„Ob man den geben muss?“ – Eintracht hadert mit Bayern-Elfer

27. April 2024, 20:21 Uhr

© IMAGO/Mladen Lackovic

Ein umstrittener Elfmeter führte zur 1:2-Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern. Die Adlerträger haderten nach Spielende mit der Bewertung von Referee Daniel Schlager.

Frankfurt – Es war letztendlich die Schlüsselszene im Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt . In der 60. Minute erhielten die Münchner beim Stand von 1:1 einen Strafstoß, weil Robin Koch Thomas Müller im Frankfurter Strafraum mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen hatte. Nach einem Hinweis des Video-Assistenten brauchte Schiedsrichter Daniel Schlager nur wenige Augenblicke für seine Entscheidung, kurz darauf behielt Harry Kane im Duell mit Kevin Trapp die Oberhand.

Eintracht hadert mit Elfmeter: „Darüber kann man streiten“

Das Aufbäumen fiel der Eintracht schwer, weshalb die Niederlage nicht mehr abgewendet wurde. Gemäß Hessenschau haderte Trainer Dino Toppmöller mit Schlagers Elfmeterpfiff, der die Chance auf einen Punktgewinn drastisch schmälerte. „Das ist unglücklich und ob man den geben muss, darüber kann man sich auch streiten. Robin trifft ihn mit dem Ellenbogen schon ein bisschen, aber die Flanke fliegt klar ins Aus“, argumentierte Toppmöller: „Mit dem Rückstand ist es dann schwer hier. Die Jungs haben es noch mal versucht, haben einen top Kampf geliefert, aber am Ende haben die Bayern verdient gewonnen.“

Eintracht-Keeper Trapp hob indes hervor, Koch habe Müller unabsichtlich im Gesicht getroffen: „Dass der Kontakt da ist, kann man nicht abstreiten, aber das war nie und nimmer Absicht.“ Auch der 33-Jährige betonte die Bedeutung des Elfmeters, der die müden Beine noch schwerer habe wirken lassen. „Mit dem Elfmeter gerätst du in Rückstand und musst noch mehr machen. Die Beine sind da aber eh schon schwer, weil du bei den Bayern immer viel hinterherrennen musst“, sagte Trapp und betonte: „Hier einen Rückstand aufzuholen ist schwierig. Uns haben die großen Torchancen am Ende gefehlt.“

Müller: Koch „würde so etwas nie mit Absicht machen“

Müller selbst lieferte im Interview mit Sky eine differenzierte Betrachtung des Foulspiels von Koch: „Ich kenne den Kochi, der würde so etwas nie mit Absicht machen. Es ist trotzdem eine komische Bewegung, ich habe auf jeden Fall gleich gemerkt, dass der Ellbogen direkt in meinem Mund gelandet ist. Es ist keine Absicht und trotzdem im Fußball nicht erlaubt.“ Gleichzeitig betonte Müller, er hätte zu früheren Zeiten keinen Elfmeter gefordert: „Wenn es keine Bilder gäbe, würde ich mich gar nicht beschweren.“ Nichtsdestotrotz jubelte der Routinier auf dem Feld über den Pfiff - weil er seiner Mannschaft drei Punkte bescherte.