Roth auf der Suche nach dem Break-Even-Point

U17-Trainer des JFV Viktoria Fulda ist "als Psychologe gefordert"

16. Oktober 2017, 15:58 Uhr

Florian Roth (rechts) kickt in seiner Freizeit für die dritte Mannschaft des TSV Lehnerz. Foto: Charlie Rolff

Den Saisonstart des JFV Viktoria Fulda haben sich die B-Junioren gewiss anders vorgestellt: Nach acht Begegnungen im hessischen Oberhaus wartet die Elf von Trainer Florian Roth noch immer auf den zweiten Sieg und rangiert mit drei Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz. In Panik verfällt beim JFV aber niemand.

Denn bei der Roth-Elf handele es sich um keine spielerische, sondern vor allem um eine Ergebnis-Krise. „Ich war mit den Auftritten meiner Mannschaft über weite Strecken sehr zufrieden. Nur der Ertrag stimmt nicht“, sagt Roth, der glaubt, „dass uns eine Mischung aus Cleverness, Spielglück und Erfahrung fehlt. Oftmals machen Kleinigkeiten den Unterschied. Momentan meist zugunsten des Gegners.“

Die nötige Qualität sei im Team aber vorhanden, davon sind alle Verantwortlichen beim JFV Viktoria Fulda überzeugt. „Daher werden wir auch nicht alles auf den Kopf stellen, sondern in Ruhe weiterarbeiten. Uns fehlen zwei Siege, dann sind wir wieder am Mittelfeld dran. Wir hoffen, dass wir den Break-Even-Point jetzt schnellstmöglich finden und dann wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.“ Ansetzen will Roth dabei aber nicht in den Bereichen Taktik oder Spieltempo, in denen man auf einem guten Hessenliga-Niveau sei, sondern vielmehr in puncto Kommunikation.

„Ich bin jetzt als Psychologe gefragt, muss viele Gespräche mit der Mannschaft führen. Wir sind zuletzt zweimal aus dem Nichts in Rückstand geraten, danach sind die Köpfe bei den Jungs sofort heruntergegangen. Daran gilt es anzusetzen“, fordert Roth. Auch für den 34-Jährigen selbst sei es keine leichte Situation, wie er zugibt: „Ich habe als Trainer in den vergangenen drei Jahren gefühlt drei Spiele verloren, jetzt gab es sieben Niederlagen in acht Spielen. Das ist für mich Neuland, aber ich bin überzeugt, dass ich aus dieser Situation viel mitnehmen kann und daran wachsen werde.“

Aus dem vermeintlichen Luxusproblem des großen Kaders (19 Feldspieler plus drei Torhüter) ist derweil ein echtes Problem geworden. „Die Vielzahl an Spielern sorgt natürlich für Frustration und Enttäuschung, weil nicht immer alle zum Einsatz kommen können. Trotzdem befinden wir uns im Leistungsbereich und müssen Ergebnisse liefen“, macht Roth deutlich, der zuletzt immer wieder rotierte. Unter anderem auf der Torhüterposition, wo sich Nicolas Heuser, Julian Heller und Marvin Mohr im Zwei-Spiele-Rhythmus abwechseln.

„Der Klassenerhalt hat bei uns absolute Priorität, dafür brauchen wir Ergebnisse. Deswegen analysieren wir jetzt in den zweiwöchigen Herbstferien die Situation kritisch, um mit den richtigen Schlüssen beim Heimspiel gegen Kelkheim den zweiten Dreier einzufahren. Die Mannschaft ist weiter gewillt“, so Roth.