Fuldaer Carsten Seifert betreute Schulkinder in Südafrika

Soziales Fußballprojekt in Kapstadt

19. August 2016, 15:00 Uhr

Carsten Seifert erlebte tolle Tage in Kapstadt. Foto: privat

Hinter dem Fuldaer Carsten Seifert (20) liegen spannende Tage. Der Fußballer des Haimbacher SV ist gerade frisch aus Südafrika zurückgekehrt, wo er für etwas mehr als drei Wochen bei einem sozialen Fußballprojekt Nachwuchskicker betreut hat. Seit dieser Woche ist er zurück in Deutschland und hat uns seine Erfahrungen geschildert.

Ein Flyer über ein Fußball-Schulprojekt, der in der Schule verteilt worden war, hatte Carsten Seiferts Interesse geweckt. "Ich wollte nach dem Abitur ins Ausland und hatte zunächst die Möglichkeit, für ein Jahr als Aupair in die USA zu gehen. Da ich studieren möchte und gerade erst zum Haimbacher SV gewechselt bin, habe ich dann nach einem Gespräch mit Haimbachs Trainer Zlatko Radic entschieden, besser das Fußballprojekt anzugehen“, berichtet der 20-Jährige, wie es zu dem Auslandsabenteuer kam.

Koordiniert wurde das Projekt über den hessischen Freiwilligendienst „Volunta“, der den Kontakt zu den südafrikanischen Agenturen und Schulen herstellte. Von den Freiwilligen wurden dann über einen Zeitraum von drei Wochen Kinder von der Vorschule bis hin zur 7. Klasse betreut. „Ziel ist, den Kindern mit dem Sport eine gewisse Struktur in ihrem Leben zu geben, die sie ansonsten abgesehen von der Schule nicht haben. Zudem soll ihre Persönlichkeit gestärkt werden“, erklärt der Fuldaer.

Am 20. Juli war Seifert von München aus nach Kapstadt geflogen, wobei die Tage vor Abflug noch etwas hektisch waren: „Leider hatte ich mir eine Woche vorher beim Fußball noch einen Bänderriss im Fuß zugezogen.“ Doch auch dies sollte kein Hindernis sein.

In Kapstadt wohnte der 20-Jährige bei einer Gastfamilie, „die mich sehr nett aufgenommen hat und alles versucht hat, um mir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.“ So lernte der Osthesse während der ersten Tage in Südafrika die Ess- und Trinkgewohnheiten des Landes kennen und sammelte bei zahlreichen Ausflügen, unter anderem auf den berühmten Tafelberg, tolle Eindrücke.

Neben den spannenden Erlebnissen wie einem Bungeesprung oder Safari-Touren konnte Seifert aber vor allem dank des sozialen Projekts viel mitnehmen. „Man hat sofort gemerkt, dass die Kinder froh sind, wenn man Zeit mit ihnen verbringt und sie Fußball spielen können, egal ob mit oder ohne Regeln. Der Spaß steht ganz klar im Vordergrund. Ausgetragen wurden auch Schulturniere, bei denen wir Volunteers als Schiedsrichter eingesetzt wurden“, berichtet Seifert, der von den vielen Facetten des Landes angetan ist: „Es ist einfach ein superschönes Land, das man gesehen haben muss. Was natürlich auch auffällt, ist die große Kluft zwischen Arm und Reich.“

Interessant war für den Fuldaer auch der Besuch bei einem Spiel von Ajax Capetown, wo er nicht nur Trainer und Spieler kennenlernte, sondern auch auf einen Deutschen traf. „Er ist dort Manager und genau wie ich Eintracht-Fan. Für ihn ist der Job in Südafrika ein Abenteuer. Alleine wegen der Spielweise dort: Eine Halbzeit hat Erstliganiveau, die zweite dann wieder Kreisliga-Niveau. Insgesamt ist vieles anders hier, ab und zu auch langsamer und spezieller. Aber man gewöhnt sich daran und lernt schnell, vieles zu lieben.“

Dementsprechend kann Seifert die Teilnahme an einem solchen Projekt auch nur empfehlen: „Es war eine spannende Zeit, aus der ich unglaublich viel mitgenommen habe. Schön zu sehen war, wie der Fußball dort alle zusammenbringt.“

Autor: Viktoria Goldbach

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