Die durften das Endspiel verfolgen, da die 7-Tage-Inzidenz im Lahn-Dill-Kreis schon seit Tagen unter 100 ist. Das passende Spiel war es auf jeden Fall, denn beide Mannschaften sorgten für ein Finale auf gutem Niveau, in dem die gastgebenden Steinbacher zwar die spielbestimmende Mannschaft waren, jedoch in der ersten Halbzeit dreimal Glück hatten, dass der favorisierte Drittligist nicht in Führung ging.

Zuerst köpfte Gustav Nilsson einen Freistoß an die Latte (18.), im weiteren Verlauf hatte der künftige Darmstädter Phillip Tietz, für den es die letzte Partie im Wehen-Dress war, gute Möglichkeiten mit einem Schlenzer (22.) und einem Heber (44.). Der TSV kam durch Kevin Lahn zum ersten Abschluss der Partie (12.), die nächste gefährliche Annäherung hatte Christian März aber erst nach 40 Minuten.

Trotz der zahlenmäßig wenigen und qualitativ schlechteren Chancen bot Steinbach den Gästen ordentlich Paroli, sodass Wiesbaden durch Nilssons Abschluss überhaupt das erste Mal etwas im Spiel kreierte. Ähnlich verlief der Start in Hälfte zwei, in der die Zuschauer nach einem Kopfball von Paul Stock den Torschrei auf den Lippen hatten (53.) und Wiesbaden den verletzungsbedingten Verlust von Stürmer Nilsson auffangen musste.

Dann aber fiel der Regionalligist in einige Minuten Tiefschlaf, der gegen den Tabellensechsten der 3. Liga Konsequenzen hatte. Nachdem der TSV in der 60. Minute zweimal äußerst fahrlässig mit Chancen umging, schaltete Wehen schnell um. Johannes Wurtz hatte 20 Meter vor dem Tor zu viel Platz, den er mit einem Flachschuss zur Führung nutzte (61.). Nur zwei Minuten später konterten die Gäste den TSV aus, Wurtz musste am Ende nur einschieben (63.).

Steinbach nahm sich damit selbst alle Chancen, sich für eine gute Partie zu belohnen und neben dem Pokalsieg das Ticket für den DFB-Pokal zu lösen. TSV-Trainer Adrian Alipour brachte mit Ko Sawada und Dino Bisanovic zwar zwei frische Kräfte, mehr als ein Freistoßversuch von Philipp Hanke (74.) sprang gegen ein defensiv sehr sicheres Wiesbaden aber nicht mehr heraus. Wurtz war es am Ende, der noch den lupenreinen Hattrick herausschoss (87.) und somit den Bärenanteil am Pokalsieg des SVWW hatte.

Die Statistik

TSV Steinbach Haiger: Paterok - Strujic, Mihaljevic, Kirchhoff, Hanke - Eismann (73. Bender), Stock (67. Bisanovic) - Ilhan, März (67. Sawada), Lahn - Marquet.
SV Wehen Wiesbaden: Boss - Lankford, Mockenhaupt, Carstens, Niemeyer - Korte (86. Brumme), Medic, Chato (81. Walbrecht), Wurtz - Nilsson (51. Hollerbach), Tietz.
Schiedsrichter: Timo Wlodarczak (Bebra). Zuschauer: 500. Tore: 0:1 Johannes Wurtz (61.), 0:2 Johannes Wurtz (63.), 0:3 Johannes Wurtz (87.).