OFC anfangs furios: Hessenpokal-Sensation bleibt aus

16. April 2024, 19:15 Uhr

Mit einer Choreo begrüßte die Tribüne die Mannschaften des FSV Wolfhagen und der Offenbacher Kickers. Im Hessenpokal-Viertelfinale hat der OFC nichts anbrennen lassen. © Tobias Konrad

Regionalligist Kickers Offenbach hat im Viertelfinale des Bitburger-Hessenpokals kurzen Prozess gemacht und Verbandsligist FSV Wolfhagen mit 1:4 (0:4) aus dem Wettbewerb befördert.

Verunsicherung beim OFC, nachdem vor wenigen Tagen eine 3:0-Führung gegen den FC Homburg verspielt wurde ? Fehlanzeige! Höchst seriös traten die Offenbacher Kickers bei den Nordhessen auf, denen in der Anfangsphase die Aufregung anzusehen war. Zu leicht konnte der Gast kombinieren und ließ sämtliche Sensationshoffnungen schon nach 110 Sekunden im Keim ersticken, als Oliver Kovacic zur Führung einschob. Trotz des vom Regen durchnässten Geläuf hatte die Elf von Christian Neidhart kaum Probleme, während der FSV Wolfhagen trotz aufmunterndem Applaus von der schmucken Tribüne nur mit wenigen Distanzschüssen offensive Szenen generierte. Ganz anders der OFC, der in regelmäßigen Abständen durch Jayson Breitenbach (11.), Dominik Wanner (22.) und Levin Lankford (33.) das Ergebnis in die Höhe schraubte. Schon zur Halbzeit war klar, dass die Monster-Serie des FSV enden würde. 

Kickers Offenbach: Hessenpokal-Viertelfinalsieg in Wolfhagen

Für die Elf von Valentin Plavcic, einst Trainer beim SV Neuhof, war es die erste Heimniederlage nach rund viereinhalb Jahren. Letztmals unterlag der derzeitige Tabellenführer der Verbandsliga Nord am 8. September 2019 im Liemeckestadion – jenem Stadion, in dem der OFC schon einmal zu Gast war. Wolfhagen und Offenbach nämlich duellierten sich schon 2009 im Hessenpokal. Damals war Wolfhagen noch A-Ligist und die Kickers in der 3. Liga beheimatet.

Trotz seiner Unzufriedenheit war FSV-Trainer Plavcic gewillt, vielen Spielern das Spiel des Lebens zu ermöglichen. Unter anderem durften beide Torhüter eine Halbzeit lang ran – und der eingewechselte Moritz Schunke musste deutlich weniger den Ball aus dem eigenen Netz holen. Schunke durfte sich gar mehrfach gegen die nicht mehr so forcierte Offensive des OFC auszeichnen. Auch deshalb verlief der zweite Durchgang wesentlich ausgeglichener, der eine Viertelstunde vor Schluss seinen Höhepunkt fand. Nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung blieb Oghenerure Emavwodia standhafter im Zweikampf und vollendete eiskalt zum 1:4. „Es rappelt im Karton“ schallte es passenderweise aus den Stadion-Lautsprechern. Wie viel dieses Tor den nun deutlich mutigeren Hausherren bedeute, wurde beim Jubel deutlich – auf und neben dem Platz. Am Halbfinaleinzug der Offenbacher änderte dies nichts, die nun am 30. April bei der SG Barockstadt antreten. Dann bestimmt wieder mit lautstarker Unterstützung der zahlreichen Fans, die in Wolfhagen stumm blieben.

OFC-Spieler Breitenbach: „Wollen im Hessenpokal viel erreichen“

Von den ersten 45 Minuten war Wolfhagens Kapitän Robert Garwardt „enttäuscht, weil wir zu ängstlich und respektvoll waren. Erst nach der Pause haben wir den Fußball gespielt, den wir spielen wollen und damit den Fans bewiesen, dass wir gegen viele Gegner mitspielen können. Vor allem für unsere jungen Spieler war es schön, vor einer solchen Kulisse zu spielen.“ Die seriöse Vorstellung seiner Mannschaft lobte derweil Offenbachs Jayson Breitenbach: „Der Platz war ein bisschen tief, aber gut bespielbar. Die frühen Tore waren wichtig. Die Saison ist nicht gut verlaufen, allerdings können wir im Pokal noch viel erreichen und deshalb investieren wir dafür viel.“

Die Statistik:

FSV Wolfhagen: Schmidt (46. Schunke); Schweitzer (46. Knatz), Garwardt, Täge, Korte (74. Herting) – Salzmann, Degenhardt (46. Jagelski), Deiß, Siebert (74. Emavwodia) – Sattorov, Bandowski. Kickers Offenbach: Brinkies; Moreno Giesel, Knothe, Breitenbach, Arg Cesen – Mesanovic, Wachs (25. Müller) – Wanner (62. Pfeiffer), Nazarov (62. Staude), Lankford (62. Garcia) – Kovacic (75. Alvarez). Schiedsrichter: Marcel Rühl (FSG Wettenberg). Zuschauer: 1300. Tore: 0:1 Oliver Kovacic (2.), 0:2 Jayson Breitenbach (11.), 0:3 Dominik Wanner (22.), 0:4 Kevin Lankford (33.), 1:4 Oghenerure Emavwodia (75.).

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