Anstelle des krank fehlenden Leon Pomnitz begann Marius Köhl auf der Zehner-Position – für den die Partie im Saarland als gebürtiger Saarländer eine ganz besondere war. Das fast komplette Freikartenkontingent, das der SGB zur Verfügung gestellt wurde, ging an Familie und Freunde des Barockstädter Toptorjägers, der sich umso mehr über den Start in die Partie gefreut haben dürfte. Keine drei Minuten dauerte es, bis der 22-Jährige den Gast in Führung brachte. Nach der ersten Ecke der Partie bekam Köhl den zweiten Ball, schlug einen Haken und hatte dann Glück, dass sein leicht abgefälschter Schuss ins Tor trudelte.

Regionalliga: SG Barockstadt stürzt Tabellenführer FC Homburg

„Ich muss zugeben, dass man bei so einem Spiel schon ein bisschen angespannter ist als vor anderen“, gestand der Torschütze. „Die ganze Familie war da, dann freut man sich natürlich doppelt über so ein Tor und den Sieg. Durch das schnelle Tor ist der Knoten geplatzt, danach ging alles einfacher.“

Die Führung hätte früh noch höher ausfallen können. Gal Grobelnik stand nur zwei Minuten nach der Führung und klasse Ball von Köhl alleine vor Tom Kretzschmar, konnte den Schlussmann aber nicht umkurven. Kurz vor der Halbzeit hatte Kapitän Patrick Schaaf das 0:2 auf dem Fuß, scheiterte aber ebenfalls am Torhüter (43.). Durch Konter wirkte Barockstadt immer wieder brandgefährlich – und auch wenn defensiv die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen nicht immer stimmten, hatte Homburg kaum mal eine Gelegenheit. Wenn dann war Kapitän Markus Mendler, der beim jüngsten DFB-Pokal-Auftritt gegen den FC St. Pauli getroffen hatte, mittendrin, einen Schuss halten musste Samuel Zapico aber nicht.

Das änderte sich auch direkt nach der Pause nicht, dennoch hatte Patrick Weihrauch kurz nach dem Seitenwechsel die beste Homburger Chance. Sein Kopfball ging knapp am Tor vorbei (48.). Besser wurde das Homburger Spiel nicht, was sich daran zeigte, dass Trainer Danny Schwarz schon nach 64 Minuten alle fünf Wechseloptionen gezogen hatte. Nah dran am Tor waren aber nur zwei Fuldaer Joker, sowohl Moritz Dittmann als auch Moritz Reinhard fanden frei vor dem Tor in Kretzschmar ihren Meister (69., 79.).

Es brauchte also einen dritten Einwechselspieler, um den Sieg perfekt zu machen. Matheus Beal traf nach starker Vorarbeit von Dittmann überlegt aus 16 Metern zum 2:0 (85.). Der Sieg der Gäste ging aufgrund des klaren Chancenplus absolut in Ordnung, das gab auch Schwarz zu. Seinem Team hatte es nach dem Pokal-Highlight an Spritzigkeit und Kraft gefehlt, weshalb es die Tabellenführung abgeben musste. Ganz anders war natürlich die Gefühlslage bei seinem Gegenüber Sedat Gören: „Das war ein geiles Auwärtsspiel. Ich kann mich an keine Homburger Chance erinnern.“

Die Statistik FC 08 Homburg: Kretzschmar; Steinmetz, von Piechowski, Kirchhoff, Lippert – Jansen, Quirin (24. Schmidt) – Hoffmann (46. Stavridis), Weihrauch (64. Knezevic), Mendler (59. Eisele) – Harres (64. Hummel). SG Barockstadt: Zapico; Gaudermann (70. Hansen), Habermehl, Frey, Hillmann – Schaaf, Ganime – Owusu (70. Reinhard), Köhl (70. Beal), Petö (90.+2 Bachmann) – Grobelnik (55. Dittmann). Schiedsrichter: Alessandro Scotece (Rot-Weiß Walldorf). Zuschauer: 2180. Tore: 0:1 Marius Köhl (3.), 0:2 Matheus Beal (85.).