Lukas Knell verurteilt Kalbach zum bitteren Abstieg

Verbandsliga Süd: Bad Vilbel stolzer Dritter

27. Mai 2017, 22:00 Uhr

Lukas Knell, hier noch im Trikot des VfB Unterliederbach, verurteilte den FC Kalbach zum Abstieg. Foto: Marcel Lorenz.

Bitterer Moment für den FC Kalbach! Der Klub aus dem Frankfurter Norden steigt nach 2010 zum zweiten Mal aus der Verbandsliga Süd ab. Wie damals geht es nach dreijähriger Klassenzugehörigkeit zurück in die Gruppenliga Frankfurt West. Obwohl dem FV Bad Vilbel der finale 3:2-Sieg gegen die Nordfrankfurter in Sachen Hessenliga-Aufstiegsrunde nichts mehr nutzte, zeigten sich die Brunnenstädter von der sportlichen Seite und drehten das Spiel noch zu ihren Gunsten.

FV Bad Vilbel - FC Kalbach 3:2 (1:2)

Der FCK erwischte einen Start nach Maß in die Partie. Florian Kister brachte die Kalbacher nach 15 Sekunden mit 1:0 in Führung, Erik Wille legte nach elf Minuten das 2:0 für die Elf von Trainer Salvatore Cirrincione nach. Da war Kalbach auf dem Weg Richtung Klassenerhalt, der bei einem Sieg unter Dach und Fach gewesen wäre. Bad Vilbel musste sich erst vom schnellen Rückstand erholen, doch dann waren die Wetterauer in der Begegnung angekommen. Alexander Bauscher verkürzte noch vor der Pause auf 1:2. Zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhten die Gastgeber so langsam den Druck, obwohl die Kalbacher durch Konter auch den dritten Treffer hätten markieren können.

Obwohl die Vilbeler angesichts der Zwischenstände auf den anderen Plätzen keine realistische Chance mehr auf den Platz in der Aufstiegsrunde hatten, wollten sie das Spiel unbedingt noch gewinnen. Bauscher glich zum 2:2 aus, Knell verurteilte die Gäste vom Hopfenbrunnen zum Abstieg. Bad Vilbels Trainer Amir Mustafic war trotz des verpassten Aufstiegs stolz auf sein Team: "Die Jungs haben eine tolle Rückrunde gespielt und einen guten Saisonabschluss gefeiert. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir noch einmal oben eingreifen würden. Kalbach hat uns am Anfang den Schneid abgekauft, aber als Sportsmänner wollten wir gewinnen".

Vorfall soll interne Konsequenzen nach sich ziehen

Fassungslosigkeit in den Reihen des FC Kalbach, der nach dem Schlusspfiff nicht nur wegen des bitteren Abstieges ein trauriges Bild abgab. Offenbar aus Frust gerieten die beiden Spieler Christopher Pross und Georgios Nasios tätlich aneinander und sahen vom Schiedsrichter die Rote Karte. "Wir verspüren eine große Leere, weil wir es selbst auf dem Fuß hatten. Wir sind nicht heute abgestiegen, sondern in den Wochen davor", konstatierte der traurige Kalbacher Co-Trainer Carmine Iannone.

Der Assistenztrainer lobte aber auch die Hausherren, die sich sportlich präsentierten. "Kompliment an Bad Vilbel, die den Wettbewerb ernst genommen haben. Das kann man von anderen Mannschaften nicht behaupten". Der Vorfall nach Spielende wird wohl auch von Vereinsseite interne Konsequenzen nach sich ziehen. Dazu Iannone: "Das war sinnbildlich für unsere Situation. Der Verein wird entsprechend reagieren. Das war vereinsschädigendes Verhalten, so ein Bild darf der FC Kalbach in der Öffentlichkeit nicht abgeben".

Die Statistik:

FV Bad Vilbel: Orband - Geh, Babic, Uslu (69. Keoseoglu), Knauer, Bauscher, Maksumic, Sabic, Emmel, Grüter, Knell (86. Osman) - Trainer: Amir Mustafic.
FC Kalbach: Özdemir - Labonte, Kunth (71. Weinberg), Pross, Hofmeier, Fil (83. Bouzarzar), Jurisic, Wille (64. Nasios), Kister, Pekgüzelyigit, Pulino - Trainer: Salvatore Cirrincione.

Schiedsrichter: Jan Lübberstedt (Neuhof).
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Florian Kister (1.), 0:2 Erik Wille (11.), 1:2 und 2:2 Alexander Bauscher (37./72.), 3:2 Lukas Knell (81.).
Rote Karten: Christopher Pross und Georgios Nasios (beide FC Kalbach/90.+3 wegen interner Streitigkeiten).

Autor: Pedro Acebes

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