Voting endete 3:4

Hammer! HFV stimmte gegen SGB-Aufstieg

11. Juni 2021, 08:44 Uhr

Dennis Müller und die SG Barockstadt müssen endgültig in der Hessenliga bleiben – auch aufgrund einer Gegenstimme des HFV. Foto: Charlie Rolff

Seit Donnerstagabend ist endgültig klar: Die SG Barockstadt spielt in der Saison 2021/22 in der Hessenliga. Nun hat sich der Verein in einer Pressemitteilung zur abgewiesenen Klage vor dem Landgericht Mannheim geäußert – und darüber hinaus scharfe Kritik am Hessischen Fußball-Verband (HFV) geübt.

"Im Zuge des Gerichtsverfahrens hatten wir Einsicht in die Protokolle der Versammlung der Regionalliga Südwest und dort steht schwarz auf weiß, dass die finale Stimme, an der die Aufstiegsfrage gescheitert ist, vom HFV selbst kam. Es gab eine Abstimmung, bei der die sieben Gesellschafter der Regionalliga in der Thematik über die Aufstiegsfrage abgestimmt haben – mit dem Ergebnis von 4:3, keine Aufsteiger zuzulassen", sagt SGB-Manager Sebastian Möller.

Somit war der HFV das Zünglein an der Waage: Während die Verbände Baden, Württemberg und Südbaden bereits im Vorfeld gegenüber den Vereinen kommuniziert haben, gegen Aufsteiger zu stimmen, hatten die Verbände Rheinland, Südwest und Saarland für Aufsteiger gestimmt. Hätten die HFV-Verantwortlichen – wie im Vorfeld in internen Sitzungen angedeutet (plus der öffentlichen Aussage von Präsident Reuß: „Wir handeln immer im Interesse unserer Vereine. So wie im vergangenen Jahr.“) – ebenfalls für Aufsteiger gestimmt, wäre eine Mehrheit zustande gekommen und der Weg für Barockstadt freigewesen.

"Über die Gründe möchte ich nicht spekulieren, aber man hätte ja zumindest von Beginn an den Anstand haben können und sagen, dass sie uns nicht als Aufsteiger wollen. Dann hätten wir gewusst woran wir sind, aber so sind wir einfach nur maßlos enttäuscht – weniger über das Ergebnis vor Gericht als viel mehr über das Verhalten der Verbandsspitze des HFV", unterstreicht Möller. Quer durch ganz Deutschland hatte es zuvor genügend Beispiele gegeben, in denen Mannschaften in vergleichbaren Situationen aufsteigen durften. Zum Beispiel geht Viktoria Berlin aus der Regionalliga Nordost in die Dritte Liga, obwohl der Club nur elf Spiele und damit eins weniger als Barockstadt absolvierte.

Da der Verein bis dato ohnehin zweigleisig geplant hatte, sei die abgewiesene Klage allerdings kein Beinbruch. "Wir waren es uns selbst und unseren Partnern schuldig, alles in unserer Macht stehende zu tun und die Aufstiegsfrage final rechtlich prüfen zu lassen. Wir konzentrieren uns wieder voll auf die Hessenliga und nehmen Anlauf für die kommende Saison."

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