Beim nackten Blick auf das Ergebnis schien der RSV Petersberg von Minute eins bis 90 alles unter Kontrolle gehabt zu haben. Denkste! Zur Pause lag Petersberg 0:1 hinten – und Trainer Stanislav Szilagyi gab sich nach Abpfiff ehrlich: „Wir müssen drei, vier Gegentore kassieren. Auf einem katastrophalen Platz hat es Oberzell/Züntersbach einfach gemacht, hat lange Bälle gespielt, ist immer wieder nach vorne gerannt und war torgeil. Wir hatten Glück und uns hat die Euphorie gefehlt, um selbst Tore zu erzwingen. Am Sechszehner war immer Schluss.“

Doch nachdem Szilagyi seinem Team in der Pause impfte, dass mehr Leben in die eigene Spielweise müsse, gelang plötzlich alles. Mit der Erfahrung von Doppelpacker Adrian von Pazatka-Lipinski oder der Schnelligkeit von Johann Fuchs „fielen die Dinger. Hinten hat außerdem Carsten Peikert einige Chancen rausgekratzt.“ Dass Petersberg damit nicht mehr Schlusslicht ist, erfuhr Szilagyi nebenher, denn der Coach macht offen, dass er schon längst nicht mehr auf die Tabelle schaut. „Wir haben jetzt den zweiten Sieg nacheinander gelandet. Es hat sich aber kaum was getan. Wir müssen weitermachen. Petersberg ist ein großartiger Verein, besitzt viel Tradition. Die Jungs sollen sich einen Namen bis zum Sommer machen. Ganz egal, was passiert“, sagte Szilagyi.

Gruppenliga: RSV Petersberg gibt Rote Laterne an FSV Thalau ab

Das neue Tabellenschlusslicht ist nun der FSV Thalau , obwohl auch die Elf vonThomas Hütsch punktete und ein 0:2 gegen Neuenstein dank des Last-Minute-Treffers von Florian Storch aufholte. Zu diesen Zeitpunkt agierte der FSV bereits in Unterzahl. „Es war sehr wild und hitzig, was bei der Konstellation nicht verwundert. Insgesamt ist der Punkt gut für die Moral nach dem Spielverlauf, aber dennoch viel zu wenig“, resümierte Thalaus Coach Thomas Hütsch. Dass immerhin ein Zähler heraussprang, war neben Storch auch der Verdienst von Torhüter Sebastian Wasserka, der in der Nachspielzeit einen Elfmeter Neuensteins parierte. „Wir sind nun Tabellenletzter. Daran haben wir zu knabbern. Es ist deprimierend zu sehen, dass die Konkurrenz siegt. Dennoch dürfen wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Noch bleiben uns elf Partien“, meinte Hütsch.

Mit der siegreichen Konkurrenz meint Thalaus Trainer die SG Johannesberg, die bei Spitzenteam Bad Soden II 4:3 gewann. Der TSVKünzell kam gegen Freiensteinau trotz einer dominaten Vorstellung nicht über ein 0:0 hinaus. Mit Kerzell und Hönebach teilten sich zwei Kellerkinder die Punkte beim 1:1 und Tabellenführer Aulatal verpasste mit dem 2:2 – trotz 2:0-Führung – in Ehrenberg, den Vorsprung auszubauen.

Die Statistik: SG Kerzell – ESV Hönebach 1:1 (0:0). Schiedsrichter: Niclas Höfer (Hünfelder SV). Zuschauer: 120. Tore: 0:1 Kevin Kunze (51.), 1:1 Marc Röhrig (61.). TSV Künzell – SG Freiensteinau 0:0. Schiedsrichter: Peter Nahrgang (TSV Eintracht Stadtallendorf). Zuschauer: 250. SG Bad Soden II – SG Johannesberg 3:4 (0:1). Schiedsrichter: Rene Enzmann (SV Ober-Mörlen). Zuschauer: 100. Tore: 0:1 Dustin Traut (39.), 1:1 Ilir Memeti (53., Foulelfmeter), 1:2 Torben Grosch (59.), 1:3, 1:4 Sardi Bardhushi (68., 74.), 2:4 Alexander Okyere (77.), 3:4 Leandro Müller (86.). RSV Petersberg – SG Oberzell/Züntersbach 5:1 (0:1). Schiedsrichter: Roman Steinbrecher (TSV Mengsberg). Zuschauer: 160. Tore: 0:1 Julian Ankert (5.), 1:1 Julian Müller (53., Eigentor), 2:1, 3:1 Adrian von Pazatka-Lipinski (63., 75.), 4:1 Lennart Aschenbrücker (86.), 5:1 Johann Fuchs (89.). SG Ehrenberg – SG Aulatal 2:2 (0:2). Schiedsrichter: Elias Appel (JFV Burghaun/Haunetal). Zuschauer: 150. Tore: 0:1, 0:2 Luca Eckhardt (2., 30.), 1:2, 2:2 Maximilian Hartung (60., 64.). SG Schlüchtern – SV Teutonia Großenlüder 1:0 (1:0). Schiedsrichter: Simon Henninger (SG Kelkheim). Zuschauer: 130. Tor: 1:0 Andreas Drews (35.). FSV Thalau – SG Neuenstein 2:2 (0:0). Schiedsrichter: Stefan Schäfer (SG Ober-Mockstadt). Zuschauer: 180. Tore: 0:1 Daniel Schwarz (51.), 0:2 Daniel Schwarz (56.), 1:2 Thomas Weichlein (63.), 2:2 Florian Storch (89.). Gelb-Rote Karte: Daniel Zimmer (84., Thalau).