Geschichtsträchtige Woche gekrönt

KOL Nord: Die Festspielstadt spielt Gruppenliga

26. Mai 2018, 15:30 Uhr

Die "Hessen" sind Meister, die Festspielstadt spielt Gruppenliga.

Welch eine Woche für die SG Hessen Hersfeld: Am Mittwoch sicherten die Mitglieder ihrem Verein mit überwältigender Zustimmung die Umbennung zur "SG Festspielstadt Bad Hersfeld" zu, die den Weg für höherklassigen Fußball in der Kreisstadt bereiten soll. Und am Samstag sicherten die Spieler der SG Hessen im letzten Spiel unter dem traditionsreichen Namen den ersten Schritt: Ein 2:1 (1:1)-Sieg bei der SG Haunetal sorgte für den Titel in der KOL Nord und damit den Aufstieg in die Gruppenliga.

"Das waren zwei harte Jahre", resümierte "Hessen"-Spielertrainer Roman Prokopenko nach Abpfiff, um den Hut vor seiner Mannschaft zu ziehen, die einerseits dem Erfolgsdruck standhielt und andererseits mit fußballerischen Mitteln den Weg zurück in die Gruppenliga gefunden hat. "Ich glaube, dass wir der ganzen Region gezeigt haben, dass es auch ohne Geld geht", frohlockte ein stolzer und gezeichneter Prokopenko, der das Team vor zwei Jahren übernommen hatte, der auch nicht die Konkurrenz vergaß: "Auch Hönebach und Bebra gratuliere ich zur tollen Saison. Wir wissen, dass man so eine Talsohle durchschreiten kann". Prokopenko wurde von seinem Team gefeiert – und auch vom Sportlichen Leiter Markus Heide: "Ich bin total glücklich und total stolz auf Roman", sagte der langjährige Trainer, der anfügte, "dass wir jetzt wieder da sind, wo wir auch hingehören – in der Gruppenliga".

Und Innenverteidiger Adrian May rief sogleich aus, "dass wir mit dem Abriss des Hessen-Platzes gleich heute schon anfangen und der Stadt ein wenig Arbeit abnehmen". Etwas wehmütig war May schon, dass die SG Hessen namentlich nun Geschichte ist, gleichwohl unterstrich er, "dass ich persönlich den Schritt bereits vor fünf Jahren gegangen wäre und der Hessen-Platz immer unsere Heimat bleiben wird".

Im Spiel agierten die "Hessen" in der ersten Halbzeit nervös und fehlerhaft, waren dennoch die spielbestimmende Mannschaft und gingen auch verdient in Führung, als Maskenmann Dominik Oelschläger eine perfekte Freistoßflanke Tim Emmerichs clever über den Scheitel ins lange Eck rutschen ließ. Doch weil Mohammed El Mansouri kurz vor dem Pausenpfiff noch ausglich, dachten viele, dass nun die Nerven noch mehr flattern würden. Schließlich war klar, dass die FSG Bebra (zur Pause 3:0 vorne) nicht mehr patzen würde.

Doch Spielertrainer Roman Prokopenko fand die richtigen Worte und brachte mit sich selbst Alexander Ebinger und Emmanuel Crawford geballte Erfahrung auf den Platz. Crawford hätte schnell für das Tor sorgen müssen (50., 51.), dann schlug Rechtsverteidiger Benjamin Augustin eiskalt zu, der nach einer Einzelaktion trocken ins lange Eck treffen konnte (59.). Haunetal, das alle Register zog und sogar Altmeister Christoph Fischer in den Sturm stellte, wehrte sich weiterhin, hätte beispielsweise durch Kevin Kurz noch einmal ausgleichen können (69.), doch mit zunehmender Spielzeit war klar, dass die "Hessen" das Spiel nicht mehr verlieren werden – und das wäre von Nöten gewesen, um den Titel doch noch zu verspielen.

Die Statistik:

SG Haunetal: Reul – Henning, Fohr, Gerlach, Galbas, Cremer – Zettl, Galbas – Hoffmann, Kurz, Mansouri – Fischer.
SG Hessen/Spvgg. Hersfeld: Madzar – Augustin, Rakk, May, Kahya – Emmerich, Müller-Siebert – Kostadinov, P. Prokopenko – Pepic, Oelschläger. (R. Prokopenko, Ebinger, Crawford)
Schiedsrichter: Klaus Bodusch (SKG Gersfeld).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Dominik Oelschläger (38.), 1:1 Mohammed El Mansouri (45.+1), 1:2 Benjamin Augustin (59.).

Autor: Johannes Götze

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