Pokal-Coup von Erlensee: Lüdke trifft zum Barockstadt-Wiedersehen

24. Februar 2024, 18:00 Uhr

Jan Lüdke traf nach einem Doppelpack von David Nene zum Sieg gegen den FSV Frankfurt. Foto: Stefan Tschersich

Der 1. FC Erlensee hat im Bitburger-Hessenpokal eine faustdicke Überraschung geschafft und Regionalligist FSV Frankfurt rausgeworfen. Ein Ex-Barockstädter ebnet den Weg zum Wiedersehen mit den ehemaligen Kollegen.

Auf die Frage hin, wie sehr das Weiterkommen im Bitburger-Hessenpokal des 1. FC Erlensee gefeiert wird, öffnete Trainer Jochen Breideband die Tür zur Kabine, in der die Spieler unter dröhnender Musik feierten. „Wir genießen das. Die Jungs können sehr stolz auf sich sein. Für den Verein ist das ein besonderer Tag, es war unser größtes Spiel und das gewinnst du auch noch mit einem Wahnsinns-Drehbuch“, sagte Breideband.

Erlensee wirft Regionalligist FSV Frankfurt aus dem Pokal

Obwohl der Hessenligist gut in die Partie kam, war es der Regionalligist, der die Favoritenrolle auszuspielen wusste und mit 2:0 in Führung ging. Mit der ersten guten Chance kam Erlensee jedoch zurück, David Nene setzte einen Dropkick aus 25 Metern in den Winkel. „In solchen Spielen brauchst du die besonderen Momente. So einen Schuss habe ich von David noch nicht einmal im Training gesehen. Und anstatt der FSV in der Kabine sitzt und denkt, dass sie das 2:0 runterspielen, waren wir wieder richtig drin“, betonte Breideband, der die zweite Halbzeit als „überragend“ betitelte.

Mit einem Doppelschlag durch Matchwinner Nene und Rückkehrer Jan Lüdke, der in der Hinrunde noch für die SG Barockstadt spielte und mit dem Treffer zum 3:2 das Wiedersehen mit den ehemaligen Kollegen im Viertelfinale perfekt machte, drehte Erlensee das Spiel und zwang den Favoriten zu Boden. „Wir haben besser Fußball gespielt und hatten viel mehr Mut. Nur so kannst du gegen einen klassenhöheren Gegner eine Überraschung schaffen und so ist auch gegen Barockstadt was drin, wobei sie in dieser Saison ein stärkeres Kaliber als der FSV sind“, sagte Breideband.

Beim FSV Frankfurt hingegen nehmen unruhige Zeiten weiter Fahrt auf: Während der Winterpause steckt die Mannschaft von Trainer Tim Görner im Abstiegskampf und spielte eine miserable Vorbereitung. Nur ein Sieg und ein Unentschieden gab es in sechs Testspielen. Das Ausscheiden im Pokal wird die Arbeit in Frankfurt noch unangenehmer machen.

Hessen Kassel: Schlussmann Langhoff wird Pokal-Held

Besser machte es FSV-Ligakonkurrent Hessen Kassel, wobei sich der KSV gegen Hessenligist FC Gießen mächtig strecken musste und erst im Elfmeterschießen das Ticket fürs Viertelfinale löste. Franz Langhoff wurde für Gießen beim Debüt von Ex-Barockstädter Dominik Rummel zum Pokalschreck, der Keeper parierte die Elfmeter von Ferdinand Scholl und Jorden Aigboje, während Kassels Schützen allesamt verwandelten. Der KSV trifft in der nächsten Runde entweder auf Verbandsligist OSC Vellmar oder Ligakonkurrent TSV Steinbach Haiger.

Am späten Nachmittag setzte sich Verbandsligist FC Ederbergland gegen Gruppenligist SG Waldsolms deutlich mit 7:0 durch und trifft im Viertelfinale auf den SSV Ranstadt oder Türk Gücü Friedberg.

FC Gießen - Hessen Kassel 2:4 nach Elfmeterschießen (0:0). Elfmeterschießen: 0:1 Sercan Sararer, 1:1 Tolga Duran, 1:2 Steven Rakk, Franz Langhoff hält gegen Ferdinand Scholl, 1:3 Alban Meha, 2:3 Wessam Abdel-Ghani, 2:4 Nikos Zogrofakis, Franz Langhoff hält gegen Jorden Aigboje. 1. FC Erlensee - FSV Frankfurt 3:2 (1:2). Tore: 0:1 Noah Awassi (21.), 0:2 Onur Ünlücifci (39.), 1:2 David Nene (45.), 2:2 David Nene (72.), 3:2 Jan Lüdke (77.). SG Waldsolms - FC Ederbergland 0:7 (0:2). Tore: 0:1 Maxim Zich (3.), 0:2 Janis Wolff (40.), 0:3 Maxim Zich (76.), 0:4 Maxim Zich (78.), 0:5 Fynn Butterweck (82.), 0:6 Burak Yavuz (84.), 0:7 Nico Wroblewski (89., Foulelfmeter).

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