Crljenec bei Mainz 05

Die letzte Chance als große Möglichkeit

19. Mai 2021, 08:05 Uhr

Von Barockstadt über Alzenau nach Mainz 05: Dominik Crljenec. Foto: Charlie Rolff

Bayern Alzenaus Dominik Crljenec geht in der kommenden Saison den nächsten Schritt auf seinem Karriereweg. Bei der U23 des FSV Mainz 05 möchte sich der 21-Jährige, der bis zum vergangenen Sommer für die SG Barockstadt spielte, für höhere Aufgaben empfehlen.

Die Bilanz im Jahr 2021 ist erschreckend: In 23 Spielen holte Bayern Alzenau in der Regionalliga Südwest keinen einzigen Sieg, nur sieben Punkte kamen auf das Konto. Der Abstieg in die Hessenliga, der seit vergangenem Wochenende endgültig fest steht, ist die logische Folge. Dominik Crljenec sagt trotzdem: "Für mich persönlich hätte es nicht besser laufen können."

Hätte der 21-Jährige die SG Barockstadt vor dieser Saison nicht verlassen, wäre sein Weg vermutlich nicht zur U23 des FSV Mainz 05 geführt. Während der Hessenligist nämlich seit Oktober 2020 ohne Spielpraxis ist, sammelte Crljenec eben diese en masse. Von 38 Ligaspielen machte er 37, allesamt von Beginn an. Fast alle als Innenverteidiger, und nicht mehr – wie zumeist bei der SG Barockstadt – als defensiver Mittelfeldspieler. Den Drang nach vorne vermisst der Deutsch-Kroate bei seiner neuen Position zwar, dafür kann er sich einer großen Stärke, dem Spielaufbau, noch besser widmen. Die körperlichen Voraussetzungen für die Abwehrzentrale bringt der 1,89 Meter große Crljenec ohnehin mit.

Die Eingewöhnungszeit in Alzenau verlief reibungslos, so dass der Mann mit der Nummer 13 sogar in zwei Spielen als Kapitän auflief – darunter im Derby gegen Kickers Offenbach. Und das mit gerade einmal 21 Jahren. "Unsere Mannschaft ist sehr jung. Die Erfahrung hat uns gerade in vielen engen Spielen oft gefehlt", bewertet Crljenec die seit Monaten währende Negativspirale. Weiterer Faktor sei die extrem hohe Belastung mit vielen englischen Wochen: Gerade für einen Verein wie den FCB, der trotz Regionalliga-Aufstiegs 2019 keine Profi-Strukturen vorweist, eine große Herausforderung.

Über die U23 in den Bundesliga-Kader?

Deutlich professioneller wird es für Crljenec beim FSV Mainz 05. Der nächste logische Aufstieg auf der Karriereleiter, der Wechsel genauso bewusst gewählt wie in den Jahren zuvor: Aus dem A-Junioren-Bundesligateam von Wehen Wiesbaden wagte er 2018 den Wechsel zur neu ins Leben gerufenen SG Barockstadt, avancierte in der Hessenliga schnell zum Leistungsträger (insgesamt 42 Spiele, vier Tore). Der nächste Schritt war 2020 der Wechsel in die Regionalliga – und nun eben der Weg zurück in den Ausbildungsbereich eines Proficlubs.

Einen Zweijahresvertrag hat der Taunussteiner, der in Wiesbaden Gesundheitsökonomie studiert, am Bruchweg unterschrieben. In dieser Zeit heißt es: Entweder wird geliefert, oder die Wege trennen sich nach Vertragsende. Denn dann ist er 23. "Es war für mich die letzte Chance, in eine U23 zu wechseln. Diese zwei Jahre möchte ich intensiv nutzen, das Maximale herausholen und mich für weitere Aufgaben empfehlen." Heißt konkret: Der Ex-Barockstädter möchte ans Bundesliga-Team der 05er anklopfen – schließlich sind die Wege zwischen erster und zweiter Mannschaft in Mainz traditionell kurz. "Wenn ich meine Leistung bringe, wird das sicherlich belohnt werden."

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