Einst Kreisligaverteidiger, jetzt Gruppenligastürmer

12. April 2024, 09:52 Uhr

Vom Rechtsverteidiger zum Stürmer. Maximilian Hartung (grau) hat eine wundersame Wandlung erlebt und blüht bei Gruppenligist SG Ehrenberg auf. © Charlie Rolff

Vom Rechtsverteidiger zum Stürmer. Eine wundersame Wandlung hat Maximilian Hartung in den vergangenen Monaten erlebt. Ein Glücksfall für Gruppenligist SG Ehrenberg.

Dass Maximilian Hartung bis dato auf 43 Verbandsligaspiele kommt, hätte er wohl vor einigen Jahren selbst nicht geglaubt. Hartungs fußballerische Laufbahn hat wenig mit ambitioniertem Sport zu tun, das höchste der Gefühle in der Jugendzeit bei der JSG Rhön war die Kreisliga. Als in seinem zweiten A-Jugendjahr keine Mannschaft mehr gemeldet wurde, war dem Thaidener klar: „Dann probiere ich es mal in der Reserve der SG Ehrenberg .“ Gesagt, getan. Trainingseinheiten bei der „Ersten“ folgten Einsätze in der A-Liga-Reserve – bis zu einem Mittwochabend in Weidenhausen. Trainer Sebastian Vollmar beorderte Hartung in den Verbandsligakader. Ein Tag, der in sportlicher Hinsicht viele Dinge beim heute 21 Jahre alten Hartung veränderte.

Gruppenligastürmer statt Kreisligaverteidiger: Ehrenbergs Hartung blüht auf

Unter Meik Voll spielte er sich als Rechtsverteidiger fest und unter dem jetzigen Trainerteam Jens Keim/Daniel Heil trumpft Hartung plötzlich als Stürmer auf. Dabei kam er zuvor mit jener Rolle kaum in Verbindung, spielte schon in der Jugend immer eine defensive Rolle. Seine Quote als Offensivspieler kann sich allerdings sehen lassen. Acht Tore in der Gruppenliga, obwohl er erst seit der Winterpause im Sturm aufläuft. „Es ist schon verrückt, aber es funktioniert“, sagt der 21-Jährige mit dem nötigen Humor und versucht, Gründe zu finden: „Ich bin unbekümmert, mache mir keinen Kopf.“ Allein drei Tore glückten am Wochenende gegen Kerzell.

Die Vorteile des Offensiv-Daseins? „Man taucht öfters in der Presse auf und wird sogar mal zur Torgranate der Woche auf Instagram gewählt“, flachst Hartung, der nun im Rhöner Derby gegen die SG EES (Sonntag, 15 Uhr) seiner Mannschaft helfen will. Ehrenbergs Kontrahent spielt eine bislang starke Runde und grüßt von Rang zwei. Dass Ehrenberg den Rhöner Nachbarn knacken kann, wurde beim 2:1 im Hinspiel sichtbar. „Wir haben bewiesen, dass wir gegenhalten können. In einem Derby sind Kleinigkeiten ausschlaggebend. Jeder – auf und neben dem Platz – wird hochmotiviert sein. Es wird bestimmt rassig werden“, meint Hartung und freut sich, dass fortan wieder in Seiferts gespielt wird: „Da kann ich mit dem Fahrrad fahren.“

Gruppenliga: Kreisderby um den Relegationsplatz

Das Topspiel steigt zwischen den beiden defensiv besten Mannschaften. Die SG Freiensteinau empfängt die SG Schlüchtern (Sonntag, 15 Uhr). Ein Sieg katapultiert die SGF möglicherweise auf Rang zwei. SGF-Trainer Reinhold Jessl: „Wir sind jetzt wieder voll im Rennen um Platz zwei. Bei uns ist alles angerichtet für das Spitzenspiel. Da werden Nuancen entscheiden.“ Freiensteinau geht komplett in die Partie. Bei Schlüchtern fehlen weiterhin die Top-Angreifer Jordan und Heil. „Ich habe mir Freiensteinau in Petersberg angeschaut. Die sind körperlich präsent, sehr robust und defensiv brutal stark um die beiden Hohmann-Brüder“, sagt Spielertrainer Andreas Drews, der sich mit einem 0:0 zufrieden geben würde.

Für den die abstiegsbedrohten Teams des RSV Petersberg (in Neuenstein) und der SG Kerzell (in Großenlüder) gilt es derweil, Punkte zu holen, um die Lücke zu den Kontrahenten in der Tabelle zu minimieren.

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