Erstmals in dieser Saison wurde am Burgfeld auf dem Kunstrasenplatz bereits um 14.30 Uhr angestoßen. Bei windigem Dauerregen entwickelte sich eine intensive Partie ohne große Höhepunkte. Die Gäste aus dem Main-Taunus-Kreis waren darauf bedacht, nach den beiden hohen Auswärtspleiten in Hünfeld (1:5) und Baunatal (1:4) mit defensiver Stabilität aufzutreten. Jeweils in der ersten Spielminute hatte der FCE zuletzt das erste Gegentor kassiert, das sollte diesmal unbedingt vermieden werden. „Wenn das heute wieder passiert, gehe ich sofort nach Hause“, hatte der Eddersheimer Vorsitzende Erich Rodler gescherzt.

Hessenliga: Türk Gücü Friedberg übernimmt Tabellenführung

Nach 60 Sekunden Spielzeit war klar, dass Rodler bleiben konnte. Denn die Gäste machten defensiv die Räume eng und ließen den offensivstarken Gastgebern wenig zu. Eddersheim wirkte stabil, Friedberg rannte mir dem diesmal mehr im Mittelfeld zu findenden Toni Reljic erfolglos an. Im sehr zerfahrenen und hektischen ersten Abschnitt hatte Eddersheim einen Distanzschuss von Dominik Wüst am Tor vorbei zu bieten. Auf der Gegenseite verhinderte Dennis Lang mit einem Handspiel eine Friedberger Chance und hatte Glück, dass der Schiedsrichter das nicht ahndete. Viel Palaver hatte es auf und neben dem Platz gegeben, nach dem Seitenwechsel wurde es ruhiger.

Die Gäste nach dem Seitenwechsel mit einem guten Angriff über Nils Kohlbacher. Seinen Schuss parierte Felix Koob, der sein 100. Spiel für Türk Gücü absolvierte. Den Nachschuss setzte Wüst am Tor vorbei. Einen fulminanten Distanzschuss von Cem Kara konnte Koob anschließend entschärfen und so den Rückstand verhindern. In der 60. Minute nach einer Ecke von Patrick Schorr gingen die Gastgeber dann doch durch Toni Reljic per Kopfball in Führung. Zwanzig Minuten später fiel die Entscheidung. Freistoß Reljic, FCE-Torwart Daniel Zeaiter wehrte zur Seite ab. Mohamed Zouaoui passte nach innen und Goalgetter Noah Michel staubte mit seinem 80. Tor im 100. Punktspiel für Türk Gücü zum 2:0 ab (80.). Friedbergs Trainer Enis Dzihic war vom Regen völlig durchnässt und meinte zum Spiel: „Es war ein verdienter Sieg, wir hatten im ersten Abschnitt zwei, drei Möglichkeiten. Eddersheim hatte nicht die zwingenden Chancen über lange Bälle. Auf dem Kunstrasenplatz war es ein anderes Spiel als auf Rasen, aber wir haben es ganz gut gemacht und durch zwei Standards noch die beiden Tore gemacht. Den Rest haben wir außer dem Schuss von Kara gut verteidigt.“

Sein Vorgänger bei Türk Gücü Carsten Weber, seines Zeichens nun Eddersheimer Trainer, meinte: „Wir haben 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht und waren mindestens ebenbürtig. Das Gegentor bekommen wir in einer Phase, in der wir dominierend waren. Dann ist es die Qualität von Friedberg, aus wenig was sie haben, viel zu machen. Friedberg hatte wenige Ideen und kam überhaupt nicht ins Positionsspiel. Die Gegentore sind ärgerlich, dennoch haben wir hier mehr verdient gehabt.“

Türk Gücü Friedberg: Koob; Imek (90.+2 Morlac), Izberovic, Häuser, Buscemi - Henrich, Schorr - Zouaoui (84. Takenaka), Reljic (87. Jost), Yikilmaz (75. Konate Lueken) - Michel. FC Eddersheim: Zeaiter; Vassiliou (83. Reuter), Schmitt, Lang, Speck - Demirbas, Lüders (67. Leifermann), Kummer, Kara (89. Pessel) - Wüst (75. Ptak), Kohlbacher. Schiedsrichter: Eric Wettels (Haimbacher SV). Zuschauer: 167. Tore: 1:0 Toni Reljic (60.), 2:0 Noah Michel (80.).