„Marius Grösch wäre der fünfte Schütze gewesen“

01. Mai 2024, 12:06 Uhr

Marius Grösch (links) hätte SGB-Trainer Sedat Gören während des Elfmeterschießens gerne auf dem Platz gesehen. © Charlie Rolff

Der Traum von der ersten Teilnahme am DFB-Pokal der SG Barockstadt ist auf dramatische Art und Weise geplatzt. Im Hessenpokal-Halbfinale setzte sich der OFCim Elfmeterschießen durch. Trainer Sedat Gören beklagte eine wohl spielentscheidende Szene.

Nachdem SGB-Spielmacher Leon Pomnitz den entscheidenden Elfmeter verschoss und OFC-Keeper Johannes Brinkies den zweiten des Abends parierte , schallte der Song „Always look on the bright side of life“ über die Stadionlautsprecher. Schaue immer auf die helle Seite des Lebens. Doch davon wollten die Spieler der SG Barockstadt kurz nach Schlusspfiff wenig wissen. Mit hängenden Köpfen trotteten sie über den Platz und in die Kabine, ließen sich auf vom Applaus der eigenen Fans nicht aufmuntern.

SG Barockstadt: Sedat Gören sauer über verwehrte Auswechslung

Zu sehr wog der Schmerz über den geplatzten Traum vom DFB-Pokal , der beinahe schon nach 90 Minuten ein Ende gefunden hätte. Durch Treffer von Alexander Sorge und Marc Wachs, der nach rund einer Stunde eine Ecke direkt im Tor unterbrachte, führte Kickers Offenbach bis in die Schlussminuten mit 2:1, ehe die Barockstadt dank Joker Gal Grobelnik doch noch zum Ausgleich kam. „Ein Drehbuch für so ein Spiel kannst du nicht besser schreiben“, sagte Kickers-Trainer Christian Neidhart. 

Dieses Drehbuch hatte das Happy-End für den OFC vorgesehen: Nachdem Samuel Zapico den Schuss von Keanu Staude parierte, hatte Leon Petö die Entscheidung zugunsten der SGB auf dem Fuß, scheiterte aber mit einem schwachen Versuch an Brinkies. Nachdem Kevin Lankford die Gäste wieder zum Vorteil schoss, wurde Brinkies mit dem zweiten gehaltenen Elfmeter zum Helden in rot und weiß.

„Weltmeisterschaften oder Champions-League-Finals werden in Elfmeterschießen entschieden. Die glücklichere Mannschaft war diesmal Offenbach. Ich denke, dass beide Mannschaften ins Finale gehört hätten“, sagte SGB-Trainer Sedat Gören. Der war wegen einer Szene noch vor dem Elfmeterschießen sauer. Kurz nach dem Ausgleichstreffer durch Grobelnik winkten Gören und seine Co-Trainer Marius Grösch zur Bank, der verletzungsbedingt den Großteil der Saison verpasste und nun behutsam aufgebaut werden soll, jedoch als sicherer Elfmeterschütze bekannt ist. Doch obwohl Grösch bereits fertig an der Seitenlinie stand und das Spiel vor dem Abpfiff sogar noch einmal unterbrochen war, kam es nicht mehr zur Auswechslung. Ein Nicht-Wechsel, der der Barockstadt das Finale gekostet haben könnte. „Wir signalisieren, dass wir wechseln wollen, aber wir bekommen ihn nicht rein. Das ist unglaublich, dass der Schiedsrichter während sechs Minuten Nachspielzeit den Spieler nicht aufs Feld lässt“, sagte Gören und schob nach, warum diese Auswechslung so wichtig gewesen wäre: „Er wäre der fünfte Schütze gewesen, nicht Petö.“

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