Nach Conference-League-Aus: Held von Sevilla tritt gegen Eintracht nach

24. Februar 2024, 15:26 Uhr

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Rafael Borré gehört zu Europa-League-Helden der Eintracht von 2022. Das bittere Aus des aktuellen Teams hat für ihn einen bestimmten Grund.

Frankfurt – Die Europa-Träume sind ausgeträumt, es gibt in dieser Saison keine magischen Nächte mehr im Commerzbank-Stadion: Eintracht Frankfurt hat sich sang- und klanglos aus der Conference League verabschiedet und für Ernüchterung bei Fans und Umfeld gesorgt. Auch einer, der mit den Adlern jene magischen Nächte erlebt hat und 2022 den Europa-League-Titel holte, spart nicht mit Kritik.

Rafael Borré Geboren 15. September 1995 in Barranquilla, Kolumbien Position Stürmer Vereine Deportivo Cali, Atletico Madrid, FC Villarreal, River Plate, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen Erfolge Europa-League-Sieger 2022, 3. Platz bei der Copa America 2021

Rafael Borré: „Wird schwierig sein, die gleichen Ergebnisse zu erzielen“

Ex-Eintracht-Profi Rafael Borré nimmt dabei vor allem das Management ins Fadenkreuz: „Es wird sehr schwierig sein, die gleichen Ergebnisse zu erzielen, wenn die derzeitigen Entscheidungsträger weiterhin das Geschäft über Talente und Sportprojekte stellen“, schrieb der Kolumbianer auf Englisch beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter), ohne allerdings konkret Frankfurt beim Namen zu nennen. Borré erzielte in der Finalnacht von Sevilla den Ausgleich und im Elfmeterschießen den entscheidenden Treffer zum Titel.

Gemeint ist mit Borrés Worten auf X wohl vor allem Sportvorstand Markus Krösche. Von der Eintracht-Mannschaft, die 2022 die Europa League gewann, stehen nur die wenigsten Spieler noch immer in Frankfurt unter Vertrag. Borré selbst spielt inzwischen als Leihspieler bei Werder Bremen und wechselt im Sommer nach Brasilien zu Internacional Porto Alegre. Er hatte bereits im November die Eintracht kritisiert .

Krösche spart selbst nicht an Kritik – an der Mannschaft

Auch Krösche selbst hatte nicht mit Kritik gespart, aber seine Worte richteten sich gegen die Mannschaft. „Nicht Europapokal-like“ und keineswegs „Eintracht Frankfurt international“ – so lautete das vernichtende Urteil des Sportvorstands nach dem ernüchternden und viel zu frühen Ende aller Conference-League-Träume. „Das war das schlechteste Spiel, das wir bisher gespielt haben.“

Auch Trainer Dino Toppmöller steht in Frage. Noch jedoch soll es mit dem Coach weitergehen . „Na klar“, antwortete Krösche zwar auf die Frage, ob es mit Dino Toppmöller auch nach dem unerklärlich blutleeren Auftritt beim Zwischenrunden-Aus weitergehe. Er betonte aber auch, dass das bittere 1:2 (0:0) gegen Union Saint-Gilloise „ein Rückschritt“ gewesen sei. Wie in der ersten Halbzeit „können wir nicht Fußball spielen, schon gar nicht international“.

Trapp: „Schwer zu verdauen“

Eigentlich, so lautete jedenfalls der Plan nach mehreren enttäuschenden Liga-Auftritten, sollte der Europacup als Stimmungsaufheller dienen, die Hessen waren gar als Titelkandidat in den Wettbewerb gestartet. Stattdessen schenkte die SGE nach dem Pokal-Aus auch die zweite Titelchance leichtfertig her. Auch für Torhüter Kevin Trapp war dies „schwer zu verdauen“.

Trotz der Schwächephase liegt die Eintracht in der Liga weiter auf Europacup-Kurs. „Wir müssen uns schütteln“, sagte Toppmöller, der im Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag eine Reaktion seiner Mannschaft fordert. „Das sind wir uns und den Zuschauern schuldig.“ Man wolle „unbedingt den sechsten Platz verteidigen. Und dann greifen wir nächste Saison wieder an.“

Krösche stellt sich noch vor Toppmöller

Toppmöller mache „gute Arbeit mit der Mannschaft und versucht, sie weiterzuentwickeln“, versicherte Krösche. Nun müsse man jedoch „gemeinsam sehen, dass wir einen anderen Auftritt hinlegen“. Seine Forderung? „Wir müssen alles dafür tun, dass wir nächstes Jahr wieder international spielen.“