„Hier kostet die Kiste Bier noch keine 60 Euro“

12. April 2024, 13:24 Uhr

Spielertrainer Carlo Sauerbier (links, hier gegen den Johannesberger Marius Schwarz) spielt mit der SG Maberzell/Gläserzell bislang eine prima Saison und rangiert auf dem dritten Tabellenplatz. © Memento36

Fulda/Lauterbach-A-Ligist SG Maberzell/Gläserzell spielt die mit Abstand erfolgreichste Saison seit dem Zusammenschluss im Jahr 2014. Spielertrainer Carlo Sauerbier (44) schaut entsprechend zuversichtlich nach vorne.

Aktuell rangiert dein Team auf dem dritten Tabellenplatz hinter Lüder-Schwarzatal und Lauterbach. Wie überrascht bist du vom guten Saisonverlauf? Schließlich hat die Spielgemeinschaft noch nie einen einstelligen Tabellenplatz erreicht.

Überrascht bin ich überhaupt nicht. Ich weiß ja, dass die Mannschaft Potenzial hat, auch wenn der ein oder andere in manchen Situationen noch ein bisschen zu grün ist, um vielleicht sogar ganz oben zu stehen. Der Zusammenhalt ist auf alle Fälle riesig.

Am Sonntag kommt der VfL Lauterbach nach Maberzell. Im Hinspiel setzte es dort ein klares 0:4. Was ist diesmal drin?

In der ganzen Saison war kein Gegner deutlich besser als wir. Einzige Ausnahme war das Hinspiel in Lauterbach. Ohne deren starke Leistung schmälern zu wollen, aber dort haben wir auch eine ganz schlechte Vorstellung hingelegt. Lauterbach hat uns total beherrscht. Wir haben trotzdem keinen Bammel. Ziel ist es, dass uns vielleicht die Revanche glückt. Für ganz vorne wird es aber so oder so dieses Jahr noch nicht reichen, Lauterbach ist einfach zu stark.

Wie ist denn die Trainingsbeteiligung bei Maberzell/Gläserzell ?

Für die A-Liga wirklich gut. So 13, 14 Mann sind wir eigentlich immer. Ausnahme ist da die Wintervorbereitung. Wenn es kalt und nass ist, dann kommen auch mal weniger. Aber es gibt Mannschaften in höheren Ligen, die haben weniger Leute im Training. Die Jungs ziehen gut mit.

Maximilian Wilhelm hat bereits 14 Tore erzielt und sticht heraus. Gibt es noch andere Talente, die ihren Weg gehen werden?

Absolut. Beispielsweise könnte ich da Nils Krönung nennen. Der Junge ist 18 geworden, spielt in der Verteidigung. Er hat zwei Jahre überhaupt nicht gespielt. Wenn du die Jungs förderst, dann geht es auch merklich vorwärts. Ob und wer letztlich dem Fußball und dem Verein die Stange hält, das ist halt immer die Frage. Wenn die Jungs ihr Abi gemacht haben, dann weiß niemand, wohin es sie ziehen wird. Wir haben eine gute Mischung aus lernwilligen und erfahrenen Spielern wie Mirko Wrana. Er wollte nur aushelfen, aber es macht ihm so viel Spaß, dass er wieder voll mit dabei ist.

Maberzell/Gläserzell ist freiwillig von Fulda in die A-Liga Fulda/Lauterbach gewechselt und steht nun plötzlich oben. Heißt dass im Umkehrschluss, dass die Lauterbacher Gruppe deutlich schwächer ist?

Es gibt schon einen Unterschied. Das sieht man schon an den Aufsteigern in die Kreisoberliga wie Pfordt oder Wartenberg, die eine Liga höher Probleme haben. Ich will aber auch nicht wissen, was in Fulda selbst in dieser Klasse gezahlt wird.

Also war der Wechsel nach Lauterbach die richtige Entscheidung?

Für den Verein auf jeden Fall. In Fulda wäre es weitaus schwieriger geworden, denn so hast du vielleicht nicht den ganz großen Druck. Unter den Vereinen in Fulda/Lauterbach passt es super, du trinkst nachher nochmal dein Bierchen. Die Vereine bleiben von sich aus sitzen und in unserer Liga kostet die Kiste Bier keine 60 Euro, so wie es in Fulda schon mal der Fall gewesen ist. Die Liga ist mit nur 13 Teams klein, aber das ist nicht mal schlecht. So hast du immer mal spielfrei: Die Spieler feiern ja ganz gerne und so können sie dann auch mal zwei Tage Gas geben.

Du hast verlängert, Luigi Tranchina wird Co-Trainer. War das in deinem Sinne?

Die Verlängerung war so ein kurzes Gespräch, das hat nicht mal eine Minute gedauert. Für einen Co-Trainer bin ich sehr dankbar, denn ich arbeite in Frankfurt, komme ab und an nicht pünktlich weg. Da ist so ein Backup super.

Soll mehr erreicht werden?

Ich würde lügen wenn nicht. Das sollte der Anspruch von jedem sein, ganz vorne mitspielen zu wollen. Potenzial ist jedenfalls vorhanden.

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