„Nicht meine beste Saison“: Eintracht-Star übt offen Selbstkritik und spricht über Zukunft

05. Mai 2024, 08:28 Uhr

© IMAGO/Eduard Martin

Aurelio Buta erlebte bei Eintracht Frankfurt eine wechselhafte Saison. Der Flügelspieler äußert sich sehr ehrlich zum Verlauf seiner zweiten Bundesliga-Saison.

Frankfurt – Die fehlende Konstanz ist eines der Kernprobleme von Eintracht Frankfurt in der aktuell laufenden Saison. Obwohl die Hessen Platz sechs seit Monaten verteidigen, läuft es sportlich auf dem Rasen sehr wechselhaft. Als Symbol dafür dient unter anderem Aurelio Buta.

Der Portugiese hat so starke Momente, wie am vergangenen Wochenende beim FC Bayern München (1:2). Er eroberte den Ball nach einem schlampigen Pass von Torhüter Manuel Neuer und leitete so den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Hugo Ekitiké ein. Eine Woche zuvor war es sein öffnender Doppelpass mit Junior Dina Ebimbe, der die Wende einleitete (3:1). Dann wiederum folgen Unkonzentriertheiten oder schlampige Fehlpässe. Nicht immer gibt es dafür Erklärungen.

Buta will Eintracht-Saison „auf dem sechsten Platz beenden“

Buta nahm sich für eine Einordnung Zeit für ein exklusives Gespräch mit fussball.news . Der 27-Jährige ist ein ruhiger Vertreter, kein Lautsprecher. Seine Worte sind stets wohlüberlegt. „Wir wollen die Saison auf dem sechsten Platz beenden. Dafür müssen wir im Endspurt alles geben“, forderte der Portugiese. Auf seine eigene Performance bezogen, sagte er: „Ich konnte jetzt wieder Selbstvertrauen tanken. Nun will ich dem Team dabei helfen, die Saison erfolgreich zu beenden.“

Das war nicht immer so in der aktuell laufenden Spielzeit. Rund um den Jahreswechsel wurde aus Stammspieler Buta ein Bankkandidat. Am 16. Spieltag war sein Kopfball gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) das Fundament für den Last-Minute-Erfolg . Am letzten Hinrundenspieltag brachte Buta den Sieg in Leipzig (1:0) mit über die Bühne.

Dann aber folgte ein ganz schwacher beim Derby in Darmstadt. Er kam beim Stand von 1:2, spielte viele Fehlpässe und patzte vor dem späten Ausgleich. Sein Trainer Dino Toppmöller erklärte damals: „Wir werden intern ansprechen, woran es lag. Ich weiß es, will es aber nicht öffentlich thematisieren. Ich werde mit ihm darüber sprechen.“

Selbstkritischer Buta: „Weiß, dass ich nicht meine beste Saison gespielt habe“

Buta erklärte: „Es gibt nicht den einen Grund für die wechselhafte Saison. Im Fußball hast du manchmal Topmomente und dann wieder schwächere Augenblicke. Ich weiß, dass ich mich immer weiter verbessern muss und arbeite stets daran, in der besten körperlichen Verfassung zu sein.“

Im Fußball gebe es eben Höhen und Tiefen: „Ich weiß aber, dass ich nicht meine beste Saison gespielt habe. Ich bin der Erste, der sagt, dass ich noch mehr kann.“ Seine drei Scorerpunkte stammen noch aus der Hinserie, 2024 fehlt noch eine direkte Beteiligung. Dabei kann Buta durchaus für gefährliche Momente sorgen.

Der Flügelspieler der Eintracht hatte die Messlatte nämlich selbst nach oben gelegt. Sportvorstand Markus Krösche verpflichtete ihn im Sommer 2022 ablösefrei von Royal Antwerpen, das erste Halbjahr verpasste Buta jedoch verletzungsbedingt komplett. Nach der Winter-Weltmeister in Katar ging dann sein Stern bei den Hessen auf.

In 18 Ligapartien steuerte Buta jeweils drei Tore und Vorlagen bei, er war neben Topscorer Randal Kolo Muani der Lichtblick bei den Frankfurtern . Die Rückserie verlief insgesamt sehr zäh, die Frankfurter rutschten noch aus den Champions-League-Plätzen ab und retteten sich in allerletzter Sekunde in die Conference League.

Dank an Eintracht-Trainer Toppmöller: „Hat mir sehr oft geholfen“

Obwohl Buta in dieser Saison viele komplizierte Momente erlebte, ließ er sich zu keinem Zeitpunkt hängen. Der Familienpapa hat ein sonniges Gemüt, er lässt sich von Rückschlägen nicht ganz so einfach aus der Bahn werfen. „Dino Toppmöller hat mir in dieser Saison sehr oft geholfen. Er lässt einen nicht fallen und spricht auch nach schlechten Momenten mit mir. Das schätze ich sehr an ihm“, bedankte er sich bei seinem Coach: „Der Trainer lobt uns nach guten Situationen, er spricht aber auch Fehler ganz klar an. Dabei ist er sehr direkt. Ich halte diese Art der Kommunikation zwischen Spieler und Trainer für sehr wichtig. Er gibt uns Tipps und will das Beste aus uns herauskitzeln.“

Dies sollte Toppmöller auch am Sonntagnachmittag gelingen. Die Eintracht empfängt die „Unbezwingbaren“ Bayer Leverkusen und benötigt eine Topleistung. Reißt die beinahe schon unheimliche Serie der Werkself in Frankfurt? Die Hessen konnten die vergangenen fünf Heimspiele siegreich mit einem Torverhältnis von 17:5 gestaltet. „Wir glauben alle an einen Erfolg und werden hart dafür arbeiten. Bayer Leverkusen spielt sehr guten Fußball und eine perfekte Saison. Trotzdem wollen wir das Spiel gewinnen und eine überzeugende Leistung zeigen“, gab Buta die Richtung vor.

Zukunftsplanungen? „Denke nicht über andere Themen nach“

Und wie geht es bei ihm persönlich weiter? Die Eintracht denkt intern durchaus darüber nach, die rechte Seite zu verstärken. Buta will einem möglichen Konkurrenzkampf nicht aus dem Weg gehen: „Wir Fußballer mögen den Wettkampf. Es ist für mich und das Team gut, wenn der Kader frisches Blut erhält. Am Ende steht das Team über allem. Wenn ich meinen Job mache, dann kann ich der Mannschaft auch helfen.“ Und seine persönliche Zukunft? „Mein Vertrag läuft noch bis 2026 und ich bin voll auf Eintracht Frankfurt fokussiert. Ich denke deshalb nicht über andere Themen nach.“

Er weiß, dass er bei einem attraktiven Klub spielt. Und Buta weiß auch, wie emotional dieser Verein ist. Er blickte an seine Anfänge in der Mainmetropole zurück: „Als ich nach meiner Ankunft nicht gespielt habe, war ich immer im Stadion und habe die Atmosphäre gespürt. Die Fans unterstützen uns großartig, sowohl bei Heimspielen als auch bei unseren Auswärtsauftritten. Sie geben uns eine unglaubliche Kraft.“ Nicht umsonst haben die Frankfurter seit Oktober 2022 (1:2 gegen Borussia Dortmund ) nur noch ein Bundesliga-Heimspiel (1:2 gegen den VfB Stuttgart) verloren. Buta will mit seinen Kollegen dafür sorgen, dass sich diese starke Serie fortsetzt.

Ich weiß aber, dass ich nicht meine beste Saison gespielt habe. Ich bin der Erste, der sagt, dass ich noch mehr kann. Aurelio Buta bei fussball.news

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