Lesermeinung

"Die Zerstörung unserer Jugend"

23. April 2021, 20:00 Uhr

Foto: Charlie Rolff

Die Notbremse, die der Bundestag und der Bundesrat beschlossen haben, hat zur Folge, dass Kinder bis 14 Jahren von nun an nur noch in Fünfergruppe kontaktfrei trainieren dürfen. Die Entwicklung stößt vielen Beteiligten bitter auf. Auch Kevin Kutzner, der C-Junioren-Trainer bei Eintracht Baunatal ist. Ein Leserbrief.

Es ist in den vergangenen Jahren vieles falsch gelaufen. Was jedoch nun seit der Coronakrise aus unserem so geliebten Sport geworden ist, grenzt an eine Zumutung. Die Mitgliederzahlen im Jugendfußball und auch im Seniorenfußball sinken seit Jahren immer mehr. Die kleineren Vereine haben kaum noch eine Möglichkeit, einen geregelten Spielbetrieb auf die Beine zu stellen. Neue ehrenamtliche Funktionäre sucht man vergebens. Gäbe es nicht die Funktionäre in den Vereinen, welche schon seit Jahrzenten dabei sind, wäre es kaum noch möglich, die täglichen Arbeiten rund um den Sportverein zu erledigen.

Es entstanden und entstehen immer mehr Spielgemeinschaften, da das Interesse der Jugendlichen, einem Sportverein beizutreten, massiv gesunken ist. Dies ist natürlich auch der Digitalisierung und des immer breiteren Angebots der E-Sports-Szene zu verdanken, wodurch die Kinder und Jugendlichen immer mehr an den PC und die eigenen vier Wände gebunden sind. Durch die Coronakrise und der Einführung des Homeschoolings hat sich dies noch einmal verstärkt. Meist sitzen die Heranwachsenden von morgens bis abends vor ihrem PC, um dem Online-Unterricht zu folgen und sich danach in der virtuellen Welt mit ihren Freunden zu verabreden. Geschuldet durch die Maßnahmen unserer Regierung haben die Jugendlichen auch keine andere Wahl, da es ja nicht geduldet wird, wenn sie sich unter Freunden zum Fußballspielen treffen. Also bleibt wohl doch nur die Konsole.

Seit nun zwei Monaten trainiere ich unsere C-Jugend mit Spielern im Alter von 14 und 15 Jahren. Unsere Regierung erlaubt seit dieser Zeit wieder ein kontaktloses Fußballtraining im Freien für Kinder unter 14 Jahren. Ach, stimmt, da war ja was. Ich hatte erwähnt, dass ich Kinder im Alter von 14 und 15 Jahren in meiner Mannschaft habe. Dürfen die Kinder, die das Pech haben zwischen den Monaten Januar und April geboren zu sein, also etwa nicht mit ihren Freunden und Mannschaftskollegen trainieren?

Richtig. Kinder, die bereits das 15. Lebensjahr erreicht haben, dürfen nicht mittrainieren. Nun sagen Sie mal einem Kind, nur weil es ein paar Monate älter ist als seine Freunde, es müsse zuhause bleiben, da es die Regierung so beschlossen hat. Mit mir sicher nicht, wenn ich sehe wie viel Spaß die Jugendlichen am Training haben und wenn ich die Trainingsbeteiligung, die bei 18 bis 20 Spielern pro Einheit liegt, sehe. Ich könnte niemals mit meinem Gewissen vereinbaren, den Kindern mitzuteilen, dass sie doch daheimbleiben müssen. Eine Öffnung des Sportangebots für Jugendliche, welche auf die Altersgrenze bis 14 Jahren ausgelegt ist, halte ich für absoluten Nonsens

Es geht hier auch um die Kinder zwischen 15-18 Jahren, die gerade in die Pubertät kommen und eine Auslastung zu ihrem tristen Alltag dringend benötigen. Diese Altersgruppe ist das Fundament für viele Vereine, um ihre Seniorenmannschaften mit jungen Eigengewächsen aufzustocken. Doch genau diese Jugendlichen haben seit über einem halben Jahr keinerlei Möglichkeit auf ein geregeltes Mannschaftstraining, was viele dazu bringt, sich vom Fußball abzuwenden, da die Interessen vermutlich in eine andere Richtung gehen werden. Hoffen wir mal, ich irre mich.

Die Gesellschaft für Aerosolforschung hat die Regierung seit mehren Monaten darauf aufmerksam gemacht, dass bei der Ausübung von Kontaktsport im Freien ein extrem geringes Infektionsrisiko besteht. Die Ansteckungsgefahr, egal für welches Alter, ist gleich Null. Demnach sollen 99,9 Prozent aller Covid-19-Ansteckungen in geschlossenen Räumen erfolgen. Natürlich kann man es verstehen, dass man sich vor, während und nach dem Training an die Hygieneregeln halten muss und die Jugendlichen umgezogen zum Training kommen müssen, so dass man sich nie in geschlossenen Räumen befindet. Jedoch hat jeder Verein ein ausgiebiges Hygienekonzept zusammengestellt, was auch von jedem nach bestem Wissen und Gewissen umgesetzt wird.

Nach all den Aspekten ist es daher kein großes Entgegenkommen, was uns die Regierung seit zwei Monaten ermöglicht, da die bisherigen Regelungen nur die 4 bis 14-Jährigen betreffen. Zu all dem Überfluss hat unsere Regierung mit ihrer am Mittwoch beschlossenen Notbremse auch das Mannschaftstraining für die unter 15-Jährigen verboten. Nach all den von mir genannten Aspekten ist die Regelung, nur mit maximal fünf Kindern trainieren zu dürfen, für mich absolut unbegreiflich.

Wenn unsere Regierung möchte, dass unsere Kinder und Jugendlichen absolut keine Lust mehr auf sportliche Aktivitäten haben und nur noch in der medialen Welt leben sollen, dann ist sie hier auf dem absolut richtigen Weg. Was das ganze natürlich für die gesundheitlichen und sozialen Aspekte der Kinder bedeutet, daran mag ich gar nicht denken.

In diesem Sinne bitte ich unsere vielbeschäftigten Regierungsmitglieder darum, dem Sport und gerade auch dem Jugend- und Kindersport eine deutlich höhere Aufmerksamkeit zu schenken, da die Kinder und Jugendlichen unsere Zukunft sind und man genau erkennen sollte, wie wichtig gerade der Sport in der heutigen noch so schweren Zeit sein kann.

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24.04.2021 - 21:31 - Fabinski

Guten Abend,
Herr Kevin Kutzner, hat völlig Recht, seit Monaten dürfen Kinder nicht draußen Tranigen, alle Jugend sind traurig, neu Online Spiele und Internet und Live Chet ,
Ich als Trainer, weiß ich dass bei der Ausübung von Kontaktsport im Freien ein extrem geringes Infektionsrisiko besteht. Die Ansteckungsgefahr, egal für welches Alter, ist gleich Null. Demnach sollen 99,9 Prozent aller Covid-19-Ansteckungen in geschlossenen Räumen erfolgen. nur Unsere Politiker / und Berater von Politiker wissen das nicht . Viele Kinder werde mit Sport aufhören, Jugend Vereine werde keinen Kinder bekomme, Senioren Mannschaften bekommen Problemen mit neu Verpflichtung von Jugendlichen die aus der A Jugend rauskomme . Fazit durch falsche Entscheidung von Politik ,sehen nächste Jahre im Jugend Bereich schwarz.
Danke Frau Merkel, und Herr Spahn, ( ich fragt mich , warum wird im Deutschland jemand wir Herr Spahn - Gesundheit Minister ???? ( Abitur 1999 an der Bischöflichen Canisiusschule in Ahaus[ absolvierte Spahn eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Westdeutschen Landesbank in Münster, die er 2001 mit dem IHK-Abschluss beendete.
er hat mit Medizin nicht am hut-..........das ist nur im Deutschland möglich..... ( nächste Beispiel Frau Ministerin Kramp-Karrenbauer... ha ha ha )


Fabinski