Zwei stabile Kerle, Torjäger, Kollegen und Fitnessfreaks

09. September 2022, 14:00 Uhr

Adrian Happe vom FSV Germania Fulda und Felix Kircher von der SG Michelsrombach/Rudolphshan (rechts) lassen die Muskeln spielen und würden sich gerne nächste Saison auf dem Platz messen. © Johannes Götze

Adrian Happe (21) mischt die A-Liga Fulda auf und hat für den FSV Germania 13 Tore in 9 Spielen erzielt. Felix Kircher (28) spielt seit dieser Saison für die SG Michelsrombach/Rudolphshan in der A-Liga Hünfeld/Hersfeld. Seine Bilanz: vier Tore und fünf Vorlagen in fünf Spielen.

Beide verbindet nicht nur die Tatsache, dass sie für zwei A-Liga-Titelkandidaten Tor um Tor erzielen, vielmehr sind sie befreundet, Fitnessfreaks und Kircher sogar Happes Chef. 

Felix, beim Hünfelder SV warst du lange Stand-by-Kicker und bester Torjäger der Handball-Abteilung. Müssen sich die HSV-

Kircher: Nein, ganz und gar nicht. Bei Hünfeld habe ich immer nur ausgeholfen, wenn es personell eng wurde. Jetzt in Michelsrombach habe ich mir vorgenommen, regelmäßig zu kicken, weil hier alle meine ehemaligen WG-Jungs und weitere gute Freunde spielen. Aber ich war ehrlicherweise erst fünfmal im Training, weil der Fokus tatsächlich auf dem Handball liegt – und wir uns dort kurz vor Saisonstart befinden.

Also müsstest du jetzt topfit sein?

Kircher: Das mag so aussehen, aber da geht viel mehr. Ich hatte über Corona zugelegt, dazu am Ende der vergangenen Saison einen Bänderriss erlitten. Aktuell fühle ich mich nicht fit, da ist noch viel Luft nach oben. Austrainiert bin ich nicht. Es ist schon so, dass beim Fußball nach einer Stunde Krämpfe kommen.

Happe: Bei mir kommen zum Glück keine Krämpfe (lacht). Einerseits weiß ich, wie ich meine Kräfte einteilen muss und anderseits ist unsere Spielweise darauf ausgelegt, dass ich mir selten Bälle an der Mittellinie holen muss. Wir spielen mit Tiefe, ich gehe auf den letzten Mann. 

Der dir von den körperlichen Voraussetzungen wahrscheinlich immer unterlegen ist?

Happe: Das will ich nicht sagen. Aber die Stabilität hilft. Die Statur sorgt vor dem Spiel schon für Respekt, ich bin weniger verletzungsanfällig und gerade im Zweikampf robust.

Kircher: Ich glaube, dass ich in dieser Saison gefühlt keinen Zweikampf verloren habe. Handball ist einfach ein viel robusterer Sport. Da gehe ich vom Feld, bin mit blauen Flecken übersät und habe im Zweifel nicht einmal gemeckert. Diese Erfahrung würde dem einen oder anderen Fußballer sicherlich helfen. Manchmal laufe ich beim Fußball in drei Mann rein und zwei fallen um. Handball ist härter.

Euch beide verstehen sich ausgezeichnet. Laufen denn Torwetten untereinander und gibt es persönliche Ziele?

Happe: Ich würde sofort eine gegen Felix abschließen. Ich habe immer welche am Laufen, beispielsweise mit meinem Vater. Mir persönlich habe ich 35 Tore vorgenommen, weil es derzeit passt: Nicht nur fußballerisch im Team, sondern auch das Vertrauen des Trainers ist da. Zwar formuliert der Verein das Ziel nicht offensiv, aber ich will aufsteigen und nächste Saison gegen Felix in der KOL spielen.

Kircher: Ich würde tatsächlich nicht gegen Adrian wetten, weil ich verliere. Ich bin ja auch eher der Vorlagengeber, habe aber schon den Ehrgeiz am Ende der Saison ein Tor pro Spiel erzielt zu haben. Aber ich kann auch gar nicht abschätzen, wie viele Spiele ich während der Handball-Saison tatsächlich für Miroba bestreiten kann. 

Adrian, mal Hand aufs Herz. Kannst du dir erklären, weshalb Felix nicht nur im Handball, sondern gar im Fußball ein hera

Happe: Ich habe gehört, dass er auch ganz gut Tennis spielen kann. Offensichtlich ist ihm eine hohe Ballaffinität in die Wiege gelegt worden. Ich glaube, dass das hilft – und natürlich seine Grundfitness, seine Robustheit. Der Fitnesszustand spielt in vielen Lebensbereichen eine große Rolle.