Vor der Partie war die Schiedsrichteransetzung Thema in den Medien. FIFA-Schiedsrichterin Karoline Wacker beim Hessen-Derby zwischen der SG Barockstadt und dem KSV Hessen Kassel? Richtig, da war was! Im April 2023, ebenfalls in Fulda, wurde die 33-Jährige nach einer unglücklichen Leistung mit Pfiffen von der Tribüne bedacht . Heuer verliefen die 90 Minuten für Wacker gemächlicher – und die Schiedsrichterin lieferte eine Premiere für die SG Barockstadt . Am 24. Spieltag der laufenden Saison erhielten die Osthessen den ersten Elfmeter. Kevin Hillmann, der unter der Woche im Training einen Nasenbeinbruch erlitt und mit Gesichtsmaske auflief, war die Ehre vorbehalten, diesen zu treten. Der Linksverteidiger traf, weil stramm geschossen, so dass Franz Langhoff den Ball zwar berührte, jedoch nicht um den Pfosten lenken konnte (30.).

SG Barockstadt: Regionalliga-Hessen-Derby gegen Kassel endet 1:1

Es war der zu diesen Zeitpunkt vollkommen verdiente SGB-Ausgleich, die mit dem einzigen Torabschluss des KSV Hessen Kasssel bis dato in Rückstand waren. Über Nikos Zografakis wurde Mingi Kang angespielt, der Südkoreaner traf per Hacke und mit Unterstützung des Innenpfostens (23.). Es sollten die einzigen Tore in einer munteren ersten Halbzeit bleiben, vor allem aus Sicht Barockstadts ärgerlich. Die Hausherren agierten spielerisch wesentlich gefälliger, hatten ein klares Chancenplus, konnten allerdings beste Gelegenheiten in Form von Eric Ganime (nach einem Freistoß im letzten Moment geblockt) und Gal Grobelnik (aus drei Metern per Kopf) nicht verwerten.

So erwarteten die 2251 Zuschauer mit Wiederbeginn, dass die SG Barockstadt – Trainer Sedat Gören konnte im Vergleich zum Koblenz-Spiel wieder auf einen volleren Kader aufgrund abgesessener Gelbsperren bauen – weiter das Heft des Handelns hat und in verbleibenden 45 Minuten zum Torerfolg kommt. Sofort wieder mit Dampf in den Aktionen war die SGB zur Stelle, verlor allerdings nach rund zehn Minuten den Faden und passte sich dem Spiel des KSV an. Die Zielstrebigkeit ging Barockstadt verloren, wesentlich chancenarmer verlief der zweite Durchgang. Und so konnte Barockstadt nicht bis Samstagnachmittag Rang zwei der Regionalliga Südwest erobern, sondern „nur“ Platz drei. Kassel hingegen sammelte einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf vor rund 200 stimmungsgewaltigen Fans. Apropos Fans: Barockstadts Anhänger rollten einen Banner in der noch nicht freigegebenen Nordkurve aus. Die Aufschrift: „Bauzeit wie beim ‚BER‘. Gebt uns unserer Kurve her!“

SG Barockstadt: Weiterhin ungeschlagen im Jahr 2024

„Wir sind zufrieden und nehmen den Punkt gerne mit. Beide Teams haben strukturiert gespielt und in der ersten Halbzeit war zu sehen, weshalb Barockstadt weit oben in der Tabelle steht. Ich war glücklich über das 1:1 nach 45 Minuten. Dann konnten wir umstellen, haben gegen den Ball weniger zugelassen und die Durchbrüche verhindert“, analysierte Kassels Trainer Alexander Kiene. Von einer „positiven ersten Halbzeit“ und einer „weniger guten zweiten Halbzeit“ sprach SGB-Coach Sedat Gören, der sich über ein „komisches Gegentor“ ärgerte: „Schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Mit drei Punkten hätten wir noch mehr Ruhe in die Saison bekommen. Gal Grobelnik muss das 2:1 machen, denn der Kopfball war schwieriger vorbei zu köpfen. Dass wir als auch Kassel noch ungeschlagen im Jahr 2024 zeigt, wie gut beide unterwegs sind.“

Die Statistik:

SG Barockstadt: Zapico; Essers, Habermehl, Frey, Hillmann – Ganime – Reinhard (85. Dittmann), Schaaf, Pomnitz (90.+1 Rinderknecht), Köhl (85. Beal) – Grobelnik (61. Schmitt). KSV Hessen Kassel: Langhoff; Mißbach, Brill, Weyh – Najjar, Dierßen, Hingerl, Dzemailji – Kang (53. Meha), Sararer (85. Iksal), Zografakis (80. Jones). Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Sportfreunde Großerlach). Zuschauer: 2251. Tore: 0:1 Mingi Kang (23.), 1:1 Kevin Hillmann (30., Foulelfmeter).