„Projekt soll nicht sterben“: Neuhofs Sportanlage immer teurer

21. März 2024, 06:48 Uhr

Die Sportanlage in Neuhof – Kunstrasenplatz, Tennisspielfelder und DFB-Minispielfeld – soll neu gestaltet werden. Wegen hoher Baukosten wird das Projekt allerdings teurer. © Marcus Lotz

Der Neubau der Sportanlage in Neuhof wird wegen steigender Baukosten teurer. Die Gemeindevertretung gab einstimmig weitere 450.000 Euro frei.

Um die Gelder rechtzeitig freizugeben, hatte sich die Gemeindevertretung zu einer außerordentlichen Sitzung getroffen. „Wir hatten die Sportanlage ausgeschrieben und müssten den Auftrag eigentlich in den nächsten Tagen vergeben. Allerdings lag das Ergebnis deutlich über der jüngsten Kostenschätzung aus dem Jahr 2023“, sagte Bürgermeister Heiko Stolz (CDU). „Wir lagen sogar so weit darüber, dass wir 660.000 Euro bereitstellen müssten. Das würde fast 25 Prozent der Gesamtsumme entsprechen.“ 2023 hatte die Gemeinde Gesamtkosten in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro veranschlagt.

Darin enthalten sind die Neugestaltung des Sportgeländes mit Kunstrasenplatz, Tennisspielfeldern, DFB-Minispielfeld und Tribünenüberdachung inklusive Fotovoltaik. Zu den Gesamtkosten erhält die Gemeinde einen Zuschuss von Land und Landkreis in Höhe von rund 1,35 Millionen Euro. „Die Baupreise sind weiterhin sehr hoch. Die Verzögerungen, die bei der Realisierung des Bauvorhabens eintraten, haben auch dazu beigetragen, dass die Kosten gestiegen sind“, heißt es in dem Beschlussvorschlag, welcher der Gemeindevertretung vorgelegt wurde.

Kunstrasen in Neuhof: „Projekt soll nicht sterben“

„Angesichts einer halben Million Euro Mehrkosten stellt sich angesichts der Gemeindefinanzen natürlich erst einmal die Frage, ob wir das Projekt zu diesen Konditionen überhaupt durchführen wollen“, sagte Stolz. Rechtlich wäre das zwar möglich. „Dann könnte aber die Firma eventuell Schadensersatz wegen des entgangenen Gewinns geltend machen. Ergebnis der Beratungen war zudem, dass eine neue Ausschreibung sicherlich mit keinem besseren Ergebnis abschließen würde. Wir empfehlen daher ausdrücklich nicht, das Projekt sterben zu lassen. Wir sind uns einig: Auf der Fläche muss etwas passieren.“

Man habe bereits in verschiedenen Gremien und unter Einbezug der Sportvereine über die Lage diskutiert – unter anderem über die Möglichkeit, auf günstigere Beläge für Kunstrasen und Tennisplätze auszuweichen, was die Kostensteigerung auf 450.000 Euro deckeln würde. „Die alternativen Beläge gehören trotzdem noch zur Oberklasse“, betonte Stolz. Architekt Rainer Ernst stellte dem Gremium daraufhin ausführlich die Unterschiede der jeweiligen Belägen vor. Die Gemeindevertretung stimmte dem Antrag schließlich einstimmig zu.

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