„Wollte den Verein nicht im Stich lassen“

19. Dezember 2023, 06:13 Uhr

Der TSV Bachrain ließ nicht locker und überzeugte Marius Müller vom Traineramt. © Charlie Rolff

Der TSV Bachrain geht auf der Trainerposition mit einem Ex-Profi und einem früheren Künzeller ins Jahr 2024. Marius Müller wird vom Mitte-Kreisoberligisten befördert und bringt seinen Bruder Marcel mit.

„Ich wollte eigentlich nur spielen, aber von Vereinsseite wurde der Wunsch geäußert, dass ich das Traineramt übernehmen soll . Die Verantwortlichen haben nicht locker gelassen – und ich wollte den Verein in dieser Situation nicht im Stich lassen“, berichtet Marius Müller. Da es die berufliche Situation des 33-Jährigen als Schichtarbeiter allerdings nicht zulässt, das Amt allein zu übernehmen, hat er sich Verstärkung geholt – aus der eigenen Familie. Bruder Marcel, der nach Stationen bei Michelsrombach/Rudolphshan, Kiebitzgrund/Rothenkirchen und Großentaft zuletzt pausiert hatte, soll den TSV Bachrain von draußen coachen.

TSV Bachrain: Mit den Müller-Brüdern zum Klassenerhalt

In Bachrain kennt sich der ältere Bruder bereits aus – und das nicht nur, weil er einige Hinrundenspiele als Zuschauer verfolgt hat. Seine ersten Schritte im Trainerbereich ging Marcel Müller ausgerechnet beim TSV Künzell – dem Bachrainer Rivalen, gegen den es immer wieder zu spannenden Derbys kam. „Den ein oder anderen Spruch musste er sich anhören, er hat aber ganz gut gekontert“, sagt Marius Müller lachend. „Ich denke, dass er sich schnell mit den grün-weißen Farben anfreunden kann. Er war von Anfang an meine Wunschlösung, da wir schon immer einen engen Draht hatten und unsere Spielidee relativ ähnlich ist.“

Dass nun sowohl Marcel als auch Marius ins Trainergeschäft eingestiegen sind, ist quasi folgerichtig. Vater Karl-Josef gehörte zu den erfolgreichsten Trainern der Region und führte den SV Steinbach beispielsweise erstmals in der Vereinsgeschichte in die Hessenliga. Reichlich Erfahrung sammelte Marius Müller als Spieler, war unter anderem Teil des Zweit- und Drittliga-Kaders bei Jahn Regensburg und später höherklassig für Borussia Fulda, Hünfeld und Steinbach am Ball.

Nun geht es für den Offensivmann darum, den TSV nach einer „enttäuschenden Hinrunde“ zum Klassenerhalt zu führen. Die Bachrainer überwintern in der roten Zone, sind aber punktgleich mit Schmalnau/Hettenhausen und Schlitzerland auf dem Relegations- beziehungsweise Nichtabstiegsplatz. „Es steckt großes Potenzial in der Mannschaft – von den Namen sind wir so gut bestückt, wie das wahrscheinlich nur wenige in dieser Liga sagen können. Nun müssen wir die PS auf die Straße bringen“, fordert der Spielertrainer. Mit dem zurückgetretenen Patrick Lesser , der Müller im Sommer nach Bachrain gelotst hatte, verliert der TSV einen wichtigen Spieler, sonst soll sich wenig tun. „Wir vertrauen den Jungs, die da sind. Für uns geht es um den Klassenerhalt, wir machen uns keine anderen Gedanken“, betont Müller, der den Start in die Restrunde abwarten will, bevor weitere Zukunftsfragen geklärt werden.

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