KSV siegt
Steinbach solide, aber chancenlos
Hessenliga: Hessen Kassel siegt verdient nach Trainerwechsel
Max Stadler (links) markierte um ein Haar den Ausgleichstreffer für den SVS in Kassel. Foto: Kevin Kremer
Der Trainerwechsel beim KSV Hessen Kassel hat sich zumindest in Spiel eins nach Dietmar Hirsch bezahlt gemacht. Das große Fußball-Spektakel blieb zwar aus, doch über weite Strecken agierten die Hausherren äußerst souverän. Viele Ballbesitzphasen hatten die Nordhessen vorzuweisen, doch dabei wurde sehr offensichtlich, dass der neue Trainer Tobias Damm noch einiges an Arbeit vor sich hat. Ideen gegen kompakt stehende und tapfer verteidigende Steinbacher waren nämlich Mangelware, die Zuschauer auf der Tribüne im weiten Rund haderten das eine oder andere Mal mit den Aufstiegsanwärter.
Und wer weiß, wie die Kiebitze im Auestadion reagiert hätten, wenn der SVS seine einzige gefährliche Torannäherung genutzt hätte? Nur wenige Zentimeter an Körpergröße fehlten nämlich Max Stadler nach 13 Minuten, ansonsten wäre der Youngster an die Hereingabe von Kirche Ristevski gekommen. Zu jenem Zeitpunkt führte der KSV bereits: Mahir Saglik stach zu, als Kassel einen zweiten Ball nach einer Ecke nochmals in die Gefahrenzone lupfte (9.). Der Führungstreffer gab den Hausherren Sicherheit, wenngleich Durchgang eins zwischen Minute 18 und 37 viel Leerlauf bot. Ein zweiter Treffer war dennoch drin, denn Saglik (2.) und Adrian Bravo Sanchez (12.) zielten zu ungenau. Gleiches galt für Lukas Iksal, der aus wenigen Metern nur den Pfosten traf (40.), während Jon Mogge zwar das Netz zappeln ließ, aber im Abseits stand (37.).
Für die Wende im zweiten Durchgang fehlte dem SV Steinbach etwas Mut - und zugleich wirkte Kassel zu abgezockt. Mit dem frühen 2:0 nach 53 Minuten, als Tim Philipp Brandner in den Strafraum eindrang, den zur Halbzeit eingewechselten Tom Wiegand vernaschte und im Rückraum Bravo Sanchez fand, war die Spannung gänzlich raus. Anstatt weiterhin Druck auf das Steinbacher Tor auszuüben, spulten die Hessen ihr Programm herunter. Daniel Heinrich im SVS-Tor durfte sich dennoch auszeichnen, als er klasse binnen weniger Sekunden doppelt gegen Jon Mogge parierte (60.). Bitter war für Kassel einzig die Verletzung von Torhüter Niklas Hartmann, der sich das Knie verdrehte. "Die Mannschaft war gewillt, doch künftig müssen wir solche Partien bis zum Ende spielen. Noch hat nicht alles gepasst", resümierte Neu-KSV-Trainer Damm. SVS-Coach Petr Paliatka hingegen konnte die Niederlage realistisch einschätzen: "Bis auf die Möglichkeit zu Beginn war wir zu ungefährlich. Wir brauchen Punkte gegen Gegner auf Augenhöhe." Beispielsweise in der kommenden Woche, wenn die Reise nach Dietkirchen geht,
Die Statistik:
KSV Hessen Kassel: Hartmann (67. Zunker) – Najjer, Mißbach, Evljuskin, Brandner – Brill – Mogge, Meha, Bravo Sanchez, Iksal (67. Marco Dawid) – Saglik (76. Schmeer).
SV Steinbach: Heinrich – Gemming (46. T. Wiegand), Bott, Neacsu, Ristevski – Kücükler (84. Milenkovski), M. Wiegand – Koch, Dimitrijevic (78. Ludwig), Wittke – Stadler.
Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki (VfB Marburg).
Zuschauer: 1400.
Tore: 1:0 Mahir Saglik (9.), 2:0 Adrian Bravo Sanchez (53.).

