OFC hoffnungslos überfordert: In Walldorf wieder nichts zu holen

29. September 2023, 22:05 Uhr

Noel Knothe und Kickers Offenbach verloren beim FC Astoria Walldorf. © Oliver Müller

Die Offenbacher Kickers können freitags beim FC Astoria Walldorf einfach nicht gewinnen: Mit dem 0:1 (0:1) ist die Schreckensbilanz im Dietmar-Hopp-Stadion auf drei Niederlagen und fünf Unentschieden angewachsen. Bei gleichbleibend schwachen Leistungen wird der OFC sich in der Regionalliga Südwest auf den Abstiegskampf einstellen müssen.

Die Kickers haben von den letzten sechs Spielen lediglich eins gewonnen, bei einer Ausbeute von mageren sechs Zählern. Walldorf beendete einen Negativlauf von drei Niederlagen bei 4:13 Toren, der zum Wechsel des Torhüters geführt hatte. Der 18 Jahre alte Zweimeterzwei-Riese Jerik von der Felsen kam zu seinem Regionalligadebüt, durfte jedoch, weil nicht nennenswert geprüft, sein Können nicht unter Beweis stellen.

OFC hoffnungslos überfordert: In Walldorf wieder nichts zu holen

OFC-Trainer Christian Neidhart änderte die Startelf im Vergleich zum 2:2 gegen den VfB Stuttgart II auf zwei Positionen. Angreifer und Energiebündel Feigenspan saß auf der Bank, der verletzte rechte Flügelspieler Moreno Giesel fehlte im Aufgebot. Der junge Urbich stürmte von Beginn, Derflinger verdrängte in der Doppel-Sechs Albrecht auf den rechten Flügel. In der Dreier-Abwehrkette rückte Breitenbach, wohl um die Schwächung auf der rechten Seite aufzufangen, nach rechts und Knothe ins Zentrum. Keine dieser Maßnahmen griff, sie mussten teilweise später korrigiert werden.

Die Kickers boten eine bodenlos schwache erste Halbzeit, schlossen nahtlos an die indiskutablen Auftritte in Aalen und Mainz an und waren dem schnellen Passspiel der Walldorfer zu keinem Zeitpunkt gewachsen. Gleich drei Gelbe Karten handelten die hilflosen Kickers sich ein, weil sie nur durch Fouls Walldorfer Konter zu stoppen vermochten.

Geradezu grotesk das Abwehrverhalten beim entscheidenden Treffer: Nach Ballverlust von Jopek tief in der gegnerischen Hälfte fehlte Marcos, der gegen Stuttgart bereits das 0:1 verschuldet hatte, auf seiner linken Abwehrseite, von der aus Arcalean Barry bediente. Vier Walldorfer düpierten dabei fünf Offenbacher, die dann auch im und am Fünfmeterraum mit 3:2 in Überzahl waren, jedoch ohne den Torschützen zu decken.

Bei etlichen weiteren Großchancen der Walldorfer, die, handlungsschneller im Kopf und auf den Beinen, körperliche und anderweitige Defizite der Offenbacher gnadenlos offenlegten, waren die Kickers mit dem 0:1 zur Pause sehr gut bedient. 

In der zweiten Halbzeit schöpfte Neidhart sein Wechselkontingent ohne nennenswerten Erfolg aus. Auch der neue Stürmer Hadzic, der ein, zwei Halbchancen vergab, brachte Walldorfs Kasten nicht ernsthaft in Gefahr. So deutlich die Feldvorteile bei einem irreführenden Eckenverhältnis von 9:1 auch waren: Ein zielstrebiges, koordiniertes Angriffsspiel blieb aus, Einzelaktionen und Ballverluste spielten den weiter gefährlich konternden Walldorfern in die Karten. Erschreckend, neben der miserablen Gesamtleistung, vor allem der Auftritt von Spielmacher Nazarov, der wirkungs- bis teilnahmslos dem Treiben beiwohnte.

Die Statistik Kickers Offenbach:  Brinkies; Marcos (71. Staude), Knothe, Breitenbach – Jopek, Derflinger (46. Feigenspan) – Arh Cesen, Nazarov, Albrecht (63. Pfeiffer) – Alvarez (63. Wanner), Urbich (46. Hadzic). Zuschauer:  950.  Tor:  1:0 Boubacar Barry (21.).

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