SG Barockstadt

„Das ist eine Mentalitätsfrage“

Klartext mit Dominik Rummel

28. Oktober 2019, 07:00 Uhr

Dominik Rummel stand nach Abpfiff mit leerem Blick da – und fand deutliche Worte. Foto: Charlie Rolff

Zum sechsten Male in Serie blieb die SG Barockstadt am Samstag in einem Ligaspiel ohne Dreier. Gegen den im Aufwind befindlichen KSV Hessen war die Niederlage allerdings vermeidbar, was sichtlich Spuren bei der Mannschaft hinterließ.

So sah sich Mittelstürmer Dominik Rummel genötigt, im obligatorischen Mannschaftskreis das Wort zu ergreifen. Was der Doppeltorschütze seinen Mitspielern mit auf den Weg gab, verriet er anschließend nicht. Aufmunternd wird das, was er sagte, sicherlich nicht gewesen sein. „Ich weiß gar nicht, wie ich das alles einordnen soll. Wir stehen hier und müssen zuschauen, wie das halbe Stadion feiert. Aber die falsche Hälfte“, sagte er mit leerem Blick in Richtung Block B, wo Kassel ausgelassen jubelte. Spieler, Trainer, Betreuer und die zahlreich mitgereisten Fans.

Rummel wählte anschließend scharfe Worte, um darzustellen weshalb seine Mannen das Spiel binnen 100 Sekunden herschenkten. Dass aufgrund der Einwechslung von Kassels bestem Torschützen und mit Bundesligaerfahrung ausgestatteten Mahir Saglik kurz die Ordnung fehlte, wollte er nicht gelten lassen. „Das ist keine System-, sondern eine Mentalitätsfrage. Wir müssen die Zweikämpfe annehmen“, raunzte Rummel, der im rot-weißen Jersey vorweg ging und so etwas wie der Alleinunterhalter seines Teams gewesen ist.

Schmeer stimmt Rummel zu

Alle sechs Torchancen der Gastgeber besaß Rummel. Einmal traf er den Pfosten, einmal klärte Kassels-Kapitän Frederic Brill für den geschlagenen Maximilian Zunker, der selbst zwei Kopfbälle Rummels ganz stark parierte. Die Tore „schenkte“ Kassel Rummel hingegen. Brills Foul an Rummel zum Strafstoß, der zum zwischenzeitlichen 1:1 führte, war unnötig. Schlimmer war noch Luis Allmeroths Fehlpass in die Füße Rummels, der zum 2:1 führte.

„Normalerweise muss Fulda das Spiel dann ziehen“, befand KSV-Stürmer Sebastian Schmeer an alter Wirkungsstätte. Doch auch er stimmte in Rummels Beobachtungen ein, stellte fest, „dass wir das Spiel vor vier Wochen nie und nimmer hätten gewinnen können“. Der KSV wollte unbedingt. Auch mit dem Zutun der Fuldaer, die sich bei allen Gegentoren dadurch auszeichneten, zu weit von den Gegenspielern wegzustehen. Beim 0:1 durch Schmeer verschätzte sich Markus Gröger und Benjamin Fuß stand im toten Raum, beim 2:2 durfte Kassel gleich drei Stationen ohne Gegnerdruck im Strafraum spielen und beim Siegtreffer ging den Doppeltorschützen Lukas Iksal kein Fuldaer wirklich energisch an.

Autor: Johannes Götze

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