Erst mittägliches Training, dann gleich hellwach

Gruppenliga: Hohenroda holt in Hofbieber einen Punkt

03. Mai 2015, 18:19 Uhr

Martin Erbes früher Führungstreffer reichte Hohenroda nicht.

Zufrieden war niemand nach nervenaufreibenden 97 (!) Minuten Abstiegskampf pur. Sowohl Hofbieber als auch Hohenroda wollten den Sieg, bekommen hat ihn zu Recht keines – denn das 1:1 (0:1) war absolut leistungsgerecht.

Gehörten die ersten 25 Minuten dem Gast, kämpfte sich Hofbieber danach ins Spiel und war feldüberlegen. Chancen ergaben sich allerdings hüben wie drüben nur ganz selten. Von Hohenroda war das nach der Blitzführung auch genauso gewollt:„Schade ist nur, dass wir keinen Konter zu Ende bringen. Das sind zwei verlorene Punkte“, resümierte FSG-Trainer Mike Lindemann. Beim besten Konter dachte der wieselflinke Sascha Schleinig, dass sein Sturmpartner Stefan Brandenstein ist so schnell wie er selbst unterwegs. Ist aber nicht und daher war das Fünf-Meter-Anspiel zu unplatziert (81.). Vielmehr Gelegenheiten hatte der Gast nicht . 


Außer natürlich dem Treffer nach handgestoppten 74 Sekunden:Schleinig brach auf links durch, ließ sich vom wild am Trikot ziehenden und später angeschlagen ausgewechselten Leon Bau nicht stoppen, passte in die Mitte zu Martin Erbe, der keine Mühe mehr hatte. Der Ausgleich nach 83 Minuten war fast eine Kopie. Maximilian Fröhlich bediente Joker Erik Nüdling. Fröhlich war ohnehin der Aktivposten bei Hofbieber. Wenn was ging, dann über ihn. Und um ein Haar hätte er sich in der siebenminütigen Nachspielzeit mit einem klasse Fallrückzieher auch noch belohnt, allerdings war Jens Lechtenböhmer auf dem Posten. 

Warum so lange gespielt wurde, lag an den eifrigen Diskussionen um die Gelb-Rote Karte gegen Hohenrodas Tim Fischer (75.). Zwar ließ der Schiedsrichter die Spieler über weite Strecken an der langen Leine, beide Verwarnungen gegen Fischer waren aber vertretbar. Den Kopf in den Sack steckt Hofbieber noch lange nicht:„Ein Spiel weniger, aber noch alles möglich“, stellte Keeper Sebastian Hahner klar.

Warum Hohenroda gleich hellwach war, lag an einem besonderen Schachzug Lindemanns: Da das Abschlusstraining ob der geringen Teilnehmerzahl nicht nach seinem Wunsch verlief, ließ er seine Mannen am Sonntag ganz früh antraben und zog in Hofbieber noch eine Trainingseinheit durch. „Das ist ja ein besonderes Spiel“, erklärte er schon vor dem Spiel die Maßnahme. Und dabei plauderte er auch aus dem Nähkästchen aus alten Profitagen beim FSV Werra Tiefenort Kali in der zweithöchsten DDR-Liga. Damals Mitte der 80er-Jahre sei die Einstellung der Spieler noch eine ganz andere gewesen, gestern konnten dahingehend beide Trainer ihren Teams wirklich keinen Vorwurf machen. 

Hofbieber: Hahner – Martinez, Bau (36. Nüdling), Hosenfeld – Hoyer (90.+4 Fischer), Dittmar – Müller, Heinisch – Krenzer (62. Kohlhoff), Dege – Fröhlich.
Hohenroda: Lechtenböhmer – Burghardt, Münkel, Lepke (40. Powalla) – Emmerich, Schaub –Fischer, Erbe, Mosebach (87. Nushi) – Brandenstein (90.+6 Schott), Schleinig.
Schiedsrichter: Kevin Kuchler (FC Kainchen). 
Zuschauer: 250. 
Tore: 0:1 Martin Erbe (2.), 1:1 Erik Nüdling (83.). 
Gelb-Rote Karte: Tim Fischer (75., Hohenroda). 

Autor: Johannes Götze

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