Sowohl die SG Barockstadt als auch der OFC gingen mit ähnlichen Voraussetzungen in das Spiel: Für beide Teams ist der Gewinn des Bitburger-Hessenpokals das letzte zu erreichende sportliche Ziel und beide setzten die Generalprobe gegen die bereits abgestiegenen TSG Balingen und TuS Koblenz in den Sand. Während SGB-Trainer Sedat Gören jedoch derselben Elf vertraute, die in Balingen unterlag, wechselte sein Gegenüber Christian Neidhart im Vergleich zur Niederlage in Koblenz siebenmal.

OFC steht im Finale: Traum vom DFB-Pokal platzt im Elferschießen

Zu Beginn der Partie überließ Offenbach den Gastgebern aus Fulda den Ball und so entwickelte sich ein Spiel mit wenigen Glanzpunkten, das erst nach 38 Minuten die gewisse Würze erhielt, als Alexander Sorge die Kickers mit der ersten richtigen Chance nach einem Freistoß in Führung schoss. Der Innenverteidiger saß zunächst auf der Bank, wurde jedoch schon früh in der Begegnung für den verletzten Jayson Breitenbach eingewechselt. Die SGB schoss im April gerade einmal einen Treffer und so lief auch im Pokalspiel offensiv wenig zusammen, der Ausgleich sollte aber noch vor der Pause fallen: Eine Ecke bekam der OFC nicht geklärt, Marius Köhl machte den Ball mit einer starken Flanke wieder scharf und der Ex-Offenbacher Moritz Reinhard vollendete per Kopf (45.+3).

Der Treffer zeigte zunächst Wirkung, denn während Offenbach viele kleine Fehler ins Spiel einstreute, präsentierte sich die Barockstadt in der Offensive verbessert – lud die Gäste jedoch mit einem Torwartfehler zur erneuten Führung ein. Eine Ecke zog Marc Wachs und traf über SGB-Schlussmann Samuel Zapico, der wenig Betrieb vor sich hatte, hinweg ins Tor (63.). Auch dieser Treffer zeigte seine Wirkung, denn in der Folge verpassten die Kickers mit schnellen Gegenangriffen die Vorentscheidung, für die Fuldaer hatte Aaron Frey erst eine Viertelstunde nach dem Rückstand eine gute Chance auf den Ausgleich.

Drama im Elfmeterschießen: Leon Petö verpasst die Entscheidung

Nach der Führung stellte Neidhart auf eine Fünferkette um, wechselte den defensiven Kristjan Arh Cesen für den offensiven wie blassen Dimitrij Nazarov ein. In den letzten Minuten spielte der OFC – trotz guter Freistoßposition aus 18 Metern – auf Zeit und kassierte doch noch den Ausgleichstreffer: Einen langen Ball brachte Kapitän Patrick Schaaf in die Mitte, wo der wenige Minuten zuvor eingewechselte Gal Grobelnik traf (90.) und beide Mannschaften ins Elfmeterschießen schoss.

In diesem hätte es für die SGB nicht bitterer laufen können. Nachdem Zapico gegen Keanu Staude parierte, hatte Leon Petö den Einzug ins Finale auf dem Fuß, scheiterte aber an Johannes Brinkies. Nachdem Kevin Lankford den OFC wieder in Führung geschossen hatte, verschoss auch Leon Pomnitz und so jubelte der OFC mit dem mitgereisten Anhang über das Ticket fürs Finale. Dort treffen die Offenbacher am 25. Mai beim Finaltag der Amateure am Bornheimer Hang auf Hessenligist Türk Gücü Friedberg. Für die SG Barockstadt platzt nach 2022 zum zweiten Mal der DFB-Pokal-Traum im Halbfinale.

SG Barockstadt: Zapico; Essers (86. Grobelnik), Habermehl, Frey, Gaudermann (65. Schmitt) – Ganime – Owusu (65. Petö), Pomnitz, Schaaf, Reinhard – Köhl. Kickers Offenbach: Brinkies; Moreno Giesel, Knothe, Breitenbach (27. Sorge), Marcos – Wachs, Müller – Wanner (86. Lankford), Nazarov (75. Arh Cesen), Staude – Urbich (86. Kovacic). Schiedsrichter: Patrick Haustein (FC Großen-Buseck). Zuschauer: 4279. Tore: 0:1 Alexander Sorge (38.), 1:1 Moritz Reinhard (45.+3), 1:2 Marc Wachs (59.), 2:2 Gal Grobelnik (90.). Elfmeterschießen: 2:3 Noel Knothe, 3:3 Aaron Frey, 3:4 Marc Wachs, 4:4 Sebastian Schmitt, 4:5 Leon Müller, 5:5 Eric Ganime, 5:6 Alexander Sorge, 6:6 Gal Grobelnik, Samuel Zapico hält gegen Keanu Staude, Johannes Brinkies hält gegen Leon Petö, 6:7 Kevin Lankford, Johannes Brinkies hält gegen Leon Pomnitz.