mal wie beim Tor aus der zweiten Reihe zu schießen. Wenn wir dieses Gegentor nicht bekommen, reicht es vielleicht zu einem 1:0-Sieg. Insgesamt bin ich enttäuscht, da wir in zwei Heimspielen fünf Punkte verloren haben.“

Türk Gücü Friedberg: Koob; Imek, Izberovic, Usic, Leica (86. Morlac) - Henrich, Schorr, Zouaoui (76. Kraus), Konaté Lueken (59. Yikilmaz) - Michel, Reljic. SV Steinbach: Bagus; F.Wiegand, Hildenbrand, Neacsu - Budesheim, Wittke, M.Wiegand, Kehl, Paliatka - Weitz (89. Oelschläger), Kovac (82. Scholz). Schiedsrichter: Paul Wenzek (TSG Wixhausen). Zuschauer: 135. Tore: 0:1 Akif Kovac (34.), 1:1 Patrick Schorr (90.+3).

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