Laufen die Neuen beim SVN schon auf?

Verbandsliga: Nächstes Derby für Neuhof

16. August 2017, 06:52 Uhr

Iven Luca Schmitt spielt mit Neuhof diesmal das Derby gegen Johannesberg. Petersberg und Tim Stenger spielen ebenfalls zu Hause. Der Gegner ist Eschwege. Foto: Ralph Kraus

Durchaus mit Brisanz versehen ist das Verbandsliga-Derby zwischen dem SV Neuhof und der SG Johannesberg – nicht zuletzt weil mittlerweile zahlreiche Ex-Neuhöfer Leistungsträger im Fuldaer Stadtteil sind. Ebenfalls am Mittwoch um 19 Uhr empfängt Petersberg Eschwege und Lehnerz II gastiert in Kaufungen.

SV Neuhof – SG Johannesberg (Mittwoch, 19 Uhr).

Als "Spiegelbild des ersten Saisonspiels" wertet Martin Döppenschmidt die 1:5-Heimklatsche gegen Petersberg. Schon nach dem 0:3 gegen Rothwesten hatte Neuhofs Co-Trainer die Einstellung bemängelt – und auch diesmal erlitt das Team Schiffbruch. Gleichwohl versucht er diesmal ein wenig zu differenzieren, zählt beispielhaft die frühe Gelb-Rote Karte gegen Rechtsverteidiger Mate Radacic auf. Gleichzeitig betont er aber: "Wenn wir das auf den Platz bringen, was in uns steckt, dann kommen wir auch schnell da unten raus." Zwei Neue sollen helfen: Während der Australier Jordan Alberto Gomez, ausgebildet bei Nacional de Madeira, Getafe CF und FC Sydney, wohl noch nicht zur Verfügung stehen wird ("er wird uns mit 19 Jahren als echter Spielmacher richtig helfen"), könnte der Spanier Javier Martinez Rubio schon heute helfen, auch er ist im Mittelfeld zu Hause. Dass bei Johannesberg mittlerweile mit Radomir Vlk, Patrik Kaizar, Anton Balz, Sven Wiesner, Ilker Dapar, Friedrich Walt, Benjamin Mwanza sowie Eric Stephane Kengni Fotsing acht Ex-Neuhöfer spielen, will Döppenschmidt allerdings nicht überbewerten: "Wir müssen nach uns und nicht nach dem Gegner gucken, gerade jetzt. Schön ist es, die alten Gesichter wiederzusehen, aber ganz ehrlich: Der Platz muss sowieso brennen."

Johannesbergs Start wäre hingegen beinahe vergoldet worden, aber Witali Bese wurde ob seines in letzter Minute verschossenen Elfmeters gegen Spitzenreiter Sand keineswegs an den Pranger gestellt. Gleichwohl weiß Trainer Jochen Maikranz das Gesehene einzuschätzen und fordert neben "Hingabe und aufopferungsvollem Einsatz" auch etwas mehr Cleverness: "Wir waren die fairste Mannschaft in der Gruppenliga und bekommen jetzt im zweiten Spiel den zweiten Elfmeter gegen uns." In Neuhof erwartet Maikranz eine "sehr, sehr starke Truppe, die garantiert die Kurze bekommen wird – aber hoffentlich noch nicht gegen uns." Ob es bei Spielmacher Alin Cotan schon wieder für einen Einsatz reichen wird, entscheidet sich kurzfristig.

RSV Petersberg – SV 07 Eschwege (Mittwoch, 19 Uhr).

„Ich fange die Spieler natürlich wieder ein“, sagt RSV-Coach Rolf Gollin mit einem breiten Grinsen, nachdem seine Elf eine absolute Topleistung gegen den SV Neuhof abgerufen hatte und Platz zwei im Klassement der Verbandsliga Nord einnimmt. Die Art und Weise, wie das Team seinen Plan umgesetzt hatte, überzeugte Gollin am meisten, der deswegen auch gar nicht erst einen Spieler herausheben möchte. Klar ist aber auch: „Du darfst jetzt nicht den Sinn für die Realität verlieren, gleichzeitig muss du aber auch immer mutig sein.“ Dies sei zwar ein kleiner Widerspruch in sich, doch seine Mannschaft verstünde gleichwohl was Gollin von seinem Team wolle. In Neuhof trat Petersberg wie ein Heimteam auf, übernahm gleich das Zepter und verdiente sich den Kantersieg in jeder Minute.

Doch gegen Eschwege wartet selbstredend wieder ein ganz anderes Spiel – und die Nullsiebener führten den RSV in der Vorsaison regelrecht vor. Bei Gollins zweitem Spiel hatte Petersberg im heimischen Waidesgrund auch nicht nur den Hauch einer Chance, ging mit 0:5 baden. „Wir werden sehen, was wir aus diesem Spiel gelernt haben und wollen uns natürlich teuerer als damals verkaufen“, sagt Gollin, den es nicht interessiert, dass beim Gegner Jan Kaufmann, und damit der absolute Fixpunkt im Spiel, rotgesperrt fehlen wird: „Die Mannschaft hat uns letztes Jahr vorgeführt, nicht Jan Kaufmann. Deswegen werden wir das Team auch keinesfalls falsch einschätzen, zumal Eschwege sicherlich in der Zweiklassengesellschaft der Verbandsliga zur ersten Liga zählt und wir hingegen ein ganz anderes Ziel verfolgen.“ Beim RSV kehrt Adrian von Pazatka zurück, Julian Elm hat sich allerdings in einen Kurzurlaub verabschiedet und wird fehlen. Beide könnten im Mittelfeld die Startelfpositionen somit tauschen.

SV Kaufungen – TSV Lehnerz II (Mittwoch, 19 Uhr).

Schon in der vergangenen Saison war das wohl größte Manko der Hessenliga-Reserve die Chancenverwertung – und daran knüpfte die Elf zum Leidwesen von Trainer Sedat Gören am Sonntag schon wieder an: "Wenn du 1:4 in Kassel verlierst, kommt das vielleicht komisch rüber. Aber wer das Spiel gesehen hat, weiß, dass wir eine ganze Menge Lehrgeld bezahlt haben." So sei der Foulelfmeter zum 1:2 äußerst unnötig gewesen und zuvor hätte sein Team gut und gerne mit zwei Toren führen können, wenn nicht müssen. Nun geht die Reise schon wieder gen Norden, Gegner ist Aufsteiger SV Kaufungen, über den sich Gören schon eingehend informiert hat: "Die spielen mit einer Doppelkette und zwei Stürmern, manchmal auch im 4-2-3-1. Sie stehen und gut und setzen auf ihre pfeilschnellen Stürmer und so sind sie auch aufgestiegen." Deswegen werde Lehnerz das Spiel selbst eher defensiv angehen und versuchen Nadelstiche zu setzen – die sollen diesmal aber auch zu Zählbarem führen.

Autor: Johannes Götze

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