Verbandsliga: Weber hadert mit Verband und hat Personalsorgen

Oliver Bunzenthal kann die Leistung nicht akzeptieren

30. April 2015, 07:00 Uhr

Dominik Weber. Foto: Charlie Rolff

Von heute bis Sonntag gibt es jede Menge Verbandsligafußball von unseren osthessischen Teams zu sehen. Asbach kann dabei den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen, Hünfeld die letzte vermeintliche Pflichtaufgabe nehmen, Borussia Fulda dem Titel auch rechnerisch wieder ein gutes Stück näher kommen, Steinbach seine gute Ausgangslage weiter verbessern und Lehnerz II für Wiedergutmachung sorgen.

Borussia Fulda – SC Willingen (Samstag, 16 Uhr):

Das 2:2 in Steinbach musste im Training noch einmal aufgearbeitet werden: „Das Auftreten gerade in der ersten Halbzeit ist von meiner Seite nicht zu akzeptieren“, spricht SCB-Coach Oliver Bunzenthal Klartext. Sowohl die notwendigen Basics wie Lauf- und Kampfbereitschaft habe sein Team vermissen lassen, ganz genau wie die spielerische Komponente, die aufgrund viel zu vieler langer Bälle zu kurz gekommen sei. Doch jetzt geht der Blick auf Willingen, Mengsberg und Dörnberg und damit drei Mannschaften, die noch jeden Punkt im Keller brauchen: „Das Ziel ist, alle drei Spiele zu gewinnen.“ Nette Randerscheinung ist, dass dann der Titel in trockenen Tüchern wäre. „Das werden aber alles schwere Spiele, keines der Teams wird es gegen uns langsam angehen lassen.“ Fehlen wird Bunzenthal niemand. 

TSV Rothwesten – Hünfelder SV (Donnerstag, 19 Uhr): 

Die letzte vermeintliche Pflichtaufgabe vor den „fetten Spielen“ um Rang zwei steht für den HSV an. Doch Trainer Dominik Weber warnt: „Das Remis im Hinspiel war absolut leistungsgerecht. Rothwesten war eine der stärksten Mannschaften bei uns in Hünfeld.“ Und da trifft es sich äußerst ungelegen, dass Weber die Spieler ausgehen: König und Schilling sind gesperrt, Yildiz und Neidhardt rekonvaleszent, Belaarbi und Grosch noch nicht wieder bei 100 Prozent, Krenzer und Wahl erkrankt, zudem stehen hinter Helmke, Rehm und Gensler Fragezeichen. Damit fehlt eine ganze Mannschaft und Weber wird deswegen Johannes Ziegler, Jonas Melzer und Cornelius Krieg aus dem KOL-Team mitnehmen: „Alle drei spielen unter Mario Rohde eine klasse Serie und haben sich das verdient.“ Für Unverständnis sorgt hingegen eine andere Tatsache. Nämlich die, dass Jürgen Radeck in seiner Funktion als Verbandsfußballwart einen Rückzieher in Sachen Auf- und Abstiegsreglung durch den Rückzug von Wehen II gemacht hat: "Das ist ja die letzten Jahren auch immer so gewesen, dass der eine nicht weiß, was der andere sagt. Ich weiß nicht, warum man das nicht klar und eindeutig festlegen kann." Allerdings gelte es für sein Team ohnehin weiter nur nach sich zu schauen und den zweiten Platz fest dingfest zu machen.

KSV Baunatal U 23 – TSV Lehnerz II (Donnerstag, 19 Uhr):

Vier Spiele ohne Sieg und damit die Gefahr einhergehend, sich die Saison im Endspurt kräftig zu versauen – TSV-Coach Marco Lohsse akzeptiert das, wenn auch etwas zähneknirschend: „Aktuell liegt der Fokus einfach auf der ersten Mannschaft, die noch Tuchfühlung zum zweiten Platz hat. Es ist ja klar, dass das vorgeht.“ Dennoch erhofft sich Lohsse heute Abend einen besseren Kader, um in Baunatal etwas mitzunehmen. Allerdings ist die Regionalliga-Reserve nach einer miserablen Rückrunde drauf und dran, die Klasse doch noch zu halten. Vor allem, wie Lohsse meint, weil sie in Antonio Bravo-Sanchez einen überragenden Spielgestalter dazubekommen habe. Außerdem geht Lohsse davon aus, dass die U 23 von der Tatsache profitieren wird, dass das Regionalligateam erst am Samstag wieder dran ist.

TSV Lehnerz II – SV Steinbach (Sonntag, 16 Uhr):

Auf das Spiel am Sonntag freut sich Marco Lohsse aus zwei Gründen ganz besonders: Einerseits erlebte er beim SVS eine kurze, aber wunderbare eigene Spielerlaufbahn. Andererseits ist Steinbachs Coach „Kalle“ Müller, unter dem Lohsse 2004/2005 in Lehnerz Landesliga-Torschützenkönig wurde, zu einem guten Freund geworden. Allerdings weiß Lohsse auch, dass eine echte Hausnummer wartet: "Die haben mit Münkel und Kvaca den besten Sturm der Liga, außerdem mit Paliatka einen überragenden Spieler im Mittelfeld." Und in Form sind die Steinbacher obendrein: "Ich habe sie gegen Borussia Fulda gesehen, da hatten sie 55, 60 Minuten mehr Ballbesitz und waren die bessere Mannschaft."

BC Sport Kassel - SVA Bad Hersfeld (Samstag, 15.30 Uhr):

Des einen Leid, des anderen Freud: Sicherlich würde Fabian Kallée seinem Ex-Verein Hünfeld den Aufstieg in die Hessenliga gönnen, allerdings profitiert er als SVA-Interimstrainer direkt von der Tatsache, dass es nur drei Absteiger aus Hessens Beletage gibt. Denn somit sind Lohfelden und in Vellmar dort nämlich quasi durch und im Umkehrschluss steigen nur vier Teams aus der Verbandsliga ab. Und das dürfte, sollte an der Scharnhorststraße dreifach gepunktet werden, dem SVA nicht mehr widerfahren können. Denn mit dann 36 Punkten sollte selbst der größte Pessimist auch rechnerisch von genügend Zählern ausgehen dürfen. Und die Chancen stehen gut: Bei BC, das personell ohnehin am personellen Krückstock geht, fällt jetzt auch noch Toptorjäger Karim Kouay aus.

Autor: Johannes Götze

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