Osthessen hält zusammen

22. Mai 2024, 09:54 Uhr

Mannschaftsfahrt nach Willingen – die A-Jugend der JSG Künzell war dabei! Es wurde aber nicht nur die Partymeile aufgesucht – der Gruppenligist hatte genügend Zeit, einen osthessischen Nachbarverein vor Ort zu unterstützen. © Johannes Götze

Andere Vereine im Saisonendspurt unterstützen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Dabei beweist unsere Nachspielzeit, dass Nachbarschaftshilfe auch auf faire Weise möglich ist.

Nachbarschaftshilfe?

Osthessische Vereine sagen nordhessischen Klubs gerne nach, dass sie ihre nachbarschaftlichen Beziehungen nutzen, um im Saisonendspurt die nötigen Punkte zu holen. Viel schöner ist es aber doch ohne jeglichen Mauscheleien – wenn sich Osthessen gegenseitig einfach sportlich unterstützen können. So könnte die SG Bronnzell die SG Bad Soden heute Abend beschenken, wenn die Viktoria heute Abend (19 Uhr) den CSC 03 Kassel besiegt. Gewinnt Bronnzell, bleibt Bad Soden Zweiter – zwei Spiele vor Saisonende womöglich eine Vorentscheidung.

Nachbarschaftshilfe!

Über ganz besondere Unterstützung durfte sich der FC Britannia Eichenzell bei der 3:4-Niederlage in Willingen freuen: Die A-Junioren der JSG Künzell hatten ihre Abschlussfahrt schon auf das Pfingstwochenende vorgezogen, als Ziel die Partymetropole Willingen auserkoren und entschlossen sich, die Britannen anzufeuern: „Als Osthessen müssen wir zusammenhalten“, sagte Marius Arnold, Trainer der Künzeller. Der hatte eigentlich einen guten Riecher, tippte auf einen 4:1-Sieg inklusive Doppelpack von Marc Wettels und Treffer von Benedikt Rützel. Wettels traf doppelt, Rützel ließ das mögliche 4:3 liegen, stattdessen verlor Eichenzell 3:4. Die Stimmung der erheiterten Künzell trübte das nicht, die der Eichenzeller schon. Ob sich beide Mannschaften nachts auf der Willinger Partymeile wieder trafen? Nicht überliefert! Schließlich war die Redaktion nur zum Bericht erstatten und nicht zum Feiern ins Uplandstadion gereist.

YouTube-Typ

„Das ist doch der Typ von YouTube!“ Recht deutlich begrüßte Wolfhagens Stürmer Tjarde Bandowski unseren Redakteur Tobias Konrad nach der gewonnen Meisterschaft in der Verbandsliga Nord. Was der 26-Jährige zu dem Zeitpunkt nicht wusste: Konrad hatte unter anderem ihn während der Meisterfeierlichkeiten des FSV als Gesprächspartner auserkoren. Nun ist also auch Bandowski „der Typ von YouTube“ – hier geht‘s zum Video über die Meisterfeier des FSV Wolfhagen .

Fünfmal 47?

Einige Vereine der Gruppenliga durften im Saisonverlauf schon am zumindest finanziell lukrativen Relegationsrang schnuppern, zugeschlagen hat keiner. Immer noch hat ein halbes Dutzend Mannschaften die Chance Zweiter zu werden. Die besten Chancen besitzt seit dem Pfingstwochenende die SG Schlüchtern, die als einziger der sechs Kandidaten mit drei Siegen noch auf 52 Punkte kommen kann. Es gibt auch noch eine spekulativ-verrückte Rechnung: Fünf der sechs Clubs können auf 47 Punkte kommen. Die SG Freiensteinau und der FV Horas benötigten hierfür zwei Siege. Noch drei Spiele haben Schlüchtern und die SG Ehrenberg, die heute Abend (19 Uhr) beim RSV Petersberg gefordert ist. Die Rhöner müssten zweimal siegen und ein Remis erreichen, Schlüchtern eine Partie gewinnen, eine verlieren und zum Abschluss gegen E/E/S die Punkte teilen. Die Dreier-SG aus der Rhön sollte vor dem Spiel in Schlüchtern auch schon gegen Petersberg unentschieden gespielt haben. Dann stünde das Quintett mit je 47 Zählern da und würde womöglich dumm aus der Wäsche gucken, wenn die SG Bad Soden II mit zwei Siegen (in Thalau und gegen Künzell) und dann 48 Punkten noch vorbeizöge.