Kevin Dicklhuber setzt emotionalem Auf und Ab die Krone auf

03. April 2024, 20:53 Uhr

Scharfschütze Kevin Dicklhuber scheitert hier zwar per direktem Freistoß, erzielte später aber das Siegtor für Stuttgarter Kickers gegen SG Barockstadt. © Pressefoto Rudel/Robin Rudel

Die Stuttgarter Kickers sind wieder Spitzenreiter der Regionalliga Südwest: In einem emotionalen Flutlichtspiel inklusive zweier Platzverweise siegten die Kickers gegen die SG Barockstadt mit 1:0 (0:0) und träumen weiter vom Durchmarsch in Liga drei.

Die Voraussetzungen für die SG Barockstadt waren prima: Schließlich konnten die bei der unnötigen 2:3-Niederlage gegen den Steinbach Haiger verletzt ausgewechselten Leon Pomnitz und Sebastian Schmitt von Beginn an spielen. Deutlich mehr Probleme hatten die Kickers: Erstens hatten sie zuletzt zwei bittere Pleiten gegen Eintracht Frankfurt II (1:3) und in Hoffenheim (0:5) kassiert, zweitens die Tabellenführung am Dienstagabend das erste Mal verloren und drittens akute Personalprobleme. Aus dem etatmäßigen Offensivquartett um Kevin Dicklhuber (11 Tore), David Braig (8), Christian Mauersberger (6) und Sinan Tekerci (2) spielte nur Dicklhuber, der Rest fehlte erkrankt.

Regionalliga Südwest: Stuttgarter Kickers wieder Spitzenreiter

Und Dicklhuber war es in einer extrem dominant geführten ersten halben Stunde der Kickers, der auch das erste Ausrufezeichen setzen konnte: Einen strittigen Freistoß aus 25 Metern zirkelte der Linksfuß um die Mauer herum und setzte den Ball an den Pfosten (22.). Doch außer einer weiteren guten Gelegenheit von Lukas Kiefer, dessen Abschluss aus kurzer Distanz SGB-Keeper Samuel Zapico prima hielt (37.), fehlte den Kickers in Durchgang eins trotz jeder Menge Ballbesitz die Durchschlagskraft. Auch, weil Barockstadt extrem diszipliniert spielte und gleichzeitig brandgefährliche Nadelstiche setzte. In erster Linie war es Marius Köhl, der die Kickers immer wieder vor Probleme stellte und dreimal knapp scheiterte: Ein Schuss aufs kurze Eck, den Felix Dornebusch klasse parierte (15.), einen aufs lange Eck, der gerade noch geblockt wurde (33.) und schließlich einen Zentimeter neben den linken Torpfosten (45.).

Die zweite Halbzeit war zwar spielerisch eine Klasse schlechter als noch die erste, dafür unfassbar emotional. Und dies hatten sie Schiedsrichter Jan Dennemärker zu „verdanken“. Nachdem dieser einen Handelfmeter für Stuttgart nicht gab und der vermeintliche Sünder Patrick Schaaf direkt danach dem Publikum Applaus spendete, begann es auf dem Feld emotional und hitzig zu werden (60.). Vorläufiger Höhepunkt waren zwei Platzverweise binnen zwei Minuten: Loris Maier stieg hart gegen Pomnitz ein und sah glatt Rot (63.), kurz später leistete sich Pomnitz ein handelsübliches Vergehen an der Außenlinie und sah Gelb-Rot – eine überzogene Entscheidung.

Bis dahin hatte Durchgang zwei noch keine klare Torchance gesehen. Das änderte sich erst, als Dennis Owusu links durchbrach und für Leon Petö auflegte, der aber aus Kurzdistanz die beste Fuldaer Möglichkeit des kompletten Spiels vergab (78.). Und zwar sträflich, denn die Kickers schlugen fast im Gegenzug eiskalt zu, als Dicklhuber im Strafraum glänzend aufzog und eiskalt mit dem vermeintlich schwächeren rechten Fuß ins lange Eck traf (80.). Fulda bemühte sich zwar um eine Antwort, doch die fand die Gören-Elf nicht mehr.

Die Statistik: Stuttgarter Kickers: Dornebusch; Schmidts, Polauke, Kolbe, Kammerbauer – Kiefer – Dicklhuber (87. Leon Maier), Blank (90. Ramusovic), Loris Maier– Antlitz (66. Kalajdzic), Berisha (46. Stojak). SG B9arockstadt: Zapico; Essers (89. Gouda), Habermehl, Frey (89. Grösch), Schmitt (89. Dittmann) – Ganime – Reinhard, Schaaf, Pomnitz, Köhl (76. Owusu) – Grobelnik (55. Petö). Schiedsrichter: Jan Dennemärker (FV Schwarzenholz). Zuschauer: 4650. Tore: 1:0 Kevin Dicklhuber (81.) Rote Karte: Loris Maier (Stuttgarter Kickers) wegen groben Foulspiels (63.). Gelb-Rote Karte: Leon Pomnitz (65., Barockstadt).

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