Keine Kampfansage an den Bruder

08. November 2023, 06:06 Uhr

Valentin Ankert (links) hat in dieser Saison das Toreschießen für sich entdeckt - und ist damit bei der SG Oberzell/Züntersbach nicht der einzige. © Oliver Müller

Weder die erste noch die zweite Mannschaft der SG Oberzell/Züntersbach spielt eine Saison auf herausragendem Niveau. Doch in einer Statistik ist die SG O/Z unschlagbar: Im Toreschießen.

In der A-Liga Schlüchtern hat Julian Dorn mit seinen 18 Toren den ein oder anderen Punkt für die zweite Mannschaft der SG Oberzell/Züntersbach im Alleingang gerettet und dafür gesorgt, dass sein Team einen kleinen Vorsprung vor den Abstiegsplätzen hat. Doch Dorn ist längst nicht der einzige im Verein, der in der Torschützenliste weit oben steht.

Gruppenliga: SG Oberzell/Züntersbach in der Torjägerliste obenauf

Gleich vier Spieler führen die Torjägerliste der Gruppenliga an. Neben dem amtierenden Torschützenkönig Julian Ankert (zwölf Treffer) sind das seine Brüder Valentin (zehn) und Simon (neun) sowie Nico Jäckel (zehn). „Das ist eine extrem komische Situation. Viele sagen, dass es sowas noch nie gab. Das ist natürlich etwas besonderes“, sagt Valentin Ankert, der nach 14 Toren im ersten Gruppenligajahr der SG O/Z wieder das Toreschießen erlernt hat.

In Oberzell und Züntersbach ist die außergewöhnliche Platzierung in der Torjägerliste natürlich Thema. Auch innerhalb der Familie Ankert. „Dadurch, dass meine Brüder und ich oben stehen, geht das auch in der Familie rum und man wird drauf angesprochen“, sagt Ankert, der in aussichtsreicher Lage aber keine Kampfansage an Bruder Julian schickt: „Das ist alles entspannt, da gibt es keine Sticheleien.“ Die nächste Torjägerkanone sei ihm auch im Jahr 2024 wieder gegönnt.

Trotz der treffsicheren Schützen, die die SG Oberzell/Züntersbach mit zehn Toren Vorsprung zur gefährlichsten Offensive der Liga machen, richtet sich der Blick wieder mal in den Abstiegskampf. „Wir schießen zwar viele Tore, aber kassieren auch viele. Das möchte ich aber nicht an der Abwehr festmachen, sondern das liegt auch an uns Offensiven. Vielleicht ruhen wir uns zu sehr auf unseren Toren aus“, mutmaßt Ankert, der einen weiteren engen Saisonendspurt prophezeit: „Du kannst gegen jeden gewinnen und gegen jeden verlieren. Auch auf Platz fünf bist du nicht sicher.“