Von 0 auf 100: Budenz startet beim HSV durch

14. März 2024, 18:41 Uhr

Viele Jahre war die Reserve des Hünfelder SV die sportliche Heimat von Jonas Budenz (vorne). © Rolf Herchen/Charlie Rolff

Mit zwei Zu-Null-Siegen ist der Hünfelder SV perfekt aus der Winterpause der Hessenliga gekommen. Großen Anteil an den Erfolgen hat einer, der sich in vorderster Front eigentlich schon keine Hoffnungen mehr gemacht hatte.

„Der Jonas Budenz, das wird mal einer für die erste Mannschaft. Wie sein Bruder Lukas.“ Das dürften nicht wenige HSV -Anhänger gesagt haben, als Jonas Budenz vor fast fünf Jahren aus der Nüsttaler Jugend nach Hünfeld gewechselt war. In seiner ersten Vorbereitung im Herrenbereich konnte der Innenverteidiger sofort mithalten, fiel dann aber in ein Leistungsloch. In vier Jahren kam er nur auf neun Pflichtspiele für die erste Mannschaft. Auch verletzungsbedingt. Der im Handwerk tätige Budenz hatte zwei schwere Arbeitsunfälle, musste erst nach einem Leitersturz aufgrund einer Sprunggelenksverletzung zuschauen und später wegen einer Schleimbeutelentzündung fast notoperiert werden.

Fünf Jahre und zwei Arbeitsunfälle: Budenz startet beim HSV durch

Kein Wunder also, dass die Reserve-Mannschaft von Niclas Rehm in den vergangenen Spielzeiten die sportliche Heimat des Rasdorfers war. „Es war aber trotzdem immer mein Ziel, mich da oben durchzusetzen – zumal mein Bruder jahrelang auf diesem Niveau gespielt hat. Zuletzt hatte ich aber immer mehr mit dem Thema abgeschlossen und sogar darüber nachgedacht, mich im Sommer einer neuen Aufgabe zu widmen“, erzählt Budenz. So wie Bruder Lukas, der inzwischen bei Verbandsligist FC Eichenzell die Fäden zieht.

Doch wie so oft im Fußball sorgen Verletzungen einerseits für unglückliche Ausfälle, aber auch Chancen für andere Spieler. Erst zog sich Nils Witte beim Torgranate-Hallencup in Flieden einen Knöchelbruch zu , dann fiel Marcel Dücker wegen einer Sprunggelenksverletzung aus . Defensiv war der HSV ohnehin nicht auf Rosen gebettet, zumal der spielende Co-Trainer Benjamin Fuß seine Laufbahn verletzungsbedingt beenden musste . Und so schlug Jonas Budenz‘ große Stunde. Seit dem Pokal-Viertelfinale in Eiterfeld trainiert der 23-Jährige in der ersten Mannschaft mit und erhielt in dieser Woche die Nachricht, bis auf Weiteres fest im Hessenliga-Team zu bleiben. Kein Wunder: Mit ihm in der Innenverteidigung glückte der Restrundenstart mit zwei Zu-Null-Siegen vollends – in seinen ersten Hessenliga-Startelfeinsätzen.

„Die Jungs machen es mir aber auch wahnsinnig leicht, da war es für mich kein Hexenwerk. Ich war ja schon öfter oben mit dabei, aber so ein Zusammenhalt war wahrscheinlich noch nie da“, beschreibt der Senkrechtstarter das Hünfelder Erfolgsgeheimnis, das für Platz fünf sorgt. Der nächste Dreier soll am Samstag (15 Uhr) gegen Schlusslicht Dietkirchen folgen. „Ich bin sehr, sehr optimistisch. Wir geben uns nicht zufrieden, sondern wollen weiter punkten. Dafür dürfen wir keinen Gegner unterschätzen, in der Hessenliga kann alles passieren.“

SVS in Stadtallendorf

Nach dem Pokalhighlight gegen Kickers Offenbach gilt es für den SV Steinbach, das gute Gefühl aus Halbzeit eins am Sonntag (14 Uhr) mit nach Stadtallendorf zu nehmen. Bitter nur: Nils Hartung und Tom Wiegand mussten bei der 1:6-Pleite verletzt raus.

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