Ecken und ein 42-Jähriger brechen SV Steinbach das Genick

23. März 2024, 15:52 Uhr

Sebastian Ernst stand erstmals seit fast anderthalb Jahren im Kasten des SV Steinbach – konnte die Hessenliga-Pleite beim FC Gießen aber nicht verhindern. © Charlie Rolff

Der SV Steinbach muss die Punkte im Hessenliga-Abstiegskampf woanders holen. Titelaspirant FC Gießen fuhr am Samstagnachmittag einen ungefährdeten 2:0 (2:0)-Sieg ein.

Der Gießener Sieg war aufgrund der spielerischen Überlegenheit hochverdient – und doch durfte Steinbach mit der Art und Weise hadern, wie man auf die Verliererstraße geriet. Zweimal waren es in Halbzeit eins nämlich Ecken von der linken Seite, die dem SVS das Genick brachen. Erst köpfte Michael Fink eine Ecke des früheren Barockstädters Tolga Duran ein (33.), später war Maximilian Böger nach Connor Filsingers Hereingabe erfolgreich (39.).

FC Gießen schlägt SV Steinbach – dank Ecken und einem 42-Jährigen

Gerade Fink, der den Gießener Knoten Platzen ließ, war ein ganz entscheidender Erfolgsgarant. Der frühere Bundesliga-Profi von Eintracht Frankfurt war nicht nur Lautsprecher und machte als Torschütze von sich reden, sondern hielt als Innenverteidiger den Laden zusammen und orchestrierte darüber hinaus fast jeden gefährlichen Angriff – und das mit inzwischen 42 Jahren. Bei einer solchen Qualität überrascht es nicht, dass der Routinier trotz seiner Defensivposition bester Torschütze des FCG ist.

Stichwort Torjäger: Osthesse Dominik Rummel verpasste das Spiel gegen den SVS verletzungsbedingt. Genau wie Torhüter Philipp Bagus auf der Gegenseite, weshalb Sebastian Ernst reaktiviert wurde und erstmals seit November 2022 den Steinbacher Kasten hütete. Der inzwischen 32-Jährige wurde mit seiner fußballerischen Klasse genauso oft ins Spiel eingebunden wie Bagus sonst, darüber hinaus verhinderte Ernst gegen Böger einen früheren (17.) und mehrmals in Halbzeit zwei höheren Rückstand. Zweimal hatte der Schlussmann aber auch Glück: Leon Wittke klärte Michael Gorbunows Versuch vor der Linie (26.), und als sich Ernst den Ball zu weit vorlegte, verhinderte Fabian Wiegand vehement einen Gegentreffer (60.).

Offensiv konnte sich der bemühte Gast nur selten in gute Abschlusspositionen bringen – wenngleich einige Kontersituationen vielversprechend aussahen. Zu allem Überfluss musste mit Petr Paliatka ein weiterer Leistungsträger kurz vor der Pause verletzt runter. Später war ein höheres Ergebnis problemlos möglich, doch Gießen ließ zahlreiche Möglichkeiten liegen. Die dickste hatte Michael Gorbunow vom Elfmeterpunkt, nachdem Jannis Kehl an der Strafraumkante gefoult hatte – doch der Stürmer schoss über das Tor (72.). Am vierten Gießener Zu-Null-Erfolg in Serie änderte der Fehlschuss aber nichts. Einen Wermutstropfen gab es trotzdem: Duran musste nach einem heftigen Einsteigen gegen Joker Marlon Weitz mit Rot vom Platz (81.).

Die Statistik FC Gießen: Jomaa Zabadne; Böger, Mihaylov, Fink, Abdel (90.+1 Oliveira Damaceno) – Hagley (65. Akkus Rodriguez), Arcanjo Köhler (90.+1 Harder) – Filsinger (70. Aigboje), Duran, Scholl (70. Gärtner) – Gorbunow. SV Steinbach: Ernst; F. Wiegand (88. Oelschläger), T. Wiegand, Neacsu – Kehl – Wittke (58. Kovac), Uth, Paliatka (44. N. Budesheim), Hartung (58. Scholz) – Stadler (73. Weitz), Reith. Schiedsrichter: Jonas Fischbach (Fortuna Freudenberg). Zuschauer: 253. Tore: 1:0 Michael Fink (33.), 2:0 Maximilian Böger (39.). Rote Karte: Tolga Duran (Gießen) wegen groben Foulspiels (81.). Verschossener Foulelfmeter: Michael Gorbunow (Gießen) schießt übers Tor (72.).

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