Verbandsliga: Marco Lohsse noch mal forsch
Borussia reist zum Derby nach "Götzenhof Süd"
TSV Lehnerz II - SC Borussia Fulda (Donnerstag, 19 Uhr)
Eigentlich hätte die Begegnung nächstes Wochenende steigen sollen, beide Trainer haben sich aber darauf verständigt, das Spiel vorzuziehen: "Die Pause ist extrem kurz, die Hessenliga fängt schon am 25. Juli wieder an. Dadurch haben wir eine Woche mehr“, erklärt SCB-Coach Oliver Bunzenthal. Und sein Pendant Marco Lohsse schiebt nach: "Wir haben schon mal in der Vorrunde darüber gesprochen. Das ist für alle Beteiligten die beste Lösung.“ Zumindest knapp vier Wochen werden die Borussen Zeit zum Relaxen haben, bevor es Mitte Juni wieder losgeht.
Das Spiel heute Abend wollen natürlich beide Teams unbedingt siegreich bestreiten – und zollen dabei dem Gegner eine Menge Respekt. "Das ist eine richtig gute junge Mannschaft. Das wird keine leichte Aufgabe“, sagt Bunzenthal und Lohsse ist sich gewiss: "Das ist die beste Mannschaft der Liga. Da muss man ja nur auf die Tabelle schauen.“
Dennoch ist Lohsse, der ohne Hilfe aus der ersten Mannschaft auskommen muss, recht forsch: "Schenken werden wir denen gar nichts.“ Den Mut schöpft Lohsse aus den Heimspielen gegen Steinbach (3:2), Eschwege (1:0) und Hünfeld (2:2), als es gegen die Spitzenteams immer Zählbares gab. Nicht so im Hinspiel in der Johannisau. Mit 0:5 ging die junge Truppe unter: "Wir dürfen auf keinen Fall so früh in Rückstand geraten. Wenn Borussia erst mal ins Rollen kommen, dann wissen wir ja alle, was dann passiert.“ Und Bunzenthal will das Spiel alleine schon wegen des guten Gefühls für die Vorbereitung gewinnen.
SSV Sand - SVA Bad Hersfeld (Samstag, 15.30 Uhr)
Kritik an der Ansetzung übt Fabian Kallée. Der Interimstrainer des SVA Bad Hersfeld benötigt mit seinem Team noch einen Punkt für den sicheren Klassenerhalt – oder aber die Schützenhilfe von Borussia am Samstag gegen Mengsberg. "Wenn es heißt, dass durch die Vorverlegung des Spiels beide Mannschaften nicht mehr in die Liga eingreifen, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Für Borussia liegen keine 48 Stunden zwischen den Spielen.“ Aber auch Kallée sagt ehrlich: "Ich kann mir kein besseres Team als Borussia vorstellen, das gegen einen direkten Konkurrenten von uns am Samstag spielt.“
Natürlich liegt es aber auch in der Selbstverantwortung Asbachs, den Klassenerhalt fix zu machen: "Zwei Möglichkeiten haben wir schon liegen lassen. Jetzt haben wir noch die Spiele in Sand und gegen Hessen Kassel II, um den fehlenden Punkt zu holen." Fehlen werden ihm höchstwahrscheinlich Ebinger, Wiegand und Domachowski: "Die sind nicht zu ersetzen. Deswegen müssen wir versuchen, Sand auf unser Niveau runterzuziehen", zitiert Kallée Jürgen Klopp, um anzufügen: "Wir gehen auf dem Zahnfleisch, wir müssen jetzt auf den Brustwarzen über die Ziellinie rutschen."
SC Borussia Fulda - TSV Mengsberg (Samstag, 16 Uhr)
Nacheinander spielen zunächst alle drei Borussen-Teams, um nach dem Höhepunkt gemeinsam bei Barbecue, Bier und Cocktails am und im Vereinsheim zu feiern. Höhepunkt ist freiliche das letzte Saisonspiel des hochverdienten Verbandsliga-Meisters. Ausgerechnet gegen Mengesberg, da wurde vor zweieinhalb Wochen die Meisterschaft dingfest gemacht: "Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen. Wir haben noch kein Heimspiel verloren und das soll so bleiben“, sagt SCB-Coach Oliver Bunzenthal, der im gleichen Atemzug auf die Verantwortung gegenüber der Teams im Tabellenkeller hinweist, schließlich kämpft Mengsberg noch um den Klassenerhalt. Holt Borussia einen Punkt, ist der SVA Bad Hersfeld endgültig gerettet und aus der Gruppenliga würden definitiv nur drei Teams absteigen.
SV Steinbach - KSV Baunatal U 23 (Samstag, 15.30 Uhr)
Würde Borussia tatsächlich verlieren, Asbach könnte auch vom SV Steinbach profitieren. Auch Baunatal steckt noch im Keller fest und auch hier reicht Steinbach ein Zähler, um Asbach Schützenhilfe zu leisten. Doch die Müller-Elf wird sich einen „Dreier“ vornehmen, schließlich winkt Rang drei – und damit die Einstellung der besten Platzierung der Vereinsgeschichte. 2011 war dies unter Andreas Herzberg der Fall. Steinbach konnte die beiden letzten Spiele 5:1 (BC Sport) und 5:0 (Vellmar U 23) deutlich gewinnen und damit die kurze Schwächephase vergessen machen. Platz drei wäre mit Siegen gegen Baunatals U 23 und in Hünfeld definitiv unter Dach und Fach.
KSV Hessen Kassel II - Hünfelder SV (Sonntag, 15 Uhr)
Für den HSV geht es einzig und allein darum, die Spannung hoch zu halten, sich keine unnötigen Platzverweise und Verletzungen einzuhandeln. Schließlich warten ab dem 4. Juni – entweder in Kelsterbach oder Watzenborn-Steinberg – die Aufstiegsspiele zur Hessenliga. Außerdem gilt es in den letzten beiden Spielen die formidable Rückrunde zu krönen, denn noch sind die Haunestädter ungeschlagen. Ausfallen könnte Steffen Witzel, der Linksverteidiger musste zuletzt gegen Sand zum wiederholten Male wegen einer Platzwunde runter: "Ich weiß nicht, ob es geht. Das entscheidet sich kurzfristig“, erklärt Witzel. Physiotherapeut Siggi Larbig habe ihm von einem Einsatz abgeraten. Geht es nicht, könnte Ferhat Yildiz ihn ersetzen, der gab nach Mittelfußbruch bei der zweiten Mannschaft ein erfolgreiches Comeback inklusive eines Treffers. Die Aktion Witzels, als er sich die Platzwunde zuzog, war unnötig, er hätte den Ball auch einfach ins Aus gehen lassen können - es hätte Ecke für den HSV gegeben. "Aber das macht Steffen ja auch so wertvoll. Er geht jedem Ball nach, ist immer bei 100 Prozent", lobt sein Trainer Dominik Weber. Und als Witzel runter musste, fehlte tatsächlich kurzzeitig die Ordnung - und auch ein wenig der Lautsprecher des Teams, der immer die Ärmel hochkrempelt.
TSV Rothwesten - TSV Lehnerz II (Samstag, 15.30 Uhr)
Keine 48 Stunden nach dem Spiel gegen Borussia Fulda, steht für die Lohsse-Elf der Saisonabschluss vor den Toren Kassels an. "Mit einem ganz dünnen Kader“, wie Lohsse verrät. David Wollny und Kaan Say werden bei der ersten Mannschaft dabei sein. Dazu spielt die dritte Mannschaft parallel. Vielmehr als elf Spieler werden wohl nicht mitfahren. Gut möglich also, dass Lohsse selbst noch einmal aktiv ins Geschehen eingreift. Das tat er übrigens erstmals in seiner Funktion als Verbandsliga-Trainer in der Vorsaison gegen Rothwesten. Natürlich garniert mit eigenem Treffer.


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