Krasser Fehlstart fast vergessen

05. Dezember 2023, 08:38 Uhr

Tim Marquardt steckt mit den A-Junioren der JSG West Ring im Abstiegskampf. © Charlie Rolff

Die JSG West Ring steckt im Abstiegskampf der A-Junioren-Verbandsliga. Für Trainer Tim Marquardt ein Zustand, der sich in der Rückrunde schnell ändern wird – ehe er sich Gedanken über die eigene Zukunft macht.

Marquardt ärgerte es etwas, dass das Auswärtsspiel am Samstag beim VfB Marburg abgesagt wurde. Witterungsbedingt sei alles andere als eine Absage nicht vernünftig gewesen, weiß auch der Trainer der JSG West Ring, „aber bei uns war ein Aufwärtstrend da und bei Marburg lief es zuletzt nicht mehr so gut.“ Es wäre eine große Chance gewesen, die Abstiegsplätze zu verlassen, nachdem West Ring in den vergangenen Wochen immer besser wurde und unter anderem die Spitzenteams Bad Soden-Salmünster und Waldgirmes geschlagen hatte.

Tim Marquardt mit der JSG West Ring im Aufwärtstrend

„Am Anfang haben uns bis zu sieben Stammspieler gefehlt, darunter wichtige Führungsspieler“, erläutert Marquardt den Grund für den schwierigen Start in die Saison, aus den ersten sieben Spielen holte die JSG gerade einmal einen Punkt. Die Verletzungssorgen hat West Ring hinter sich gelassen, weshalb der JSG-Trainer unbedingt das letzte Spiel des Jahres gegen den VfL Kassel (Sonntag, 11 Uhr, auf dem Kunstrasen in der Johannisau) spielen möchte – mit der Möglichkeit, auf einen Nicht-Abstiegsplatz zu springen. „Zur Winterpause wäre es genial, nochmal einen Platz gutzumachen“, betont Marquardt.

Der übernahm den Jahrgang, in dem auch sein Bruder Niklas mitspielt, 2019 in der C-Jugend, damals noch im Abstiegskampf der Gruppenliga. Bei den B-Junioren gelang West Ring unter Marquardt die Meisterschaft, mit den A-Junioren gelang in der Vorsaison eine Platzierung im Mittelfeld. „Die Jungs haben Jahr für Jahr gut mitgezogen. Das Ergebnis sieht man jetzt“, betont Marquardt, der neben dem Klassenerhalt die Aufgabe hat, die Spieler auf den Sprung in die Senioren vorzubereiten. Unter anderem Liam Ronken und James Sawatzky schnupperten bereits bei der SG Sickels rein, schoben teils Doppelschichten am Wochenende. „Das läuft viel mit Absprache und die ist auch gut. Die Jungs können das einschätzen und sie sollen ihre ersten Einsätze sammeln“, sagt Marquardt.

Nicht nur Teile seiner Spiele sind manchmal doppelt im Einsatz, auch der Trainer selber. Als Spieler von Kreisoberligist FT Fulda muss Marquardt auch diesen Pflichten nachgehen, zudem erzwingt die Ausbildung die volle Aufmerksamkeit des 21-Jährigen. „Das ist schon sehr anstrengend, wobei ich es mit dem Training von FT und West Ring sehr gut koordiniert bekomme“, betont Marquardt, der sich in der Winterpause dennoch Gedanken machen möchte, ob er dieses Pensum weiterhin so durchziehen möchte: „Wir haben morgens um 11 Uhr ein Auswärtsspiel in Kassel und dann fahre ich von dort zum Treffpunkt von FT. Das möchte ich nur noch diese Saison so machen“, gibt Marquardt zu. Nur noch Spieler? Oder nur noch Trainer? Das ist noch unklar: „Vielleicht gibt es aber eine Möglichkeit, beides weiter zu verbinden.“

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